2018 ist „Schicht im Schacht“. Dann schließen in Bottrop und Ibbenbüren die letzten deutschen Steinkohlenbergwerke. Damit endet eine Epoche, in der die Kohle die Geschichte Europas maßgeblich bestimmt hat. Diesen Abschied nehmen das Essener Ruhr Museum und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum zum Anlass, die europäische Geschichte der Kohle im Industriezeitalter noch einmal Revue passieren zu lassen. Der reich bebilderte Katalog zur Ausstellung veranschaulicht die Entstehung der Kohle, den Bergbau, die Welt unter Tage, die energetischen, stofflichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dimensionen der Kohle und schließlich die politischen und ökologischen Auswirkungen bis hin zum aktuellen Strukturwandel.
Franz-Josef Brüggemeier Reihenfolge der Bücher






- 2018
- 2018
Grubengold
Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute
„Dein Grubengold hat uns wieder hoch geholt“ – mit dieser Songzeile drückte Herbert Grönemeyer 1984 aus, wem das Ruhrgebiet seine Bedeutung als Industrierevier zu verdanken hatte: der Kohle. 2018 schließen die letzten Steinkohlenzechen in Deutschland. Aus diesem Anlass erzählt Franz-Josef Brüggemeier die Geschichte des Rohstoffs, der ein ganzes Zeitalter prägte. Lange stand die Kohle für Fortschritt und Wohlstand. Sie ermöglichte einen ungeahnten Produktivitätsschub und lieferte die Energie, um aus den vormodernen Produktionsweisen auszubrechen. Ohne die Kohle wäre die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen. Mit ihrer Hilfe erreichten die europäischen Gesellschaften bis ins 20. Jahrhundert hinein ein zuvor ungeahntes Entwicklungsniveau. Doch hatte dieser kohlegetriebene Sprung in die Moderne auch seine dunklen Seiten: Die Kohle lieferte die Energie für zwei desaströse Weltkriege, und die Bedingungen ihres Abbaus unter Tage waren für die Gesundheit der Arbeiter verheerend. Schließlich läuteten die Umweltbelastungen durch die Steinkohleförderung den Anfang vom Ende des wichtigsten fossilen Energieträgers in der Geschichte der Menschheit ein. Anschaulich und prägnant verfolgt Franz-Josef Brüggemeier diese Entwicklungen und zeigt, wie das Grubengold den Weg Europas in die Moderne prägte.
- 2015
"Erst stirbt die Natur ..."
Der Wandel des Umweltbewusstseins
- 2014
Weltmeister im Schatten Hitlers
Deutschland und die Fußball-Weltmeisterschaft 1954
Auf dem Weg zur Fußball-WM in der Schweiz schenkte kaum jemand der deutschen Nationalmannschaft Beachtung. Doch als die Spieler am 5. Juli als Weltmeister zurückkehrten, stand Deutschland Kopf. Der Titelgewinn löste enorme Begeisterung aus, stellte jedoch auch die Frage nach seiner Bewertung, da die Schrecken des Nationalsozialismus und die Kriegserlebnisse noch frisch waren. Das Buch behandelt die Vorgeschichte, den Verlauf und die Nachwirkungen der Ereignisse und zeigt, wie eng politische, sportliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte miteinander verbunden waren. Es schildert die Spiele in der Schweiz, die immer größere Spannung aufbauten, und beschreibt die Bundesrepublik im Frühsommer vor 60 Jahren, geprägt von Armut und Wirtschaftswunder, Unsicherheit und Triumph, der Suche nach Vermissten, Prozessen gegen Kriegsverbrecher und mühsamen Schritten zurück in die internationale Gemeinschaft. Überall war zu spüren, wie stark der Nationalsozialismus nachwirkte und wie schwer der Weg zur „Normalität“ war. Die Erlebnisse im Frühsommer 1954 faszinieren bis heute, bewirkten jedoch weniger Veränderungen, als oft angenommen wird. Der Titelgewinn bedeutete nicht die Geburtsstunde der Bundesrepublik und schuf keine neue Nation, doch er ermöglichte für einen Moment intensive Gemeinschaftserfahrungen, die über traditionellen Nationalismus hinauswiesen.
- 2014
Das Verhältnis von Menschen, Umwelt und Natur ist komplex und faszinierend, betrifft nahezu alle Lebensbereiche und lässt sich nicht einfach darstellen. Oft wird der Fokus auf bedrohliche Entwicklungen gelegt, die seit der Industrialisierung zugenommen haben, was jedoch ein zu vereinfachtes Bild ergibt. In den letzten 250 Jahren gab es zahlreiche Versuche, auf diese Herausforderungen zu reagieren und Lösungen zu finden, oft mit bemerkenswerten Erfolgen. Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über das Verhältnis von Menschen, Natur und Umwelt im Industriezeitalter, der in dieser Breite für Deutschland und international neu ist. Es nimmt eine ungewöhnliche Perspektive ein, indem es Natur und Umwelt als aktive Akteure betrachtet, die nicht nur passive Opfer menschlicher Eingriffe sind, sondern auch Grenzen für unser Handeln setzen. Vor der Industrialisierung waren diese Schranken deutlich spürbar, doch seitdem gab es zahlreiche Bestrebungen, sie zu verschieben und die Möglichkeiten der Natur und Umwelt zu nutzen. Das Ergebnis ist die heutige Welt, die Chancen bietet, die vor wenigen Jahrzehnten unvorstellbar waren, aber auch Entwicklungen mit ungewissen Folgen. Ein historischer Blick schärft das Verständnis für diese komplexen Zusammenhänge, die keine einfachen Erklärungen zulassen.
- 2010
Geschichte Großbritanniens im 20. Jahrhundert
- 463 Seiten
- 17 Lesestunden
Die umfassende Sammlung zur europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert bietet eine detaillierte Analyse der politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen in Europa. Herausgegeben von Ulrich Herbert, beleuchtet das Werk zentrale Ereignisse wie die beiden Weltkriege, den Kalten Krieg und den Wandel der Gesellschaften. Jeder Band widmet sich spezifischen Themen und Regionen, wodurch ein facettenreiches Bild der europäischen Geschichte entsteht. Die Reihe ist sowohl für Wissenschaftler als auch für interessierte Leser von großem Wert, die ein tieferes Verständnis der komplexen Zusammenhänge dieser Zeit erlangen möchten.
- 2005
Natur- und Umweltschutz nach 1945
Konzepte, Konflikte, Kompetenzen
Nicht erst mit der Anti-Atomkraftbewegung der 70er Jahre und der Gründung der Grünen gelangte der Umweltschutz als Thema in die breite Öffentlichkeit. Die Autoren des Bandes bieten erstmals einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Umweltschutzes nach 1945 in der Bundesrepublik, aber auch der DDR und anderen Ländern Europas. Von Naturschutz und Landschaftsgestaltung über Kernkraft, Luftverschmutzung und Kunststoffherstellung bis hin zur Umweltbilanz der Bahn schildern sie sowohl Beispiele lokalen Widerstands als auch „großer Politik“. Sie führen vor Augen, wie sehr die Debatten bis heute vom Spannungsfeld zwischen Emotionalität und technischen Lösungen geprägt sind.
- 2004
Schon den Zeitgenossen war klar, daß etwas Ungewöhnliches passiert war und daß es hierbei nicht nur um ein Fußballspiel ging. Mit dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 in Bern hat die deutsche Mannschaft in der ganzen Gesellschaft unglaubliche Wirkung gehabt. Der Autor beschreibt erstmals, wie der Weltmeistertitel in der deutschen Gesellschaft ein neues Selbstbewußtsein weckte.