Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Ignác Goldziher

    Ignác Goldziher war ein ungarischer Orientalist und Islamwissenschaftler, der als Begründer der modernen Islamwissenschaft in Europa gilt. Seine Forschung zeichnet sich durch eine sorgfältige Untersuchung des vorislamischen und islamischen Rechts, der Tradition, Religion und Poesie aus. Goldziher untersuchte in seinem Werk die Ursprünge islamischer Lehren und Rituale in den Praktiken anderer Kulturen, wobei er betonte, dass sich der Islam als Zivilisation ständig weiterentwickelte und Ideen importierte und exportierte. Viele seiner wissenschaftlichen Arbeiten gelten noch heute als relevant.

    Abhandlungen zur arabischen Philologie
    Lezioni sull'islām
    Renan als Orientalist
    Muhammedanische Studien
    "Machen Sie doch unseren Islam nicht gar zu schlecht"
    • 2004

      Muhammedanische Studien

      • 302 Seiten
      • 11 Lesestunden

      Der jüdische Universalgelehrte Ignaz Goldziher (1850–1921) gilt als einer der maßgeblichen Begründer einer selbständigen Islamwissenschaft, dessen Hauptinteresse von Beginn an den Wechselwirkungen des Islam mit anderen Kulturkreisen und Religionen galt. Er betrachtete es als seine Hauptaufgabe, sich mit einer gründlichen philologischen Schulung und Benutzung der orientalischen Quellen in ihrem Originaltext mit der Kulturgeschichte des Orients zu befassen. Goldzihers Hauptwerk sind die „Muhammedanischen Studien“, für deren ersten Band er auf dem Internationalen Orientalistenkongress 1889 in Schweden aus den Händen König Oskars II. eine Goldmedaille erhielt. Von besonderer Bedeutung waren darin seine Forschungen zum ? adith, der neben dem Koran wichtigsten Quelle für das religiöse Leben der Muslime. Dabei handelt es sich um Erzählungen von Ereignissen im Leben oder von Aussprüchen des Propheten Mohammed. Goldziher analysierte die Inhalte der Mitteilungen und konnte belegen, dass im Laufe der Zeit aus religiösen oder politischen Zwecken viele falsche ? adithe unter die echten gemischt worden waren. Mit Ignaz Goldziher entwickelte sich die ? adithkritik zu einem der wichtigsten Zweige der modernen Islamwissenschaft.

      Muhammedanische Studien
    • 2000

      "Machen Sie doch unseren Islam nicht gar zu schlecht"

      Der Briefwechsel der Islamwissenschaftler Ignaz Goldziher und Martin Hartmann 1894-1914

      Erst kurz vor der Jahrhundertwende entstand das Bedürfnis nach umfassenderen Kenntnissen der kolonisierten Territorien mit muslimischen Bewohnern. Die wissenschaftliche Orientbetrachtung erfuhr eine Erweiterung durch eine kulturgeschichtliche Beschäftigung mit den Ländern Asiens und Nordafrikas, die als Islamwissenschaft oder Islamkunde in die Fachgeschichte einging. Als Pioniere und zugleich als meisterhafte Vertreter dieses Paradigmenwechsels gelten neben C. Snouck Hurgronje und C. H. Becker, Ignaz Goldziher und Martin Hartmann, die über zwei Jahrzehnte eifrig Korrespondenz pflegten. Ludmila Hanisch legt eine kommentierte Auswahl der Korrespondenz von Ignaz Goldziher und Martin Hartmann vor, die die Aufmerksamkeit heutiger Leser verdient, weil die Diskussionen der Briefpartner über fachliche Fragen im engeren Sinn hinausgingen. Ihre Erörterungen über die Bedeutung der Religion im Zivilisationsprozess haben trotz der veränderten historischen Situation nicht an Aktualität verloren. Sie spiegeln Einstellungen aus einer Epoche, in der im Vorderen Orient weder eine Kongruenz zwischen Religionszugehörigkeit und Staatsgrenze existierte, noch die Erfahrung mit dem Antisemitismus des Dritten Reiches vorlag.

      "Machen Sie doch unseren Islam nicht gar zu schlecht"