Koloman Wallisch, Arbeitersekretär und Nationalratsabgeordneter, wurde im Februar 1934 nach Kämpfen zwischen der Heimwehr und dem Republikanischen Schutzbund von einem Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Er wurde zu einer Symbolfigur für die Verteidigung der Ersten Republik und den Widerstand gegen den aufkommenden Faschismus in Europa. In den 30er-Jahren beschäftigte sich Bertolt Brecht intensiv mit dem bewaffneten Widerstand der Arbeiterbewegung in Österreich, insbesondere den Februarkämpfen in der Obersteiermark. Geplant war ein antifaschistischer Gedichtzyklus über den Februar 1934 in Form einer Kantate, die der Komponist Hanns Eisler vertonen wollte. Die „Koloman Wallisch Kantate“, 1935 im dänischen Exil geschrieben, blieb jedoch unvollständig, obwohl Uraufführungen um 1937 und 1948 in Vorbereitung waren. Nach neuen Funden von Brecht-Manuskripten in Zürich verfasste der Schweizer Theaterautor und Brecht-Forscher Werner Wüthrich, basierend auf Brechts Handlungsplan, das Drama „Koloman Wallisch“ und integrierte die Gedichte aus dem Brecht-Fragment in seinen Text. Das Buch enthält den Dramentext, einen Essay zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der Kantate sowie historisches Bildmaterial und erstmals Brechts Handlungsplan für die „Koloman Wallisch Kantate“.
Werner Wüthrich Reihenfolge der Bücher


- 2012
- 2008
Emil Zbinden
Selbstzeugnisse und Bilddokumente
Diese Künstler-Monografie zeigt Emil Zbinden zum ersten Mal in seiner ganzen Breite. Sie speist sich aus dem weitgehend unbekannten künstlerischen Nachlass mit mehreren tausend Skizzen, Zeichnungen und Bildern und dürfte auch für Zbinden-Kenner eine Überraschung und unerwartete Entdeckung sein. Im Zentrum steht der Künstler, der kritische Geist, der Zeitzeuge, der Chronist seiner Zeit und der visionäre Realist. In Texten und Bildern stellt der Band den Künstler vor als Partner im Gespräch und im Austausch mit Freunden und Künstlerkollegen wie Frans Masereel, Clément Moreau, Emil Burki, Eugen Jordi und mit Schriftstellern wie Carl Albert Loosli, Traugott Vogel, Alfred A. Häsler, Hans Ulrich Schwaar. Das Buch zeigt Emil Zbinden bei seiner Arbeit und gibt vielfältige Einblicke in die Werkstatt des Künstlers während allen Perioden seines Schaffens von 1928 bis 1991.