Johann Kaspar Lavater Bücher
Johann Kaspar Lavater war ein Schweizer Dichter, Schriftsteller, Philosoph, Physiognomiker und Theologe. Sein Werk befasste sich mit tiefgründigen Fragen der menschlichen Existenz und der Seele. Lavater erforschte die Verbindung zwischen äußerem Erscheinungsbild und innerem Charakter und hinterließ damit eine bleibende Spur im Denken seiner Zeit. Sein Ansatz verband Kunst, Wissenschaft und Spiritualität.






Die im vorliegenden Band VI/2: Werke 1782–1785 versammelten und zwischen 1763 und 1783 entstandenen Texte weisen die für Lavater charakteristischen Merkmale seiner praktisch-existenziellen Christusreligion auf: Im Mittelpunkt stehen Christi Wirken als Versöhner, die Ablehnung einer nur noch aufgeklärt-rationalistischen Theologie und Lavaters strenger Biblizismus. Die seinerzeit Aufsehen erregenden Predigten zur Nachtmahlweinvergiftung (1776), die zu Heinrich Wasers Hinrichtung (1780) sowie Lavaters Predigt bei der Taufe zweier Israeliten (1771) bilden in den in die Sämtlichen kleineren prosaischen Schriften von 1763–1783 aufgenommenen Predigten einen Markstein der Predigtliteratur. Dazu kommen bedeutende Konvolute seiner Korrespondenz, so zum Beispiel Lavaters Fragment eines Schreibens an S*** über den Verfall des Christentums und die ächte Schrifttheologie (1776) sowie seine seit 1774 unter dem Titel Vermischte Gedanken: Manuskript für Freunde herausgegebenen florilegienartig zusammengestellten Sentenzen. Als zusätzliches Einzelwerk werden hier überdies Lavaters Briefe an verschiedene Jünglinge (1782) historisch-kritisch ediert – ein vertrauliches Vademecum für Heranwachsende, das Lavaters eindrucksvolles Engagement auf pädagogischem Gebiet sichtbar werden lässt.
Der achte Band der neuen Lavater-Edition versammelt die politischen Schriften aus der Zeit der Helvetik (1798–1801). Neben von der Tagesaktualität geprägten Werken wird mit «Freymüthige Briefe [...] über das Deportationswesen und seine eigene Deportation nach Basel» (1800–1801) eine Schrift neu ediert, die gleichsam die Summe von Lavaters antihelvetischen Ansichten darstellt. Der Zürcher Pfarrer hatte diese veröffentlicht, nachdem er im Mai 1799 unter dem Verdacht konterrevolutionärer Ansichten deportiert worden war. Die Texte zeigen Lavater als kritischen Beobachter der Übergangszeit von der Ständeordnung zum schweizerischen Einheitsstaat. Der dritte Ergänzungsband versammelt Anekdoten aus Lavaters Leben, die seine Kusine Anna Barbara von Muralt über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten festgehalten hat. Diese Aufzeichnungen sind eine unerwartet reichhaltige Ergänzung zu den bisherigen Biografien Lavaters.
Johann Kaspar Zavater' Nachgelassene Schriften, Vierter Band
- 524 Seiten
- 19 Lesestunden
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Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1860.