Sabine Kebir Bücher






Monster, Macho oder vielleicht doch ein akzeptabler Mann? Warum funktionierten die Beziehungen, die Brecht und seine Geliebten so langfristig verbanden? Kein Täter-Opfer-Verhältnis wird durch Sabine Kebirs Analysen bestätigt, sondern vielmehr der Versuch von Liebenden, aus der Nähe und Distanz, Ebenbürtigkeit und Autonomie ihre Partnerschaft zu fügen: ein Vorstoß in Neuland, der Achtung verlangt statt Mitleid für die einen oder Verdammung für den anderen. Sabine Kebirs eigenwillige Interpretationen stellen im Streit um Brechts Partnerbeziehungen neue Fragen (War B.B. aus Treue polygam?) und geben Stoff zum Nachdenken über heutige Beziehungen zwischen Frauen und Männern.
Eine Bovary aus Brandenburg
- 273 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Autorin, die elf jahre in Algerien lebte, erzählt ohne dem Schreckensbild einer fundamentalistischen Bedrohung voller Wärme vom schwierigen Alltag der Frauen in einem Land, in dem sich die Widersprüche der arabischen Welt bündeln
Frauen ohne Männer? Selbstverwirklichung im Alltag
- 954 Seiten
- 34 Lesestunden
Die literarische Karriere Elfriede Brünings (1910-2014) begann in der turbulenten Zeit der Weimarer Republik. Mit sechzehn Jahren veröffentlichte sie erste Feuilletons, mit achtzehn schrieb sie literarische Reportagen für die größten Berliner Zeitungen. Als sie vierundzwanzig war, erschien ihr erster Roman. Früh setzte sie sich für die Rechte arbeitender Frauen und ihrer Kinder ein. Die drei Romane, die sie in der Zeit des Nationalsozialismus schrieb, widersprachen entschieden dem propagierten Frauenbild: Die Heldinnen kämpften darum, auch als Ehefrauen berufstätig zu sein. Der aktiven Gegnerin des Systems gelang es, diese Romane trotzdem zu publizieren. Sabine Kebir belegt, dass die überzeugte Sozialistin Elfriede Brüning später auch nicht im Gleichklang mit der DDR-Frauenpolitik schrieb. Sie thematisierte vielmehr die Konflikte, die diese Frauenpolitik hervorbrachte. Entgegen verbreiteter Klischees erfuhr sie deshalb keine besondere Förderung als Frauenautorin in der DDR. Auf literarische Preise wartete sie bis in die achtziger Jahre. Ihre zum großen Teil aus den neuen Schichten sich qualifizierender Frauen stammenden Leserinnen und einige sensible Verlagslektorinnen haben sie dennoch vierzig Jahre lang zum Publikumsliebling gekürt: Elfriede Brüning verkaufte in der DDR mehr als eineinhalb Millionen Bücher.
Helene Weigel - Abstieg in den Ruhm
- 425 Seiten
- 15 Lesestunden
"Kebir sieht die lebenslange Loyalität dieser Frau gegenüber ihrem Mann samt seiner zahlreichen Mitarbeiterinnen im Status offizieller Nebenfrauen nicht als masochistische Fügung in eine Demutsrolle, als Dienerin in Sachen Kunst und Versorgung, sondern als Ausdruck einer Emanzipation, die nicht eheliche Zweisamkeit, sondern Kameradschaft, Verlässlichkeit, geistige Übereinstimmung für zwingend hält. Auf solches Denken hin habe bereits, so Kebir, das 'sexualreformerische Milieu der Schwarzwaldschule' orientiert.„ Die Welt “Sabine Kebir vergegenwärtigt Helene Weigels Kunst des Gehens, ihr leises und daher desto eindringlicheres Sprechen mit Wiener Klang, die warme Altstimme sowie ihre asiatische Körpersprache als persönliche Kunstmittel. Wie keine zweite habe sie es verstanden, soziale neben individueller Wirklichkeit bis ins Detail zu erfassen und wiederzugeben - das epische Theater in nuce. Die besondere Qualität dieser Biographie in sechs Kapiteln aber besteht darin, dass sie die frühe Prägung Weigels durch das Wiener emanzipatorische Milieu um Sigmund Freud, die Schuldirektorin Eugenie Schwarzwald und Karin Michaelis herausarbeitet." Der Tagesspiegel



