Mit Pinsel und Staffelei
- 120 Seiten
- 5 Lesestunden
Manfred Sommer war ein spanischer Comiczeichner, der vor allem für seine Reporter-Comicserie Frank Cappa bekannt ist. Seine Kunst, beeinflusst von Meistern wie Milton Caniff, Frank Robbins und Hugo Pratt, zeichnet sich durch dynamisches Erzählen und einen starken visuellen Stil aus. Sommer war Teil der ambitionierten Metropol-Initiative, die in den frühen 1980er Jahren drei Comic-Magazine herausbrachte. Sein bleibendstes Erbe ist zweifellos die Serie Frank Cappa, die seinen bedeutenden Beitrag zum Medium Comic unterstreicht.
Philosophie des Graphismus
Die präzise und unvoreingenommene Untersuchung der Lebenswelt war und ist einer der zentralen Bereiche der Philosophie. Manfred Sommer unternimmt in seinen Arbeiten eine immer wieder überraschende und höchst originelle Deutung dessen, was unseren Alltag ausmacht. Suchen und Finden sind entscheidende Formen unserer Orientierung und unserer Selbstvergewisserung, die eine Vielfalt spannender philosophischer Aspekte eröffnen. Wir suchen zum einen nach Dingen und nach Zeichen, die auf sie verweisen; zum anderen nach Stellen und nach Wegen, die zu ihnen führen. Dabei helfen uns Geräte, Pläne und Navigationssysteme. Suchen müssen wir, weil das, was wir sehen, uns anderes verdeckt. Was also steckt in, was hinter den Dingen? Was liegt jenseits des Horizonts? Was birgt die Erde in sich? Ein zu enges Gesichtsfeld und eine sprunghafte Aufmerksamkeit zwingen uns zu Methode und Kooperation. Zum Glück fehlt uns dann nur noch der Zufall. Suchen müssen wir auch, weil wir nicht überall schon sind, sondern oft zu Orten erst hinwollen. In unserer vertrauten Lebenswelt kennen wir uns zwar aus, außerhalb jedoch müssen wir Selbstlokalisierung und Orientierung eigens zustande bringen. Dazu sichern wir uns aus der Vogelperspektive eine übersicht, die wir durch Kartographie objektiv darstellen. Dann gehen wir aufs Ganze: Die Welt mit einem geographischen Koordinatensystem zu überziehen, macht jeden Ort genau benennbar; sie mit dem Satellitensystem GPS zu umgeben, heißt: Jeder kann jederzeit wissen, wo er ist und wohin er sich bewegt. Es ist, als ob die Welt unsere Lebenswelt wäre. Und der Routenführer nimmt dem Autofahrer die Wegsuche ab.
Hier der Kunstsammler, dort der Freiwildjäger: Beide versuchen das Zerstreute an einem Ort zusammenzutragen, und wir – ob Briefmarkenfreund oder Pilzsucher – tun es ebenso. Wer ästhetisch sammelt, will Sehenswertes präsent haben, wer ökonomisch anhäuft, kennt das Material nur als Aufschub des Verbrauchs. Zwischen der Ästhetik des Bewahrens und der ökonomie des Verschwindens etabliert sich jedoch eine selbstbewußt-rationale Lebensform, die Wissen durch Forschung produziert, in Schrift bewahrt und zum System ordnet. Moderne Medien halten diese ›Erfahrung‹ verfügbar.
