Elmar Kraushaar Bücher






Störenfried
40 Jahre Homo-Journalismus
„Störenfried“, „Nestbeschmutzer“, „Altlinker“ – im Laufe seiner Karriere musste sich der Autor und Journalist Elmar Kraushaar diese sowie viele andere „Ehrentitel“ gefallen lassen, doch inzwischen gibt er sich mit „Chronist der Schwulenbewegung“ zufrieden. Denn mit spitzer Feder hat er schwules Leben beinah vierzig Jahre lang im breiten Spektrum der deutschen Medienlandschaft akribisch dokumentiert: vom Spiegel über Frankfurter Rundschau, über Zeit, Tagesspiegel, Berliner Zeitung und taz sowie selbstverständlich in den zahlreichen Homozeitschriften, die es seit den 1970er Jahren gab. Aids-Krise und Homo-Ehe, Politik und Kultur, CSD und AfD und immer wieder sein Steckenpferd: „der schwule Lifestyle“ – die Themen dieser Textauswahl bieten einen teils unbequemen, teils streitbaren, doch stets kritischen und unterhaltsamen Einblick in das, was die Schwulenbewegung in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit ausmacht.
Freddy Quinn
Ein unwahrscheinliches Leben
'Elmar Kraushaar gelingt es, dem Faszinosum Freddy näher zu kommen und ein in der Tat ›unwahrscheinliches Leben‹ auszuleuchten. Ein Buch, das auf fesselnde Weise eine Erfolgsgeschichte beschreibt – und deren Verhängnisse.' Rainer Moritz Freddy – kein Solokünstler hatte mehr Nummer-Eins-Hits in Deutschland. Junge, komm bald wieder, Die Gitarre und das Meer und Heimweh waren die größten seiner vielen Hits; er spielte in zahlreichen Filmen, trat als Moderator, Musicalsänger, Theaterschauspieler und Zirkusartist auf und inszenierte sich immer wieder als einsamer Seefahrer, einen Seesack über der Schulter, den Blick auf den Horizont gerichtet. Schließlich wurde ihm sogar das Bundesverdienstkreuz verliehen – für die Verbreitung von deutschem Liedgut in aller Welt. Doch wer sich wie Elmar Kraushaar daranmacht, über das Leben dieses Mannes zu schreiben, stößt schnell auf Widersprüche und Ungereimtes. Schon auf die Frage, wann und wo Freddy geboren wurde, gibt es mehrere mögliche Antworten. Kraushaar hat sich auf Spurensuche begeben – und ist auf ein Phänomen gestoßen, 'das von vielen Geschichten umstellt ist, Potemkinschen Dörfern gleich, deren Fassaden zusammenbrechen, kaum stößt man daran, um Platz zu machen für neue Geschichten und kleine und große Geheimnisse.'
Der Band enthält eine Auswahl von Glossen, die zwischen 1985 und 2003 in der (alten) Siegessäule, in magnus und in der taz erschienen sind. Seit zwei Jahrzehnten kommentiert Elmar Kraushaar das Geschehen rund um den „homosexuellen Mann“, berichtet ironisch-belustigt oder zornig-erbost vom Wechselspiel zwischen Schwulen, Medien und Politik. Die Schwulen mit ihren Eigenarten, ihrer Kultur und Subkultur treffen auf ihre Freunde und Feinde. Der Bogen reicht von Volker Beck zu Klaus Wowereit, von Rosa von Praunheim zu Alfred Biolek, von Helmut Kohl zu Ole von Beust, von der Gustaf-Gründgens-Gedächtnis-Klappe„ bis zur “Eingetragenen Lebenspartnerschaft". Elmar Kraushaar, Jahrgang 1950, Journalist und Autor, lebt in Berlin.