Dieser Band umfasst 35 Texte des Wiener Philosophen und Wissenschaftstheoretikers Friedrich G. Wallner aus den 1980er Jahren. Sie setzen sich allesamt auseinander mit dem sprachphilosophischen Denken des frühen wie späten Wittgenstein. Die Auseinandersetzung erfolgt dabei in einer zweifachen Weise: In einem ersten Teil gilt es den Texten, Grundgedanken Wittgensteins zu analysieren, zu erhellen sowie deren Prägungen und Einflüsse aufzuzeigen. Dabei werden der Ansatz seines Denkens sowie dessen Bedeutung für Wissenschaftstheorie und Dichtung erörtert. In einem zweiten Teil verfolgen die Texte das Ziel, im Anschluss an Wittgenstein ein Konzept von Philosophie auszuarbeiten, welches Philosophie als Therapie begreift. Ein Konzept, welches im Horizont der Einzelwissenschaften mehrfach zur Anwendung kommt.
Friedrich Wallner Bücher






Die Chinesische Medizin erfreut sich in Europa und anderen Teilen der Welt eines großen Zuspruchs. Dass sich dabei bedeutende Ideen und medizinisch wertvolle Einsichten mit mancher Scharlatanerie vermischen, hat seinen Ursprung in einem politisch motivierten Kunstprodukt der Chinesischen Medizin in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts: Mao Zidong ließ jene Aspekte aus dem tausendjährigen Gut der Chinesischen Medizin herausnehmen, die er mit dem modernen Denken für nicht vereinbar hielt, und verlieh diesem Produkt die Bezeichnung TCM (zhongyi ??). Eine gewaltige Verfälschung der klassischen chinesischen Medizin war die Folge.Dieses Buch entstand aus der intensiven Zusammenarbeit eines Kulturphilosophen und Wissenschaftstheoretikers mit einer Sinologin und Ärztin. Mit einer Adaptierung moderner Wissenschaftstheorie unternimmt es den Versuch, ein angemessenes Verständnis für zentrale Ideen und Grundbegriffe der Medizin des klassischen China zu fördern. Denn das Unterfangen, dessen Denkstruktur in das Prokrustesbett europäischen Denkens zu legen, zerstört weitgehend ihren Inhalt. Die einzelnen Kapitel erschließen eine Gedankenwelt, welche die moderne Medizin bereichert und teilweise korrigiert. Damit wird der Leser ermutigt und befähigt, Grundlagen und Voraussetzungen der europäischen Kultur besser zu verstehen, und erhält zudem einen Leitfaden, mit Schätzen anderer Kulturen umzugehen. Dieses Buch leistet somit auch einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Vielfalt und des Reichtums der Kulturen unserer Welt.Die Autoren: Andrea-Mercedes Riegel praktiziert chinesische Medizin und lehrt an der Akademie für Ganzheitsmedizin in Heidelberg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen der Aufweis des Werts alter medizinischer Theorien für die Behandlung moderner Krankheiten, die Interpretation chinesischer medizinischer Begriffe in der modernen Medizin und die Übersetzung klassischer Texte der chinesischen Medizin. Friedrich Wallner, Universitätsprofessor für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Wien, entwickelte eine neue Wissenschaftstheorie, den Konstruktiven Realismus, der die vielfältigen wissenschaftlichen Ansätze auf der Basis unterschiedlicher Kulturen verständlich macht. Seit den 1990er Jahren widmet er sich insbesondere der Erforschung der traditionellen Chinesischen Medizin.
Die Wissenschaft hat eine zentrale Rolle in unserem Leben eingenommen und wird das Schicksal der Menschheit maßgeblich beeinflussen. Dennoch ist das Wissen über Wissenschaft oft lückenhaft und veraltet. Am Ende des vergangenen Jahrhunderts fand ein grundlegender Wandel im Verständnis von Wissenschaft statt, der zu einem besseren Verständnis ihrer Möglichkeiten, Grenzen und Sinn führte. Dieses Buch thematisiert genau dieses neue Verständnis und richtet sich nicht nur an Studierende und Professoren, sondern an alle, die sich kritisch mit Wissenschaft auseinandersetzen möchten. Es behandelt verschiedene Aspekte der Wissenschaftstheorie, darunter die Kriterien wissenschaftlicher Erkenntnis, die Normativitäts- und Deskriptivismusfalle sowie die Beziehung zwischen Theorie und Praxis. Zudem wird die Wissenschaftsforschung und die Rolle der Wissenschaftstheorie als Metasprache untersucht. Der Text thematisiert das Scheitern traditioneller Wissenschaftstheorien und positioniert die Wissenschaftstheorie als hermeneutische Reflexionsdisziplin. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Wandel wissenschaftlicher Theorien, den Unterschieden zwischen Geistes- und Naturwissenschaften sowie einem neuen Verständnis von Wissenschaftlichkeit in der Psychoanalyse. Der konstruktive Realismus und seine Ontologie werden ebenfalls behandelt, ebenso wie die Erkenntnismethoden der Verfremdung. Das Buch bietet somit einen umfassenden Einblick in die akt
Bestimmend für die hier getroffene Auswahl der Arbeiten ist Friedrich Wallners Interesse an der Tradition der österreichischen Philosophie und Wissenschaftstheorie: Dieses richtet sich nicht so sehr auf die historiographische Rekonstruktion, sondern viel mehr auf die theoretisch-philosophische Entwicklung solcher Traditionen als Beiträge zur zeitgenössischen Debatte in der Epistemologie. Der programmatische Titel Strategien indirekter Rationalität gilt richtungweisend für alle im Buch vorhandenen Gebiete der Forschung und beschreibt eine pluralistische, vielseitig orientierte Perspektive. Diese Perspektive beweist - nach einer der wichtigsten Lehren Wittgensteins - wie sich das philosophische Tun nicht in einer «einseitigen Diät» erschöpfen kann, sondern aus mehreren Methoden und «gleichsam verschiedenen Therapien» besteht.
Konstruktion der Realität
- 116 Seiten
- 5 Lesestunden
Karl Popper - Philosophie und Wissenschaft
- 148 Seiten
- 6 Lesestunden