Das Buch untersucht das antike griechische Symposion und hinterfragt die gängige Sichtweise, dass es eine ausschließlich aristokratische Männerinstitution war. Anhand von Text- und Bildzeugnissen des 8.-6. Jahrhunderts v.Chr., insbesondere dem "Nestorbecher", wird gezeigt, dass das Trinkgelage vielfältige soziale und kulturelle Mischungen umfasste.
Die Beiträge dieses Tagungsbandes tragen den vielfältigen Konstellationen und künstlerischen Transformationen von Ritualen in Literatur, bildender Kunst, Musik, Tanz, Performance-Art, in Sport und Alltag Rechnung. Vor allem aber fokussieren sie das riskante Potential von Ritualen, den Reiz kalkulierter oder spontaner Provokation von Gefahr und die geplanten oder ungeplanten Effekte des riskierten Scheiterns von rituellen Vollzügen.
Dem antiken Gott widmet die Berliner Antikensammlung gemeinsam mit dem Sonderforschungsbereich „Transformationen der Antike“ und dem Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin eine eigene Sonderausstellung im Pergamonmuseum: Die zahlreichen Facetten dieses Gottes werden anhand von hochkarätigen, meist seit Jahrzehnten nicht mehr gezeigten Exponaten aus der Berliner Antikensammlung präsentiert, die vom 6. Jh. v. Chr. bis in das 2. Jh. n. Chr. reichen, eine Leihgabe stammt aus dem Würzburger Martin von Wagner-Museum. Die Dionysos-Rezeption von der Renaissance bis zum Klassizismus veranschaulichen Objekte aus dem Berliner Kunstgewerbemuseum. International renommierte Fachleute beleuchten in übergeordneten Essays diese verschiedenen Aspekte des Gottes und erläutern die in prächtigen neuen Farbaufnahmen vorgestellten Exponate. Zugleich verstehen sich Ausstellung und Begleitband als Ergänzung und Vertiefung der gleichzeitig im Pergamonmuseum stattfindenden Sonderschau „Die Rückkehr der Götter. Berlins verborgener Olymp“. Die dortigen Abteilungen über Dionysos und das Theater stellen diese Ausstellung in einen größeren Zusammenhang.
Während mittelalterliche Theologen das Schöpfertum Gott allein vorbehalten wollten, begannen Autoren weltlicher und religiöser Texte ab dem 12. Jahrhundert, dieses Privileg mehr oder weniger explizit für sich zu beanspruchen. Die Beiträge des vorliegenden Tagungsbandes zeigen, dass dies keineswegs einen Bruch mit der Tradition darstellt. Vorstellungen von Autorschaft, wie Inspiration und das Wiedererzählen von Vorlagen, wurden in der lateinischen und volkssprachigen Literatur übernommen und transformiert. Dadurch drückten sie letztlich ein auktoriales Selbstbewusstsein und dichterische Autonomie aus – trotz theologischer Verbote und der Poesiefeindlichkeit normativer Diskurse. Ein Ausblick auf die Renaissance, in der literaturtheoretische Schriften die Kreativität ausdrücklich bejahen, verdeutlicht im Kontrast dazu sowohl die spezifisch mittelalterlichen Möglichkeiten der poetischen Produktion und Reflexion als auch eine Autonomietradition, auf die Renaissance-Denker zurückgreifen konnten.