Daphne du Maurier
13. Mai 1907 – 19. April 1989
Auch bekannt als: Daphne du Maurier
Dame Daphne Busson du Maurier, Lady Browning war eine englische Schriftstellerin. Bekannt wurde sie durch ihren Roman Rebecca und dessen Verfilmung durch Alfred Hitchcock, der außerdem ihren Roman Jamaica Inn (in Deutschland erst 1951 als Riff-Piraten uraufgeführt) und ihre Kurzgeschichte Die Vögel verfilmte. Ein Teil ihres Lebens wurde 2007 unter dem Titel Daphne mit Geraldine Somerville in der Hauptrolle verfilmt.
Daphne du Maurier war Tochter des Schauspielers Gerald du Maurier und seiner Frau Muriel Beaumont sowie Enkelin des Schriftstellers George du Maurier. Sie wuchs wohlbehütet mit ihren zwei Schwestern in London und Paris auf, wo sie Privatunterricht erhielt. Finanziell unabhängig, widmete sie sich dem Segeln und Reisen – und schrieb nebenbei ihre ersten Kurzgeschichten. Im Alter von 19 entschied sie nach einem Urlaub in Cornwall, sich dort niederzulassen. Fortan spielten ihre Geschichten vorwiegend an der englischen Küste.
1928 begann du Maurier Kurzgeschichten zu schreiben und veröffentlichte 1931 ihren ersten Roman Der Geist von Plyn, der ihr nicht nur ersten Erfolg bei Publikum und Kritik bescherte, sondern auch die Aufmerksamkeit ihres späteren Ehemannes, des Generals Frederick Browning (Heirat 1932), einbrachte. Mit Browning hatte sie zwei Töchter und einen Sohn. Ihr Gatte wurde 1946 als Knight geadelt, wodurch sie den Höflichkeitstitel Lady Browning erhielt.
Berühmt wurde sie durch die Romane Jamaica Inn und Rebecca, die vom Regisseur Alfred Hitchcock verfilmt wurden. Von 1943 bis 1969 bewohnte sie 'Menabilly' zur Miete (ihr Vorbild für 'Manderley' – in dem der Roman spielt). Rebecca, mit Joan Fontaine und Laurence Olivier in den Hauptrollen besetzt, wurde 1940 mit dem Oscar für den besten Film des Jahres ausgezeichnet. 1963 folgte die Verfilmung von du Mauriers Kurzgeschichte Die Vögel, die ebenfalls von Alfred Hitchcock auf die Leinwand gebracht wurde. Ähnlich erfolgreich war die Verfilmung ihrer Erzählung Dreh dich nicht um, die als Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973) von Regisseur Nicolas Roeg mit Donald Sutherland und Julie Christie inszeniert wurde. 1969 wurde sie selbst durch Königin Elizabeth II. als Dame Commander des Order of the British Empire (DBE) geadelt. Sie lebte zuletzt zurückgezogen und schrieb ab 1977 nicht mehr. 1989 starb Daphne du Maurier in einem kleinen Fischerdorf bei St Blazey in Cornwall.
Zeitlebens kämpfte sie gegen ihre lesbischen Gefühle. Von ihr stammt der berühmte Ausdruck „der Junge in der Schachtel“ (the boy in the box), eine Metapher für unterdrückte und verdrängte lesbische Gefühle. Als sie in die USA reisen musste, weil es einen gerichtlich zu klärenden Plagiatsvorwurf wegen Rebecca gab, verliebte sie sich in Ellen McCarter, die zweite Ehefrau ihres amerikanischen Verlegers Nelson Doubleday. Diese soll dann auch Inspiration für spätere Werke gewesen sein. Es wird ihr überdies eine Beziehung mit Gertrude Lawrence nachgesagt, die später eine dieser Figuren verkörperte.
Ihre Romane und Erzählungen zeichnen sich durch Spannung und psychologische Tiefe aus, auch wenn sie meist Abenteuer und Romanzen zum Thema haben und zu ihrer Zeit als melodramatisch galten. Du Maurier verfasste auch historische Romane, Theaterstücke und Biographien.