Überzugehen von einem Zustand zu einem anderen: das ist die Grundfigur, in der sich das Leben vollzieht. Unsere Identität aber ist nicht nur das, was wir trotz aller Übergänge wahren, sondern auch und vor allem das, was wir in ihnen, immer neu, zu gewinnen suchen. Freilich: schon der erste Übergang des Lebens – der ins Leben – wird uns gewaltsam angetan. Geboren werden heißt: ungefragt anfangen müssen. Und die Kontingenz dieses Anfangs prägt alles, was mit ihm angefangen hat. Wie wir, obgleich so zum Leben gezwungen, zuletzt doch auch zwanglos und frei am Leben zu bleiben vermögen: dies will Kant uns verständlich machen. Moralisch sein heißt: dem zufälligen Anfang nachträglich zuzustimmen und das aufgenötigte Dasein selbsttätig fortzuführen. Kant hat exemplarisch gezeigt, wie Handlungsregulierung und Kontingenzaneignung systematisch ineinandergreifen. Dies ist ein Maßstab für jede Moralphilosophie: Es genügt eben nicht, Normen unseres Handelns zu rechtfertigen; es muß auch einsichtig werden, wie wir es mit dem aufnehmen können, was wir als Gegeninstanz unseres Handelns erleben, wie es uns also gelingen kann, mit dem Zufall zu leben: mit dem, der uns trifft, und, schwerer noch, mit dem, der wir selber sind. Der Erschließung dieser Gedanken Kants gilt dieser Versuch, seine Texte phänomenologisch zu interpretieren, also die begriffliche Rekonstruktion an die anschauliche Deskription zurückzubinden. Dann läßt sich die formale Theorie der Identität verstehen als Resultat der Selbstbesinnung handelnder Subjekte, als Entfaltung dessen, was in ihrem Bewußtsein an unabweisbaren Forderungen und notwendigen Unterstellungen impliziert ist.
Eine Phänomenologie der reinen Empfindung
Eine Sehnsucht nach Unmittelbarkeit, dazu eine Empfänglichkeit für das Unscheinbare und eine Liebe zur Behutsamen Beschreibung: daraus lebt, als Idealgestalt, die Phänomenologie. Wo aber ist das Ursprüngliche, das ihre Sehnsucht erfüllen könnte? Was ist das Unmittelbare, das Anfängliche, das Unberührte? Ein Name dafür lautet: Empfindung. Höchste Evidenz wäre, sie in ihrer begriffsfreien Reinheit und unverformten Präsenz zu erfassen. Kein Wunder also, daß sie das erste Thema war, als der phänomenologische Stil des Philosophierens sich im letzten Drittel des Jahrhunderts an vielen Orten hervorwagte und Zuspruch fand.
Diagnosen und Strategien zur Überwindung der Krise
InhaltsverzeichnisI. Theoretische Konzepte.Historische Erfahrungen mit der Steuerung des Lehrerbedarfs. Ein Beitrag aus der Sicht der historischen Bildungsforschung.Lehrerprognosen: Rückblick und Perspektiven aus der Sicht der bedarfsprognostischen Forschung.Berufswahlmotive und berufliche Mobilitätsbarrieren von Lehramtsstudenten. Ein Beitrag aus der Sicht der pädagogischen Psychologie.Qualifikationen und Tätigkeitsbereiche von Absolventen der Lehrerbildung. Überlegungen aus der Sicht der Berufs— und Qualifikationsforschung.Ist die Lehrerausbildung noch zu retten? Zum Stellenwert von Praxiserfahrungen in Professionalisierungskonzepten aus hochschuldidaktischer Sicht.Praktische Lehrerbildung und Schulentwicklung. Überlegungen zur Polyvalenz — Debatte aus schulpädagogischer Sicht.II. Beschäftigungsperspektiven im Tätigkeitsfeld Schule:.Der Lehrerbedarf aus bildungspolitischer Sicht.Der Lehrerbedarf aus finanzpolitischer Sicht.Überlegungen zu einem Modellversuch zur “Verminderung der Lehrerarbeitslosigkeit”.Beschäftigungseffekte und Kosten eines “Sabbat—Jahres” für Lehrer/innen.III. Alternative Tätigkeitsfelder und Studiengänge.Berufsmöglichkeiten für Lehrer in der Wirtschaft. Der Modellversuch des Instituts der deutschen Wirtschaft.Fernlehrgänge für arbeitslose Lehramtsabsolventen. Der Modellversuch der Wirtschaftsakademie für Lehrer.Erweiterte berufspädagogische Studiengänge an der Gesamthochschule Kassel — Neue Tätigkeitsfelder für Berufspädagogen.Studiengänge “Neuere Fremdsprachen” an der Justus — Liebig — Universität Gießen. Neue Tätigkeitsfelder für Sprachwissenschaftler.IV. Zusammenfassung.Strategien zur kurzfristigen Entlastung und langfristigen Stabilisierung des Lehrerarbeitsmarktes:.Abkürzungs Verzeichnis.Autorenverzeichnis.