Umbruch von unten
Die Selbstbefreiung Mittel- und Osteuropas und das Ende der Sowjetunion
- 932 Seiten
- 33 Lesestunden
Die Analyse beleuchtet die Ereignisse, die zum Systemwandel in Mittel- und Osteuropa, zur Deutschen Einheit, zum Ende der Sowjetunion und zum Ost-West-Konflikt führten. In Mitteleuropa wurde der Wandel durch regimeoppositionelle Akteure vorangetrieben, während der Zerfall der UdSSR primär auf den Erfolg von Nationalbewegungen zurückzuführen ist. Die „friedliche Revolution“ in der DDR wird im Kontext der „Selbstbefreiung“ der Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa betrachtet. Informelle Akteure, Flucht- und Demonstrationsbewegungen trugen entscheidend zum Sturz des SED-Regimes bei. Der Systemwandel war somit ein „Umbruch von unten“. Die Darstellung fokussiert auf Dissidenten und informelle Gruppen seit dem Helsinki Schlussabkommen von 1975 und hebt die Kontinuität oppositionellen Verhaltens hervor, insbesondere in Polen. Die Massenbewegung „Solidarność“ steht im Mittelpunkt, deren Erfolg für den Umbruch von großer Bedeutung war. Zudem werden die internationalen Kooperationen informeller Akteure und die Interdependenzen der Entwicklungen in den Ländern des sowjetischen Einflussbereichs thematisiert. Diese Analyse dokumentiert eine entscheidende Epoche der europäischen Geschichte aus einer bislang vernachlässigten Perspektive.