Marcel Senn Bücher






Clausdieter Schott hat sein rechtshistorisches Lebenswerk in Forschung und Lehre der «Weite des Horizonts» gewidmet. Diese Weite spiegelt sich in den 33 interdisziplinär angelegten Beiträgen der Autorinnen und Autoren aus Europa und Japan wider. Die Beiträge thematisieren Aspekte unter den Topoi von «Verfassung und Bürgerrechte», «Philosophie und Methode», «Kunst und Kultur», «Dogmen und Lebenswirklichkeit» sowie «Praxis und Aktualisierung der Rechtsgeschichte».
Rechtsphilosophisches und rechtshistorisches Selbstverständnis im Wandel
Zwanzig Beiträge zur Entstehung und Verbreitung des Wissenschaftsverständnisses von Recht
Dieser Band versammelt zwanzig zentrale Beiträge von Marcel Senn, dessen stetes Anliegen es war und ist, daran zu erinnern, wie das sogenannt wissenschaftliche Wissen in der Rechtsgeschichte und Rechtsphilosophie entsteht und entstanden ist, und wie sich dieses Wissen entlang des gesellschaftspolitischen Diskurses wandelte. Zugleich klärt Senn, was für den Bestand einer reflexiven Rechtswissenschaft weiterhin unabdingbar und -wesentlich bleibt. Mit der Wiederveröffentlichung dieser zwischen 1986 und 2015 erschienenen zwanzig Beiträge vertritt der Autor sein wissenschaftliches Grundanliegen nochmals ebenso klar und entschieden.
Rechtswissenschaft und Juristenausbildung
Fünf kritische Beiträge zu Grundlagenfragen der Wissenschaft des Rechts nach Einführung der Bologna-Reform
Die fünf Beiträge von Marcel Senn, einem Zürcher Ordinarius für Rechtsgeschichte und Rechtsphilosophie, wurden zwischen 2010 und 2012 in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht und sind nun in einer Monografie zusammengefasst. Im Mittelpunkt steht die Rechtswissenschaft und Juristenausbildung nach der Bologna-Reform im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Diese Themen werden im Kontext der zentralen Grundwerte der civitas humana und der libertas philosophandi behandelt, die sich auf Gerechtigkeit und Würde des Menschseins beziehen. Die Rechtswissenschaft sollte eine normative Gesellschaftskonzeption fördern, die ein Leben miteinander statt gegeneinander anstrebt, da Menschen aufeinander angewiesen sind. Das Studium des Rechts sollte sich an diesem Prinzip orientieren. Heutzutage führt die Betriebsamkeit im Studium oft zu einer oberflächlichen Wissensansammlung, während vernetztes Denken und kritisches Verstehen vernachlässigt werden. Die Universität muss sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung wieder bewusst werden und das autonome sowie kritische Denken der Studierenden fördern, anstatt sie lediglich für eine utilitaristische Praxis auszubilden. Das Recht bildet das Fundament unserer Gesellschaftsordnung und muss mit einem wachen Blick auf die Werte von Humanität und Freiheit weiterentwickelt werden, um nicht zum Instrument eines rein geld- und machtorientierten Denkens zu verkommen.
Rechts- und Gesellschaftsphilosophie
- 534 Seiten
- 19 Lesestunden
In seiner neuen 'Rechts- und Gesellschaftsphilosophie' legt Marcel Senn die historischen Fundamente einer zweieinhalbtausendjährigen Überlieferung rechtlicher und ethischer Konzepte dar, die von bedeutenden Denkern in Europa, Nordamerika sowie Indien und China entwickelt wurden. Die Darstellung arbeitet die Grundzüge, Zusammenhänge und Unterschiede der normativen Konzepte sowie deren Wirkungsgeschichten heraus. Der Band enthält zudem eine Sammlung von Quellentexten, die es den Lesenden ermöglichen, die rechts- und gesellschaftsphilosophischen Kernaussagen selbständig und kritisch zu erörtern. Ein Gastbeitrag zum Sinomarxismus von Prof. Harro von Senger schließt den Band ab. Ziel ist es, eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Grundgedanken kulturell unterschiedlicher Philosophien zu Gesellschaft und Recht anzuregen und die Rechtsphilosophie auf die Kernfrage nach dem 'gerechten Recht' zurückzuführen. Der Autor betont, dass es nicht nur um Wissen geht, sondern dass das Denken, das diese Kernfrage in den Mittelpunkt stellt, als der Sinn aller Rechtsphilosophie verstanden werden muss. Ein Verständnis für das gemeinsame Anliegen dieser Denker, die jeweils ein ethisch fundiertes Recht für ihre Gesellschaften entwickeln wollten, wird herausgebildet. Aus der Betrachtung der wirkungsmächtigsten Grundgedanken vergangener Zeiten lässt sich eine zeitgemäße Rechts- und Gesellschaftsphilosophie entwerfen.
