Ein Selbstgespräch über das gute Leben: Das Allzeit-Alles im Allzeit-Jetzt?
161 Seiten
6 Lesestunden
Die Untersuchung der "Mäßigung" als eine zentrale Tugend des abendländischen Denkens wird in diesem Buch von Kurt E. Becker tiefgreifend beleuchtet. Er zieht Parallelen zwischen theoretischen Konzepten und praktischen Beispielen, wie der Maßlosigkeit von Doktor Faust und aktuellen politischen Herausforderungen im Bereich der Klimaverordnungen. Zudem wird die Notwendigkeit einer neuen Perspektive auf das Leben in einer Welt mit zehn Milliarden Menschen thematisiert. Becker bietet eine erkenntnisreiche Lektüre, die wertvolle Einsichten für die persönliche Lebensführung vermittelt.
Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen
Wir leben in einer Simultankultur, in der alles parallel geschieht und alles jederzeit von jedem kommuniziert werden kann. Wir sind gefangen im Käfig sich überschneidender und sich wechselseitig durchdringender Wahrheiten, Halbwahrheiten und Fakes. Die sich nahezu selbst vorantreibende Kommunikation ist hyperkomplex geworden. Dieses Buch liefert eine systematische Bestandsaufnahme unseres kommunikativen Solls und lädt dazu ein, das eigene Kommunikationsverhalten konstruktiv-kritisch zu hinterfragen. Denn unsere Kommunikation hat sich von der Wirklichkeit entkoppelt, ist zum Selbstzweck mutiert, zu einem lukrativen, auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Geschäft von multinationalen Großkonzernen. Kommunikation muss aber an die Realität unseres eigentlichen menschlichen Seins und damit auf ihren eigentlichen Zweck zurückgeführt werden, Mittel zu sein für den wahrhaften Austausch und die Übertragung von Informationen.
Was fasziniert uns am Leben eines Paulus oder Luther? Es ist das Charisma dieser Personen. Charisma ist aber gleichzeitig auch das, was die persönliche Existenz sinnvoll macht. Charismatisch zu leben heißt, die Bestimmung des eigenen Lebens zu erkennen, dieser Bestimmung zu folgen und damit einen Weg zu beschreiten, den nur eine und einer zu gehen imstande ist. Ausgerechnet der tragische Sisyphos wird für Kurt E. Becker zum charismatischen Individualisten der Moderne, der sich gemeinsam mit anderen zu dem aufschwingt, was kein Einzelner schafft. Becker verfolgt den steinewälzenden Helden von der Antike über Goethes Faust zu Nietzsche und Rudolf Steiners Idee der Dreigliederung als Charisma in der Gemeinschaft. Das Buch bietet dabei mitreißende und provokante Annäherungen an Jesus, Paulus oder Goethe, wie man sie selten liest. Ein Ratgeber auf dem Weg zum Charisma in den Angelegenheiten des eigenen Selbst. „Bist du eine neue Kraft und ein neues Recht? Eine erste Bewegung? Ein aus sich rollendes Rad? Kannst du auch Sterne zwingen, dass sie um dich sich drehen? – Wer diese Fragen im Sinne Zarathustras bejaht, hat sein Charisma gefunden, er ist bei sich in seinem Selbst angekommen, ein Sinnstifter in eigener Sache, ein Überwinder des Possenreißertums, ein Führer, der die letzten Menschen aus ihrer Glücks-Lethargie, aus ihrem hedonistischen Phlegma zu reißen versteht.“ Kurt E. Becker
Kurt E. Becker erläutert die Denkansätze Rudolf Steiners, die Denken als aktives Handeln verstehen, das in einem Prozess der Wechselwirkung mit der Wirklichkeit steht. Dies führt zu einer Einsicht in die Einheit des Universums und fördert ein selbstbewussteres Leben. Eine Lebenschronik Steiners zeigt die Entwicklung der Anthroposophie.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Figur des Joseph Süß Oppenheimer, die als Spiegel für das Verhältnis der Gesellschaft zu verschiedenen Minderheiten in Deutschland dient. Die Analyse umfasst nicht nur die jüdische Geschichte, sondern beleuchtet auch die Lebensrealitäten von Sinti und Roma, Türken, Indern und Iranern sowie den Umgang mit Behinderten. Durch repräsentative Befragungen und Expertenmeinungen wird die gesellschaftliche Einstellung gegenüber diesen Gruppen untersucht. Erfahrungsberichte von Minderheitenangehörigen ergänzen die Thematik und bieten eindrucksvolle Einblicke in ihre Lebensentwürfe und Schicksale.