Die historische Dynamik des Siedlungsgeschehens im Zeitraum von der makedonische und die islamische Eroberung (333/332 v. Chr. bis 634/640 n. Chr.) und die Einbindung in einem naturräumlichen Kleinraum - das rund 640 qkm große Karmelbergland - wird herausgearbeitet anhand der archäologischen Landesaufnahme des Archaeological Survey of Israel sowie anderer einschlägiger Archive der israelischen Antikenverwaltung. Der erste Hauptteil analysiert diesen Denkmälerbestand nach antiquarischen Gesichtspunkten. Als Grundlage der Altersbestimmung wird für Kleinfunde erstmalig ein differenziertes Chronologiesystem entwickelt, welches nach Art eines Typenatlas alle chronologisch bedeutsamen Keramik- und Glasformen des Karmelgebietes detailliert vorstellt und abbildet. In gedrängter Form werden die zugehörigen Bau- und Grabfunde erörtert. Der zweite Teil befasst sich mit siedlungsgeographischen Fragen: Standortwahl und Einbindung der Besiedlung in die Landschaft, die Morphologie der Siedlungen und schließlich deren Chronologie werden untersucht und damit der antike Besiedlungsgang rekonstruiert. Aus der abschließenden Gegenüberstellung mit den Nachrichten antiker Autoren und Inschriften stellt sich heraus, dass Bodenfunde die Siedlungsgeschichte differenzierter darstellen als Schriftquellen. So lassen sich besonders die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede der einzelnen Landschaften, aber auch das Wechselspiel zwischen Wirtschaftsweise und landschaftlichem Wandel erstmalig konkret nachweisen. Ebenfalls neu ist der Nachweis, dass der Wirtschaftsboom Palästinas während der Spätantike weniger auf der Christianisierung als vielmehr auf gesteigerter landwirtschaftlicher Produktivität beruhte, während er gleichzeitig auch den Verfall der Kulturlandschaft einleitete - und zwar Jahrhunderte vor der islamischen Eroberung.
Hans Peter Kuhnen Bücher






The Roman amphitheatre of Trier at the eastern edge of the city became integrated into the Late Roman city wall, was one of the first monuments of Roman Germany ever to be excavated, and has formed part of the UNESCO World Heritage site of Trier since 1986. 200 years after the earliest excavations this is now the first volume of two of the final scholarly publication of the building and its surroundings. The first volume contains an introduction [Kuhnen], an English summary, five papers, excerpts from sketchbooks and excavation documents of 1816-1996, a bibliography, a list of important constructive components and features, concordances, abbreviations, and picture credits. The five contributions deal with problems and results after 200 years of excavation and research [Kuhnen], with the arena, its cellar, and the city wall according to the 1891-1912 campaigns [Bauer], with the drainage canal [Kremer, Thiel], with the cavea, the carceres, and the vomitoria according to the excavations between 1923 and 1979 [Bange-Goddard] as well as with the surroundings of the amphitheatre [Pfahl, Thiel].
Der Limes diente nicht nur dem Schutz vor Fremden, sondern war auch ein Zeichen der Macht Roms. Als die römische Orientarmee 634 vor den Truppen des Propheten zurückweichen musste, begann der Aufstieg des Islam und der Niedergang Byzanzs. Der vorliegende Band beleuchtet die Ostgrenze Roms, die von 1. bis 7. Jahrhundert eine zentrale Rolle in der Sicherheitspolitik spielte, und stellt bedeutende Ausgrabungsstätten vor, an denen diese Geschichte erlebbar wird. Im ersten Teil wird eine archäologisch-historische Einführung gegeben, die die militärische Sicherung der Ostgrenze des Imperium Romanum skizziert. Monumente in Irak, Syrien, Jordanien und Israel werden vorgestellt. Der zweite Teil bietet Fachinformationen zu den erhaltenen Ausgrabungsstätten, ergänzt durch praktische Hinweise zur Erreichbarkeit und weiterführender Literatur. Besonders im Fokus stehen die Kastelle und römischen Militärplätze in Israel und Jordanien, die touristisch erschlossen und sicher zu besichtigen sind. Obwohl syrische und irakische Fundorte in der Einführung behandelt werden, erfolgen aufgrund der aktuellen Sicherheitslage keine konkreten Reisehinweise. Angesichts der kriegsbedingten Zerstörung von Limesstätten in Syrien und Irak liefert das Werk zudem wichtige Hintergrundinformationen für bevorstehende Wiederaufbau- und Restaurierungsmaßnahmen.
