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Bookbot

Hans Dieter Schaal

    1. Jänner 1943
    Hans Dieter Schaal. Festung Königstein
    Bilderhefte
    Neue Landschaftsarchitektur. New Landscape Architecture
    Zwischenbereiche von Tieren, Menschen und Gehäusen
    Stadttagebücher
    Wege und Wegräume
    • Was denken wir, wenn jemand die Namen von Städten wie den folgenden nennt: Rom, Venedig, Warschau, Singapur, Kuala Lumpur, Tel Aviv, Jerusalem, Lissabon, San Francisco, Las Vegas, Los Angeles, Wien, Paris, Tallinn, Tartu, New York, Moskau, Sankt Petersburg, Barcelona, Genf, Brüssel, London? Die Bedeutungswolke, die über jedem dieser Namen aufsteigt, ist so gewaltig groß, daß niemand in der Lage sein wird, eine allgemeingültige Antwort zu geben. Fast jeder Befragte wird mit einem autobiographischen Reflex antworten, sofern er die Stadt aus eigener Erfahrung kennt. Der eine erinnert sich an einen betrügerischen Taxifahrer, der ihn vom Flughafen in die Stadt gefahren hat, der andere denkt an einen geglückten oder mißglückten Geschäftsabschluß, der dritte an ein mieses oder besonders schönes Hotel oder an ein Projekt, das er in dieser oder jener Stadt verwirklichen konnte, und wieder ein anderer denkt an Menschen, die er dort kennengelernt hat. Manche sind hier vielleicht der Liebe ihres Lebens begegnet oder im Gegenteil, dem finalen Streit. Manche haben hier ihre Flitterwochen verbracht, andere ließen sich hier scheiden. Es gibt bestimmt auch Zeitgenossen, die in dieser oder jener Stadt einen schlimmen Unfall hatten oder ausgeraubt wurden. Sätze wie folgende könnten fallen: 'Das ist eine wunderschöne Stadt!' 'Das ist eine der häßlichsten und gefährlichsten Städte, die ich je besucht habe!' 'In dieser Stadt gibt es nur Müll und Chaos!' 'In dieser Stadt kann man die Zeit vergessen, sie ist so traumhaft altmodisch, daß ich jedesmal weinen muß, wenn ich nur an sie denke!' 'Diese Stadt ist so vital, bunt und laut, daß ich dort endlich verstanden habe, was Leben sein kann!' 'Diese Stadt ist so nüchtern, sauber und vornehm zurückhaltend, daß ich bei einem Aufenthalt dort noch introvertierter und depressiver werde, als ich es schon von Natur aus bin!' 'Man sollte eine Stadt nur nach ihren Hunden beurteilen!' 'Eine gute Stadt zum Shoppen!' Obwohl die Hausansammlungen, Gassen, Straßen und Plätze tatsächlich existieren, besteht jede Stadt für viele zum großen Teil nur aus Erzählungen, Vermutungen, Vorurteilen, Klischees, Wissensfragmenten, Beobachtungen, eigenen Erlebnissen, Bildern aus erster oder zweiter Hand, Träumen, Ängsten und Wünschen. Der Architekt Hans Dieter Schaal, der für viele bedeutende Theater der Welt Bühnenbilder schuf, verbrachte oft viele Wochen in den Städten, die er in diesem Buch beschrieben hat. Er begann, sie auf seinen Spaziergängen zu erforschen, sich in sie einzufühlen und mit ihnen vertraut zu werden. Die subjektiven Beobachtungen des Autors werden von zahlreichen Fakten ergänzt, so daß das Buch ein lebendiges Bild unseres immer mehr von Städten bestimmten Daseins vermittelt.

