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Michael Rutschky

    25. Mai 1943 – 17. März 2018

    Michael Rutschky war ein deutscher Essayist, dessen Werk erzählerische Passagen mit soziologischen Interpretationen des Alltagslebens auf originelle Weise vermischt, was oft zu komischen Einblicken führt. Seine Schriften bieten eine einzigartige Perspektive auf die Gegenwart, indem sie persönliche Beobachtungen mit scharfer Sozialanalyse verknüpfen. Durch seinen unverwechselbaren Stil und seine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen bietet Rutschky dem Leser sowohl zum Nachdenken anregende als auch humorvolle Reflexionen über die heutige Existenz. Seine Essays stellen einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der Struktur des modernen Lebens dar.

    Die Meinungsfreude
    Wie wir Amerikaner wurden
    Berlin
    Das Merkbuch
    Reise durch das Ungeschick und andere Meisterstücke
    Was man zum Leben wissen muß. Ein Vademecum.
    • Das Merkbuch

      Eine Vatergeschichte

      • 274 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Der Vater, Jahrgang 1893, kleiner Angestellter bei einer großen Wirtschaftsprüfungsfirma, dokumentiert zwischen 1951 und 1973 sein Arbeitsleben in einer Serie von Notizkalendern. Zunächst bleibt rätselhaft, wozu er sie braucht: Um seinen Vorgesetzten jederzeit Auskunft über seine Arbeitsorte und -zeiten geben zu können? Um seine Einnahmen und Ausgaben unter Kontrolle zu halten? Oder gar, um sich des Aufschwungs zu vergewissern, den die junge Bundesrepublik unverkennbar nimmt? Und dann wirken sich die Merkbücher des Vaters auch noch als Vorbilder in seiner Familie aus. Mutter und Sohn beginnen ebenfalls, in Notizkalendern ihren Alltag aufzuschreiben, sogar ausführlicher als der Vater. Das Büchlein funktioniert als eine Art Tagebuch vor dem Tagebuch, als Literatur vor der Literatur. Michael Rutschky rekonstruiert anhand der Notizen einer Familie deren Leben in der frühen Bundesrepublik. Doch er liefert mehr: Die Notizen über Zugabfahrtszeiten, Wocheneinkäufe und Klassenarbeiten ergeben nach und nach nicht nur die Geschichte einer Familie, sondern, im Zusammenhang betrachtet, eine eindrucksvolle und anrührende Frühgeschichte der Bundesrepublik.

      Das Merkbuch
    • Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind die Deutschen immer amerikanischer geworden. Was für den einen der Erfolg eines freien, individualistischen Lebensstils ist, dient dem anderen als Beleg für amerikanischen Kulturimperialismus. Amerikanisierung und Anti-Amerikanisierung gehen in der Geschichte der Bundesrepublik meist Hand in Hand: Das Leben des politisch engagierten Studenten nach 1968, der gegen den amerikanischen Krieg in Vietnam auf die Straße zog, wurde musikalisch vom amerikanischen Armeesender AFN geprägt. Michael Rutschky schildert den Einfluss Amerikas auf unser Leben, Denken und Fühlen seit 1945. Er beschreibt etwa, wie das Leitbild des soldatischen deutschen Mannes von Swing-Musik und Rock'n'Roll zersetzt und von der mythisch gewordenen Gestalt des schwarzen GI verdrängt wurde, der lässig von seinem Panzer herab Chewing gum und Hershey bars verteilte.

      Wie wir Amerikaner wurden
    • "Ethnographie des Inlands: Das ist eine Form literarischer Sozialforschung. 'Überallhin hat man etwas von sich ausgestreut, alles ist ergiebig, alles birgt Gefahren in sich, und ebenso kostbare Entdeckungen wie in Pascals 'Pensées' kann man in einer Seifenreklame machen.' (Marcel Proust)" (Klappentext)

      Zur Ethnographie des Inlands