Sven Hedin
- 155 Seiten
- 6 Lesestunden






„Schon mal was von Nansen gehört?“ fragt in Staffan Seebergs Roman „Der Wald von Grönland“ 1980 ein norwegischer Bootsmann salopp einen Schweden. Und der Schwede antwortet unschlüssig: „. war das nicht ein Nordpolfahrer oder so was?“ - „Genau“, entgegnet daraufhin der Norweger, „er war nie am Nordpol“. Widersprüchlichkeit, ja: Paradoxie sind charakteristisch für Fridtjof Nansens Leben. Sein Nachruhm ist gerade durch sie ad libitum verfügbar. Bereits ein anderer Roman, Michael Köhlmeiers „Spielplatz der Helden“ von 1988, erteilt apodiktisch die Auskunft: „Nansen war ein Philosoph.“ Fridtjof Nansen, der norwegische Arktisforscher und Politiker, war ein ungewöhnlich vielseitiger Mensch. Er war Geophysiker und Biologe, Zeichner und Erzähler, Philonthrop und Agitator.
Roald Amundsen, der norwegische Polarforscher, hat die Nordwestpassage entdeckt und als erster Mensch den Südpol erreicht; er durchfuhr die Nordostpassage, überflog den Nordpol und fand schließlich den Tod, als er einen Konkurrenten aus Seenot retten wollte. Ein Held ohne Fehl und Tadel? Bei genauem Hinsehen erweist sich dieser „moderne Wikinger“ als ein Besessener, ichbezogen und bisweilen unehrlich - ein Mensch, dessen widersprüchliche Charakterzüge ebenso faszinieren wie seine Reisen und Abenteuer.
Die Suche nach der Nordwestpassage stellte eine immense Herausforderung dar, die viele Abenteurer wie Cabot und Hudson scheitern ließ. Roald Amundsen, der später den Südpol erreichte, unternahm 1903 eine Expedition mit dem Fischkutter Gjöa und fand schließlich nach Jahren im Eis den Zugang zur Passage, was einen historischen Moment markierte.
Eine Berliner Lokal-Geschichte
Eine der schillerndsten Familien im preußischen Berlin
Tania Blixen schrieb: «Es ist stets die Idee des Paradieses, auf die es ankommt.» Nach dieser Parole entwarf die dänische Autorin den Mythos ihrer Farm in Afrika. Nach dieser Devise pflegte sie das Andenken an ihre Liebe zu Denys Finch Hatton. Und nach diesem Motto erzählte sie ihre Geschichten. Sie glaubte: «Wenn eine hinreichend ansprechende Illusion erschaffen werden kann, folgt die Wirklichkeit von allein.» Literatur als Selbstbetrug? Mehr als dreißig Jahre nach Tania Blixens Tod erscheint nun die erste kritische Biographie dieser Frau, die durch den Film «Jenseits von Afrika» zur internationalen Kultfigur geworden ist.