Kingsley Amis
16. April 1922 – 22. Oktober 1995
Sir Kingsley William Amis (eigentlich Kingley Amis; * 16. April 1922 in London; † 22. Oktober 1995 ebenda) war ein britischer Schriftsteller und Dichter. Glück für Jim, sein mit dem Somerset Maugham Award ausgezeichneter Debütroman, machte ihn sowohl in Nordamerika als auch in Europa sehr bekannt. Das US-amerikanische Magazin Time wählte den Roman zu den besten englischsprachigen Romanen, die zwischen 1923 und 2005 erschienen. 1986 wurde Kingsley Amis für seinen Roman The Old Devils mit dem angesehenen Booker Prize ausgezeichnet.
Kingsley Amis war der Sohn eines Angestellten und damit nach britischem Verständnis der unteren Mittelklasse zugehörend. Nach dem Besuch der City of London School studierte Amis Anglistik in Oxford und war nach seiner Militärzeit als Leutnant beim Royal Corps of Signals (Fernmeldekorps) von 1948 bis 1961 Englisch-Dozent an der Universität in Swansea und von 1961 bis 1963 an der Universität von Cambridge. 1963 gab er seine akademische Tätigkeit auf und war danach, abgesehen von einer kurzen Zeit an der Vanderbilt University in den Jahren 1967 und 1968, nur noch als Schriftsteller tätig. Kingsley Amis war von 1965 bis 1983 in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Elizabeth Jane Howard verheiratet. Amis, der bereits vorher zahlreiche außereheliche Beziehungen unterhielt, hatte seine erste Ehefrau Hillary Bardwell und seine Kinder 1962 verlassen. Er ist der Vater des ebenfalls sehr erfolgreichen Schriftstellers Martin Amis. Während eines weiteren Stipendiums nach seiner Militärzeit am Oxforder Studienkolleg St. John’s lernte Kingsley Amis Philip Larkin und John Wain kennen, mit denen er freundschaftlich verbunden blieb. Diese Freundschaft hinterließ ihre Spuren im Werk aller drei Autoren, die eine vergleichbare soziale Herkunft hatten, am Krieg teilgenommen hatten und ähnliche Probleme teilten: die Fassungslosigkeit über den akademischen Leerlauf, die Unverbindlichkeit und Selbstbespiegelung im Universitätsbetrieb, die Aversion gegen die dortige Autoritätsanmaßung sowie Traditionsgläubigkeit und kulturelle Engstirnigkeit.Amis starb 1995 an den Folgen einer Wirbelsäulenverletzung, die er sich einen Monat zuvor bei einem Sturz zugezogen hatte. Er wurde im Golders Green Crematorium eingeäschert, wo sich auch seine Asche befindet.