      Stadttagebücher
    • »In his note to the edition of Neue Landschaftsarchitektur / New Landscape Architecture published 1994 in England as Landscape as Inspiration, Geoffrey Jellicoe compares my drawing considerations with the works of Paul Klee. What at first sounds a bit highfalutin is correct insofar as I do not move exclusively in the banal everyday and functional space in everything I draw, design and realise, but always reflect second and third surrealities as well. »Art does not reproduce the visible, but makes visible«, how Paul Klee formulated the process. Every viewer and reader could rightly ask the question: What do such expressions of art have to do with every-day architecture? I think: a great deal, and that is because all architectural problems and their solutions are multi-layered, just like pure works of art. Every building summarises and redefines its architectural, urban, village and landscape surroundings. Intentionally or unintentionally, exaggerated or restrained, each building can look like a meteor or bomb strike, an inconspicuous remark or a beautification attack. I am interested in the past, the present and the future of an urban or landscape site. My view wants to integrate archaeological working methods just as much as functional fulfilments and imaginative-surreal, sometimes utopian efflorescence. I would never go so far as to formulate: Architecture is the necessary, and art is the unnecessary. Of course, every artist-architect who embarks on this complicated-complex path will have difficulties with the banal, seemingly superficial everyday reality in nature, the landscape and the city. It is therefore not surprising that I have only been able to realise a few architectural and visual productions and that, in the course of the last decades, I have been increasingly pushed into the areas of stage design and other design areas. At the moment, thanks to the ecological movement, hardly anyone is interested in the connection between art and architecture. More important are sustainability and zero-energy houses in which the windows can hardly be opened. Could it be that building culture, indeed the whole of culture, will soon sink into green primeval forests and huge wetland biotopes? Or will foreign, warlike peoples destroy or occupy our cities and landscapes and cultivate them anew?

      Hans Hans Dieter Schaal, Selected Works/Ausgewählte Arbeiten 1971–2023
    • Die gesamte Kultur- und Technikgeschichte könnte als kontinuierliche Vertreibung der Menschen aus einem paradiesischen Naturzustand interpretiert werden, wie bereits visionär in der Bibel beschrieben. Die Geschichte von Adam und Eva, ihrem „Sündenfall“ und der „Vertreibung aus dem Paradies“ ist bekannt. Auch für Nichtchristen lohnt sich ein Blick auf diesen mythischen Text, obwohl er den heutigen naturwissenschaftlichen Evolutionsvorstellungen widerspricht. Es scheint, als sei die Vorstellung eines Urparadieses universell und jeder Mensch durchlebt eine Art Genesis: unschuldig und hilflos geboren, lernt er Freiheit, seine Umgebung und das Konzept von „Gut und Böse“ kennen. Der Tod stellt die endgültige Vertreibung aus dem Leben dar, und das Bewusstsein darüber führt zu einem Gefühl der Verurteilung. Mit dem Fortschritt des Wissens über die Welt und der Technik wuchs der Drang, alte religiöse Geschichten als Lügen zu entlarven. Jede naturwissenschaftliche Erkenntnis führte zu einer neuen Vertreibung, etwa von der Erde als Zentrum des Universums hin zu unserer winzigen Rolle im Kosmos. Mit den Entdeckungen von Einstein und der Atomkraft erreichte diese Entwicklung ihren Höhepunkt. Die alten Götter wurden verdrängt, und nun stehen wir, aufgeklärt und orientierungslos, im Weltall. Der Autor, Hans Dieter Schaal, ist ein vielseitiger Kreativer, dessen Werke international Anerkennung finden. Er lebt und arbeitet in Attenweiler bei Bi

      Auf der Suche nach verlorenen Paradiesen
    • Die künstlerischen Betätigungsfelder von Hans Dieter Schaal sind durch die Landschaftsarchitektur eng miteinander verknüpft. Landschaftliche Motive finden sich in seinen Bühnenbildern, Installationen, Ausstellungsarchitekturen, Texten und Gartenentwürfen. Seit den 1960er Jahren beschäftigt sich Schaal intensiv mit dem Landschaftlichen, wobei ein Schlüsselmoment seine Begegnung mit den barocken Parterre-Gärten in Hannover war. Seine Studien erstrecken sich über die frühen Landschaftsgärten Großbritanniens und die romantischen Parkanlagen in Weimar, Wörlitz und Muskau, sowie deren gartenkünstlerische und philosophische Grundlagen. Als zweimaliger „Artist-in-Residence“ in der Villa Massimo hat er zudem den italienischen Garten- und Parkplanungen von der Renaissance bis zur Gegenwart nachgespürt. Sein erstes Buch, veröffentlicht 1978, gilt als Klassiker und ist Pflichtlektüre für Landschaftsgestalter und Architekten. 1994 folgte ein weiteres grundlegendes Werk, das umfassende Studien zum Thema „Landschaft“ des späten 20. Jahrhunderts bietet und auch nicht-professionelle Perspektiven einbezieht. Schaal hat zahlreiche „Follies“ und Installationen in Gärten und Parks realisiert, darunter den Wielandpark in Biberach, der von 1998 bis 2014 entstand. Dieser Stadtpark verkörpert die Essenz seiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit den Grenzbereichen der Landschaft.

      Landscape architecture