Handbuch Umweltschutz und Organisation
Ökologisierung - Organisationswandel - Mikropolitik
Zum erstenmal in diesem Umfang wird der Umweltschutz als Organisationsproblem auf dem Weg zu einer ökologischen Wirtschaftsweise betrachtet.






Ökologisierung - Organisationswandel - Mikropolitik
Zum erstenmal in diesem Umfang wird der Umweltschutz als Organisationsproblem auf dem Weg zu einer ökologischen Wirtschaftsweise betrachtet.
'Minenfeld' war der lakonisch-martialische Schlüsselbegriff, der dem Forschungsprojekt „Unternehmenskooperation und gewerkschaftliche Interessenvertretung“ oft entgegengehalten wurde, und zwar gerade von denjenigen, die lagerübergreifende Modernisierungsbekenntnisse pflegten und Unternehmenskooperation als Managementressource und gewerkschaftliche Innovationschance betrachteten, also Begriffe gebrauchten, die trotz ihres Schlagwortcharakters gesellschafts- wie gewerkschaftspolitischen Handlungsbedarf signalisieren. Dennoch versuchte das Projekt, mit den gewerkschaftlichen Akteuren und Akteurinnen über die noch immer unentfaltete branchen- und unternehmensübergreifende Gewerkschaftsarbeit in die Diskussion zu kommen. Welche Perspektiven bestehen, die nüchtern zu konstatierenden Realitäten der Überforderung und Unterentwicklung in bestehenden Unternehmenskooperationsbeziehungen zu verändern, wird in den Beiträgen dieses Bandes ausgelotet.
Unternehmensnachhaltigkeit von einer noblen Idee zu einem praktikablen Managementkonzept weiterzuentwickeln, stellt nicht nur die Geschäftsleitungen vor neuartige Innovationsanforderungen. Auch Umwelt- und Unternehmensberater sind kaum auf die Befriedigung des Beratungsbedarfs vorbereitet, der aus der erwünschten Balance von ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit erwächst. Das Maßschneidern problemlösungsorientierter Wissenskonzepte, die Kombination transdisziplinärer Beratungskompetenzen, die unternehmensindividuelle Anwendung lernbasierter Beratungsverfahren – hier zeichnen sich Maximalanforderungen ab; wer dabei die Nase vorn hat, maximiert seine Chancen im sich verschärfenden Beraterwettbewerb. Die Autoren dieses Bandes haben sich vorgenommen, die Zukunft des nachhaltigen Wirtschaftens und den Beratungsbedarf empirisch zu erkunden: In einem dreistufigen Expertendelphi prognostizieren und reflektieren Umwelt- und Unternehmensberater sieben mittelfristig erwartbare Entwicklungstrends. Wie sich aktuell der Übergang vom technisch-nachsorgenden zum nachhaltigen Umweltmanagement vollzieht, wird an drei qualitativen Fallstudien in Unternehmen unterschiedlicher Branchen anschaulich.
Praxis und Perspektiven ökologischer Arbeitspolitik
Am ISO Institut zur Erforschung sozialer Chancen in Köln wurden Ende der achtziger Jahre systematisch Fragen des Umweltschutzes aufgegriffen, unterstützt durch den Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit eigenen Mitteln konzipierte das Institut das Projekt „HandlungskoDStella tionen und -potentiale im betrieblichen Umweltschutz“. Im Mittelpunkt stehen die Ergebnisse von fünf betrieblichen Intensivfallstudien, die verschiedene Typen betrieblicher Umweltschutzstrategien darstellen (Kapitel 3-7). Kapitel 1 führt in die empirische Untersuchung ein und beleuchtet die Defizite der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung. Kapitel 2 skizziert die Anforderungen an betriebliche Akteure, die sich aus der ökologischen Modernisierung ergeben. Darauf aufbauend wird im 3. Kapitel ein Überblick über die aktuelle Praxis des betrieblichen Umweltschutzes gegeben, gestützt auf bestehende Untersuchungen zum Umweltmanagement. Dies ermöglicht eine einzelfallübergreifende Einordnung und Interpretation der Fallstudien. Kapitel 8 versucht, die vergleichende Betrachtung der Fallstudien zu einem Konzept der Betriebsökologie zu verdichten und diskutiert die daraus resultierenden arbeitspolitischen Schlussfolgerungen. Damit wird ein zentraler Teil der Ergebnisse des Forschungsprojekts dokumentiert.
Fallstudien zum arbeitspolitischen Umbruch
InhaltsverzeichnisVorwort.- 1. Neue Techniken und arbeitspolitischer Umbruch als gewerkschaftliches Handlungsdilemma und industriesoziologischer Forschungsgegenstand.- 2. Die handlungspolitische Lücke in der westdeutschen Industriesoziologie.- 2.1 Technisierung als sozialer und politischer Prozeß.- 2.2 Organisation betrieblicher Arbeit und Technik als Strategie und Dilemma.- 2.3 (Mikro-)Politik als Konstitution betrieblicher Rationalisierung und Reorganisation.- 3. Zur Rekonzeptualisierung des Betriebs als soziales System und arbeitspolitische Arena.- 3.1 Betriebliche Handlungsanalyse als Gegenstand sozialwissenschaftlicher Diskussion.- 3.2 Die Konzeption kollektiven Handelns in der “strategischen Organisationsanalyse” von Crozier und Friedberg.- 3.3 Die Strukturierung betrieblicher Arbeitspolitik durch “innerbetriebliche Handlungskonstellationen”.- 3.4 Betriebliche Interessenvertretung im Umbruch: Innovationsdilemma und Perspektive einer mikropolitisch orientierten Interessenvertretung.- 4. Das arbeitspolitische Terrain der Druckindustrie.- 4.1 Persistenter Strukturwandel und flexible Spezialisierung als arbeitspolitische Herausforderung.- 4.2 Ausbalancieren und Offenhalten disponibler Rationalisierungskonzepte.- 4.3 Gestaltung von Arbeit und Technik als gewerkschaftspolitische Restgröße.- 5. Die Disparität zwischen sektoralem Strukturwandel und qualitativem Rationalisierungsschutz (Fallstudie A).- 5.1 Betriebliche Anwendung