Die wissenschaftliche Studie zeigt auf, dass es zwingend geboten ist, die Freien Berufe noch klarer als bisher in einen ethischen Ordnungsrahmen einzubinden, der eine verlässliche moralische Infrastruktur schafft.
Ziel der Analyse des zeitlichen Aufwands von Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten bei Scheidungsverfahren ist es, den faktischen außergerichtlichen und gerichtlichen Zeitaufwand der Rechtsanwälte bei Scheidungsverfahren sowie den einzelnen Folgesachen detailliert zu erfassen. Hierdurch soll eine empirisch fundierte Basis für die weitere Diskussion über die Gebührenvorschriften in Familiensachen geschaffen werden. Den Schwerpunkt dieser sekundärstatistischen Analyse bildet die Darstellung der Geschäftsentwicklung der Familiensachen an Amtsgerichten.
Die Marktanalyse stellt die außergerichtliche Abrechnungspraxis der Sachverständigen, Dolmetscher und Übersetzer dar. Abrechnungseinheit und Höhe der Leistungshonorare sowie die Berechnung der Nebenkosten werden untersucht. Diese marktübliche Vergütung wird mit der Vergütung des Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) verglichen.
Der Titel untersucht nicht nur die Wirkungen der ZPO-Reform, er ist zugleich ein Rundum-Check des deutschen Zivilprozesses. Noch nie ist die Realität in den Gerichtssälen so gut erforscht und dokumentiert worden wie durch die vorliegende Studie, die mit ihrem einzigartigen Methodenmix (Zählkartenstatistik, Aktenanalyse, Befragungen), eine optimale Ausleuchtung des zivilprozessualen Geschehens erreicht. Die Evaluation zeigt einen bemerkenswerten Wandel des Prozessverhaltens: Der Anteil streitiger Erledigungen in der ersten Instanz nimmt kontinuierlich ab. Auf der anderen Seite ist der Anteil der Vergleiche an den Erledigungen seit 2001 um mehr als 25% gestiegen. Die Quote der berufungsfähigen Entscheidungen, die tatsächlich angefochten werden, sinkt stetig. Gegenüber den Höchstwerten des Jahres 1998 sind die Berufungseingänge bei den Landgerichten um 30%, bei den Oberlandesgerichten um 20% zurückgegangen.
Die vom Gesetzgeber vorangetriebene Deregulierung des anwaltlichen Vergütungsrechts, die zur Aufhebung der gesetzlichen Gebührenvorschriften für die anwaltlichen Tätigkeitsfelder der außergerichtlichen Beratung und der Begutachtung zum 1. Juli 2006 geführt hat, ist für die Anwaltschaft von weitreichender Bedeutung. Stärker als in der Vergangenheit muss sich der Berufsstand mit den rechtstatsächlichen, betriebswirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen des Vergütungsthemas auseinandersetzen: Welche Preise und Vergütungsmodelle sind am Markt anwaltlicher Rechtsdienstleistungen üblich, wie werden Anwaltshonorare kalkuliert und gegenüber den Mandanten kommuniziert? Wie betreibt der Wettbewerb Forderungsmanagement und Liquiditätssteuerung, wie ist das Verhältnis zu den Rechtsschutzversicherungen? Auf diese und weitere Fragen zur Vergütungspraxis der deutschen Anwaltschaft gibt das Buch auf der Basis der detaillierten Angaben von mehr als 1.000 Rechtsanwälten Antworten. Es ist Erkenntnisquelle für Rechtsanwälte, Gerichte und Kammern, die Entscheidungen über die Preisfindung, Üblichkeit und Angemessenheit der anwaltlichen Vergütung treffen müssen. Die Autoren: Prof. Dr. Christoph Hommerich, Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung NRW, Köln, Vorstand des Soldan Instituts für Anwaltmanagement Rechtsanwalt Dr. Matthias Kilian, Universität zu Köln, Vorstand des Soldan Instituts für Anwaltmanagement
Der Berufseinstieg junger Juristen in den Arbeitsmarkt und speziell in den wettbewerbsintensiven Markt für Rechtsdienstleistungen wird immer schwieriger. Steigende Arbeitslosigkeit, eine restriktive Einstellungspolitik im Bereich des öffentlichen Dienstes, der Justiz, aber auch der Privatwirtschaft und nicht zuletzt erheblicher Expansionsdruck auf die Anwaltschaft kennzeichnen die Situation. Diese Problemlage veranlasst das Soldan Institut, die Berufssituation junger Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in regelmäßigen Zeitabständen empirisch zu untersuchen. Hierzu wurden in einer ersten Erhebungsstelle knapp 600 junge Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte schriftlich befragt. Im Rahmen der Studie wird untersucht, ob und wie sich die Gründer von Anwaltskanzleien am Markt durchsetzen. Hierbei werden Erfolgsfaktoren für die Durchsetzung neuer Kanzleien herausgearbeitet. Darüber hinaus werden die Beschäftigungsbedingungen und die Einkommenssituation angestellter Rechtsanwälte und freier Mitarbeiter in Anwaltskanzleien untersucht. Die hier vorgestellten Daten sind eine wichtige Orientierungshilfe für junge Juristinnen und Juristen, die am Ende ihrer Ausbildung ihren Berufseinstieg in die Anwaltschaft planen.
Die Mediation als schonendes Konfliktlösungsverfahren hat bisher ihren Markt noch nicht gefunden. Auf der Grundlage einer Befragung von 160 anwaltlichen Mediatoren kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Mediatoren weitaus intensiver als bisher mit ihrem Zielpublikum kommunizieren müssen. Hierzu ist ein breiter Kommunikationsmix erforderlich, der nur wirksam entfaltet werden kann, wenn die Mediatoren mehr Zeit für strategisches Marketing investieren.