Archäologie im Heiligen Land
- 115 Seiten
- 5 Lesestunden
Im Jahre 2008 jährte sich die Staatsgründung des modernen Staates Israel zum 60. Mal. Die Archäologie bildete in den vergangenen Jahrzehnten einen öffentlichkeitswirksamen Forschungsschwerpunkt in dem jungen Land, der einerseits für das Selbstverständnis des modernen Staates von Bedeutung war, andererseits aber auch den Tourismus förderte. In insgesamt vier Beiträgen wird die Entwicklung dieses Wissenschaftszweiges in den vergangenen Jahrzehnten im Hinblick auf seine Bedeutung für die Kulturgeschichte des Landes, aber auch im Hinblick auf die politische Relevanz – auch in Bezug auf die Westbank – beleuchtet. Autoren: Prof. Dr. Wolfgang Zwickel, Seminar für Altes Testament und Biblische Archäologie, Evangelisch-Theologische Fakultät, Universität Mainz Dr. Hans-Peter Kuhnen, Leiter des Instituts für Archäologie und Naturwissenschaften Koblenz bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Dr. Martin Peilstöcker, Archäologe, Israelische Antikenverwaltung Prof. Dr. Ze’ev Herzog, Professor für Archäologie am Department of Archaeology and Ancient Near Eastern Cultures, Universität Tel Aviv
Propaganda, Macht, Geschichte
Archäologie an Rhein und Mosel im Dienst des Nationalsozialismus
- 307 Seiten
- 11 Lesestunden
Inhalt Hans-Peter Kuhnen: „Ohne Ausnahme stellten sie ihre Kraft ... in den Dienst der Partei und ihrer verschiedenen Gliederungen“. Das Rheinische Landesmuseum Trier im Dienst des Nationalsozialismus. – S. 11-46 Bernadette Schnitzler/Jean-Pierre Legendre: Die Archäologie im Elsaß und im Département Moselle zwischen 1940 und 1944. Versuch einer Bilanz [Übersetzung des französischen Originaltextes durch Brigitte Eymard-Duvernay und die Autoren]. – S. 47-56 Bernadette Schnitzler: Archäologische Ausgrabungen und Forschungsthemen im Elsaß. – S. 57-70 Jean-Pierre Legendre: Grabungsstätten und Forschungsthemen im Département Moselle. Die Grabungsarbeiten von Ennery (1941) und Saint-Pierre-aux-Nonnains (1942). – S. 71-80 Bernadette Schnitzler/Isabelle Bardiès/Jean-Pierre Legendre: Bedeutende Propaganda-Ausstellungen im Elsaß und im Département Moselle. – S. 81-92 Christina Hebben: Ein Museum unter dem Hakenkreuz. Das Rheinische Landesmuseum Trier im Spannungsfeld von Ideologie und Wissenschaft 1933-1945. – S. 93-138 Frank Unruh: „Verstopfung schlimmster Art“. Bilanz im Rheinischen Landesmuseum Trier und Realisierung archäologischer Ausstellungen im „Dritten Reich“. – S. 139-150 Frank Unruh: „Einsatzbereit und opferwillig“. Drei Wissenschaftler des Rheinischen Landesmuseums Trier im Dienst in den besetzten Westgebieten (Wolfgang Dehn, Wolfgang Kimmig, Harald Koethe). – S. 151-188 Margarethe König: „... besser würdest du Borten weben,
Inhalt Margarethe König: Die Ausstellung. Leitgedanken und Gestaltungsprinzipien der Präsentation. – S. 9-12 Louis Bonnamour/Stefan Wirth: Die Saône. Ein Glücksfall für die Flußarchäologie in Europa. – S. 13-30 Sibylle Bauer: Vergängliches Gut auf dem Rhein. Mainzer Holzhandel in römischer Zeit. – S. 31-42 Kurt Wehrberger: Fundort Kiesgrube. Gewässerfunde von der oberen Donau und ihren Zuflüssen. – S. 43-66 Hartwig Löhr: Die Mosel. Aspekte der naturgeschichtlichen Entwicklung des Trierer Mosellaufes und seiner Archäologie. – S. 67-86 Karl-Josef Gilles: „Zeit im Strom“. Römerzeitliche und nachrömerzeitliche Funde von der Römerbrücke in Trier. – S. 87-92 Thomas Fontaine: Flußfundstücke. Schätze aus der Mosel bei Trier. – S. 93-118 Ronald Bockius: Antike Schiffahrt. Boote und Schiffe der Römerzeit zwischen Tiber und Rhein. – S. 119-158 Hans-Peter Kuhnen: Celer, ein Moselschiffer. Aus den „Memoiren“ eines nauta. – S. 159-180 Frank Unruh: Fließende Räume. Raumerlebnis und Raumüberwindung auf Flußreisen. – S. 181-200
