Zur Marx’schen Theorie gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. Einige stammen sogar von Karl Marx persönlich, zutage gefördert durch die Arbeiten an der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA), die unter der Ägide der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfinden. Der vorliegende Tagungsband des Ausschusses für die Geschichte der Wirtschaftswissenschaften im Verein für Socialpolitik befasst sich mit der wechselvollen, bald hundertjährigen Geschichte der MEGA. Er bietet sowohl eine neue Lösung für das Transformationsproblem in der Bestimmung der Profitrate als auch Einblicke in die Entstehung der Marx’schen Krisentheorie und ihre Ähnlichkeiten mit späteren produktionstheoretischen Ansätzen. Weitere Beiträge ordnen Marx’ Einschätzungen der gesamtwirtschaftlichen Rolle von Dienstleistungen, seine Begriffe von Armut und seine bildungsbürgerlichen Idealvorstellungen vom Kommunismus in größere Zusammenhänge der Theoriegeschichte ein.
Hans Michael Trautwein Reihenfolge der Bücher





- 2019
- 2016
Die Zeit um den Ersten Weltkrieg als Krisenzeit der Ökonomen
- 339 Seiten
- 12 Lesestunden
Der vorliegende Band blickt ein Jahrhundert zurück auf das damalige ökonomische Denken im deutschsprachigen Raum. In der Zeit um den Ersten Weltkrieg befand sich die etablierte Nationalökonomie in einer Krise – diskreditiert als apologetische Ordnungswissenschaft des Kaiserreichs, gelähmt durch Kontroversen über Methoden, Werturteile und Stellenbesetzungen, zersplittert in unvereinbare und wenig zugängliche Begriffswelten. Hierfür bieten mehrere Kapitel des Bandes eindrucksvolle Belege, z. B. anhand der Beteiligung von Volkswirten an geopolitischen und kriegswirtschaftlichen Planungen und Entscheidungen, anhand zentraler Streitfelder im Verein für Socialpolitik sowie anhand des Niedergangs der Nationalökonomie an der Wiener Universität. Es gab zu jener Zeit jedoch auch eine Fülle von Außenseitern, die beachtliche Beiträge zum ökonomischen Denken lieferten. Andere Beiträge erinnern an solche weithin vergessenen Denker, wie etwa Walther Rathenau, Oskar Stillich und Georg von Charasoff.
- 2008
KAPITEL 1 EINFÜHRUNG behandelt die Rationalitätenfallen und die Bedeutung der Makroökonomik für das Verständnis der Realität sowie die Lernziele und den Aufbau des Buches. KAPITEL 2 widmet sich dem Wirtschaftskreislauf und dem Sozialprodukt, einschließlich Märkten, volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung, Konjunktur und Wachstum. KAPITEL 3 analysiert die Gütermärkte aus zwei Perspektiven, behandelt Konsum, Sparen, Multiplikatoreffekte von Ausgabenänderungen, Investitionen und das Gütermarktgleichgewicht durch die IS-Funktion. KAPITEL 4 fokussiert auf Finanzmärkte, Geldangebot, Kreditnachfrage, Geldnachfrage und Kreditangebot sowie das Finanzmarktgleichgewicht mit der LM-Funktion. KAPITEL 5 bietet eine IS/LM-Analyse, die das makroökonomische Gleichgewicht, die neoklassische Angebotsorientierung und die keynesianische Nachfrageorientierung beleuchtet. KAPITEL 6 behandelt Arbeitsmärkte, einschließlich Arbeitsangebot, -nachfrage, Lohnhöhe und Arbeitslosigkeit. KAPITEL 7 thematisiert Stabilitätspolitik im Totalmodell, aggregierte Nachfrage und Angebot sowie die Stabilitätspolitik im IS-LM/AS-Modell. KAPITEL 8 untersucht Inflation und Arbeitslosigkeit, Phillipskurven, moderne Stabilitätspolitik und deren Anwendung in der Europäischen Währungsunion. KAPITEL 9 behandelt internationale Wirtschaftsbeziehungen, Zahlungsbilanz, Wechselkurse, IS/LM-Modellierung der offenen Wirtschaft und Globalisierung. ANHANG umfasst Literaturverzeichnis und
- 1986
Der Versuch des schwedischen Gewerkschaftsbundes, den Arbeitnehmern durch kollektive Gewinnbeteiligung und Kapitalbildung zu wirtschaftlicher Macht in den privaten Grossunternehmen zu verhelfen, ist das Thema dieser Arbeit. Im Unterschied zu den heftigen Auseinandersetzungen in der schwedischen Öffentlichkeit, in denen diese «Machtfrage» vornehmlich symbolischen Charakter besass, liegt das Augenmerk auf dem stabilitätspolitischen Ausgangspunkt und Ziel von Arbeitnehmerfonds - nämlich: sowohl «Übergewinne» aus lohnpolitischer «Solidarität» als auch «unsolidarische» Lohndrift zu verhindern. Demgemäss zeigt sich an den inkonsistenten und lückenhaften Bestimmungen von «rationaler Lohnstruktur», «Übergewinn», «ökonomischer Macht» und «ökonomischer Demokratie», dass Arbeitnehmerfonds weder in der ursprünglichen Konzeption noch in der gegewärtigen Praxis geeignet sind, eine Änderung der wirtschaftlichen (Macht-)Verhältnisse in Schweden herbeizuführen.