Georg Baselitz gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit, der auch international hoch geschätzt wird. Er ist bekannt für sein expressives und provokantes Werk, das jedoch auf herausfordernden konzeptuellen Überlegungen basiert, die man durch die Schriften und eigenen Aussagen des Künstlers am besten versteht. Neben seinen Formulierungen einer höchst individuellen Ästhetik bilden Baselitz’ Reflexionen über Kunst und Gesellschaft, seine deutsche Identität und die Wechselwirkung zwischen Autobiografie und Geschichte die Basis dieser repräsentativen Schriftenauswahl. Der Band vereint zwei verschiedene Texttypen: Zum einen Baselitz’ eigene Schriften, die Absichtserklärungen beinhalten ebenso wie Fragmente über Einflüsse, Inspirationen und öffentliche Reden. Zum anderen ermöglichen Interviews mit Kritikern und Kunsthistorikern einen direkten Zugang zur Gedankenwelt dieses ungewöhnlichen, kreativen Geistes. Die Interviews schlagen einen weiten Bogen und reichen vom detaillierten Gedankenaustausch über bestimmte Werke bis zu Grundlagendiskussionen über Kunst. Der Leser erhält durch diese Zusammen-schau verschiedenster Texte aus unterschiedlichen Jahrzehnten einen intimen Einblick in die Beziehung des Malers zu seinem Œuvre.
Ulrich Wilmes Bücher






Monika Huber verarbeitet die Bilderflut aus den Fernsehnachrichten auf eigene Die Künstlerin fotografiert Nachrichtenbilder aus den Krisengebieten der Welt und verfremdet sie mit malerischen Mitteln. In ihren Werken setzt sie sich kritisch mit der Berichterstattung über die Konflikte im Nahen Osten und in Nordafrika auseinander. Dabei stellt sie Fragen nach dem Informationsgehalt von Bildern und ihrer Funktion für die Meinungsbildung. Eine Auswahl ihrer faszinierenden Schwarz-Weiß-Kunstwerke ist jetzt im Kunstbuch News. The Televised Revolution im Hirmer Verlag erschienen.
Gerhard Richter
- 56 Seiten
- 2 Lesestunden
Ulrich Wilmes behandelt die Abstraktion bei Gerhard Richter und stellt Grundfragen zu seiner Malerei. Ab Ende der 1960er Jahre setzt in Gerhard Richters Werk eine Entwicklung ein, die ihn von den auf fotografi schen Vorlagen beruhenden Gemälden zu den Abstrakten Bildern führt. Diese Bilder sind bei all ihren formalen Entsprechungen von einer großen Vielgestaltigkeit und bilden einen offenen Werkkomplex. Wilmes erörtert Richters Anliegen, die Zufälligkeiten des visuellen Erlebens zu überwinden, um die Eigenwirkung von Farbe und Form zu steigern. Am Beispiel der Cage-Bilder (2006) beschreibt er den Verlauf des Malprozesses, in dem sich die Entwicklung eines Gemäldes vollzieht, anhand einer Abfolge von Zuständen. Die Spuren der Werkzeuge und Schichten der Farbe fügen sich dabei zu Strukturen von fi guraler oder landschaftlicher Anmutung, ohne sich zu einem wiedererkennbaren Gegenstand zu verfestigen. Willkür, Zufall, Einfall und Zerstörung lassen einen bestimmten Bildtypus entstehen, aber nie ein vorherbestimmtes Bild.
Feuerwerk über dem Alexanderplatz
- 175 Seiten
- 7 Lesestunden
Dieses attraktive Buch vermittelt einen lebendigen Überblick der Kunst im 20. und 21. Jahrhundert anhand bedeutender Einzelwerke und Werkgruppen. Roy Lichtensteins „Maybe„, Andy Warhols „Brillo Boxes“ oder George Segals „Restaurant Window„ sind heute Ikonen der amerikanischen Pop Art. Der Bilderreigen führt von diesen bild- und farbintensiven Positionen zurück zu den Expressionisten, vorbei an einer herausragenden Sammlung von Werken Picassos und der russischen Avantgarde, um schließlich nach vorn bis zur jüngsten Gegenwart mit Fotografie und neuer Figuration ein „Museum der Wünsche“ zu entwerfen. Die Sammlung des Museum Ludwig Köln zeigt keinen lexikalisch umfassenden Ablauf, sondern erzählt eine faszinierende Geschichte bedeutender Themen und künstlerischer Höhepunkte in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Diese Werke und Werkgruppen von internationaler Bedeutung erläutert der Band in klaren Texten und mit hervorragenden Abbildungen und liefert damit eine ebenso verständliche wie kompakte Kunstgeschichte zum 20. und 21. Jahrhundert.
Eines der prägenden Merkmale im Schaffen von Georg Baselitz (geb. 1938) ist die kritische Reflexion des eigenen Werks vor einem veränderten Zeithintergrund. In den vergangenen zehn Jahren hat diese Selbstanalyse einen breiten Raum eingenommen. Baselitz unterzieht darin die ursprünglichen Fassungen einem erneuerten Zugriff. Dem einst kraftvollen Duktus und gesättigten Farbauftrag stellt er in den "Remix"-Bildern die luzide Transparenz eines Farbdrippings gegenüber, das die Motive nachgerade verflüssigt und zeichnerisch auflöst. Diese Leichtigkeit der Herangehensweise wirkt wie eine Befreiung der Darstellung von Inhalt und Bedeutung, die das eigene Denken und Schaffen in eine zeitgenössische Tonart überführt. Die sogenannten Schwarzen Bilder, die seit Ende 2012 entstanden sind, erscheinen als eine folgerichtige Umkehrung dieses formalen Ansatzes, welche das abseitige Wesen in Baselitz' Schaffen aufruft. Die Publikation zeigt neben den neuen Werkreihen des Künstlers auch die parallel dazu entstandenen schwarzen Bronze-Skulpturen. Die formale und inhaltliche Erneuerung, der Baselitz sein Werk immer wieder unterzieht, wird rückschauend anhand von exemplarischen Beispielen seit Mitte der 1960er-Jahre hergeleitet.
DC: Matt Mullican, learnig from that persons's work
- 32 Seiten
- 2 Lesestunden
Eine Reihe jüngerer Arbeiten Matt Mullicans entstand im Zustand von Trance, der Künst-ler als 'Medium' erfährt eine andere Identität, die er 'that person' nennt. In seinem neuesten Projekt zeigt er eine Installation, bestehend aus über 80 Leintüchern, auf denen jeweils 9 Zeichnungen befestigt sind. Diese labyrinthische Situation verlangt nach einer neuen Art von Orientierung, für die die Zeichnungen Anhaltspunkte darstellen. Für das 16seitige farbige Insert hat Mullican einen Auszug aus seinem großformatigen Arbeitsnotizbuch ausgewählt.