Abseits der bekannten touristischen Attraktionen wie der Shoppingmeile Bahnhofstrasse oder dem Trendquartier Zürich West kann Zürich mit einem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern aufwarten. Zürich, das bereits im Mittelalter eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung hatte, war eine für diese Zeit äusserst typische Stadt. Prof. Dr. iur. Marcel Senn, Rechtshistoriker an der Universität Zürich, führt zusammen mit der Studierendenorganisation & apos; ELSA& apos; alljährlich einen Stadtrundgang für Studierende der Rechtswissenschaft durch. Im Sinne von & apos; Geschichte zum Anfassen& apos; erzählt er jeweils die Geschichte einzelner Häuser und Strassenzüge in der Zürcher Altstadt und stellt sie in einen grösseren historischen Zusammenhang. Dieser Stadtrundgang liegt nun in Buchform vor, illustriert mit vielen Fotos und Stadtplänen, auf denen die besprochenen Objekte eingezeichnet sind.
Gehirnforschung und rechtliche Verantwortung
Fachtagung der Schweizerischen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie vom 19.–20. Mai 2006 an der Universität Bern
- 171 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Neurowissenschaften präsentieren ein neues, „nicht-individualisiertes“ Menschenbild, das zentrale Kategorien wie Freiheit, Schuld, Verantwortung und Autonomie in Frage stellt. Vertreter der Hirnforschung, Kognitionspsychologie, Philosophie und Rechtswissenschaft diskutierten diese Themen auf einem Symposium der Schweizerischen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie. Die hier versammelten Beiträge bieten Analysen und Lösungsansätze aus methodologischer, wissenschaftstheoretischer sowie straf- und privatrechtlicher Perspektive und geben Ausblicke auf die Entwicklung des Diskurses. Im ersten Teil werden Vorträge behandelt, die sich mit den Grundlagen der Hirnforschung und deren Relevanz für die Rechtswissenschaft auseinandersetzen. Themen wie der freie Wille und die sozialen Implikationen werden kritisch beleuchtet. Der zweite Teil widmet sich der angewandten Gehirnforschung im Kontext der Strafrechtsordnung und hinterfragt neurobiologischen Determinismus sowie dessen Auswirkungen auf menschliche Entscheidungsmöglichkeiten und forensische Schuldfähigkeit. Zusätzlich werden Voten präsentiert, die die Naturalisierung von Autonomie und die Konsequenzen der Hirnforschung für das Straf- und Privatrecht thematisieren. Die Diskussionen beleuchten das Spannungsfeld zwischen Notwendigkeit und Freiheit, insbesondere in Bezug auf Willensfreiheit, Schuld und Verantwortung.
Die dritte Auflage der Rechtsgeschichte von 2009 hat sich bewährt und wurde daher um einige geringfügige Änderungen sowie literarische Ergänzungen aktualisiert. Das Buch behandelt nach wie vor die einschlägigen Epochen der Rechtsgeschichte vom Übergang der Antike zum Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Insbesondere wird der Einfluss von Kirche, Städten, des Handels und der Universität im Mittelalter sowie der Naturwissenschaften, Kodifikationen, Industrialisierung und der beiden Weltkriege in der Neuzeit für die Rechtsentwicklung Europas gezeigt. Das Buch bietet aber auch eine Grundlage für die Erörterung der Frage, was gerechtes Recht sei.