Rassismus bleibt ein drängendes Problem in Deutschland, das das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft beeinträchtigt und das gesellschaftliche Klima schädigt. Er kann, wie die NSU-Morde zeigen, zu Gewalt führen und bewirkt massive Ausgrenzungen, die emanzipatorische Konzepte zurückwerfen. Die Schauplätze sind sowohl institutionell als auch im Alltag und in den Medien. Seit den 1980er Jahren hat sich in Deutschland eine Rassismusforschung entwickelt, die ausgrenzende Diskurse analysiert und aufdeckt, um politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren bei der Bekämpfung von Rassismus zu helfen. In den letzten Jahren haben sich jedoch die Formen des Rassismus gewandelt. Die Beiträge in diesem Buch beschäftigen sich mit diesen diskursiven Veränderungen. Die Autorinnen analysieren die Ursachen und Mechanismen herabsetzender Markierungen und stigmatisierender Ausgrenzungen, um einen geschärften Blick auf dominante rassistische Diskurse und Praktiken zu gewinnen. Im Spannungsfeld von Skandalisierung und Normalisierung von Rassismus sollen „blinde Flecken“ identifiziert werden, die eine demokratische und emanzipative Zivilgesellschaft behindern. Ziel ist es, Impulse für eine antirassistische Praxis zu geben, die mehr Respekt und Menschlichkeit fördert.
Margret Jäger Reihenfolge der Bücher






- 2012
- 2010
Die bikulturelle Studie fokussiert das soziale Phänomen Brustkrebs und die dazu existenten Maßnahmen zu dessen frühzeitiger Erkennung. Im Mittelpunkt stehen die lokalen Auswirkungen der globalen Diskussion und Umsetzung von Maßnahmen auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Frauen in Österreich (die Steiermark und Graz) und in Brasilien (Bundesstaat Pará und Belém do Pará). Frauen beider Länder kommen zu Wort in einer Diskussion, in der ihr Körper vor allem von anderen instrumentalisiert wird und ihre Bedürfnisse und Wünsche wenig beachtet werden.
- 2007
Das Buch stellt eine Einführung in Theorie, Methode und Praxis einer an Michel Foucault orientierten angewandten Diskurstheorie dar. Es enthält eine Sammlung von Artikeln, die seit Mitte der 90er Jahre verstreut erschienen und sämtlich überarbeitet und aktualisiert worden sind. Dazu kommen einige Originalbeiträge. Neben einleitenden Artikeln zu Theorie, Methode, Kollektivsymbolik, Normalismus als zentralen diskurstragenden Kategorien werden Analysen zu brisanten Diskursen vorgelegt, insbesondere zu den Themen Einwanderung, Rechtsextremismus, Krieg und Biopolitik. Dabei werden unterschiedliche theoretische und methodologische Aspekte angewandter Diskursanalyse unter Rückgriff auf zahlreiche Projekte vorgestellt, wodurch die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten Kritischer Diskursanalyse zumindest angedeutet werden kann.
- 2006
Macht - Religion - Politik
Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten
Dass mit Religion Politik gemacht wird und damit Macht und Herrschaft verbunden sind, ist keine neue Erkenntnis. Gerade in den letzten Jahren sind solche „Spiele der Macht“ (Foucault) vor allem in Verbindung mit dem Islam diskutiert und problematisiert worden. Vielfach wird dabei jedoch die Frage vernachlässigt, inwieweit die politischen Grundlagen in Deutschland und Europa durch Religion geprägt sind und spirituelle Bedürfnisse (aus)nutzen. Das Buch will deshalb das so genannte Abendland hinsichtlich seiner religiösen Grundlagen befragen. Auf welche Weise machen sie sich diese politisch geltend? Haben wir es mit einer Renaissance religiöser Phantasien zu tun? Nimmt ihr Einfluss auf die Politik zu?
- 2002
Unter Institutionellem Rassismus versteht man rassistische Praktiken, die aus Institutionen hervorgehen und durch Gesetze und Verordnungen verschleiert werden, in die rassistisches Wissen eingeflossen ist. Obwohl der Begriff in Deutschland umstritten ist, zeigen die Beiträge in diesem Buch, dass er produktiv genutzt werden kann. Dies wird sowohl durch theoretische Auseinandersetzungen als auch durch Analysen der Praxisfelder deutlich. Aus verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Perspektiven werden Gesetzesvorschriften, Praktiken und Verfahren vorgestellt und kritisiert, die Einwanderer und Flüchtlinge betreffen und beseitigt werden müssen, um eine humane Asyl- und Einwanderungspolitik zu gewährleisten. Die versammelten Beiträge dokumentieren die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Praktikern, um die Debatte über Einwanderung, auch im Kontext der Globalisierung, konstruktiv weiterzuentwickeln. In Zeiten, in denen Steuerung und Kontrolle zentrale Begriffe der Einwanderungspolitik werden, ist dies dringend erforderlich. Es geht darum, „mehr Demokratie zu wagen“ und populistische Tendenzen, die im Zuge von Globalisierung und EU-Erweiterung in der Gesellschaft zunehmen, zurückzudrängen.
- 2002
