Jede Sache hat zwei Seiten und jeder Mensch hat seinen eigenen Blickwinkel. Das muss auch der Zwerg Gromi feststellen. An seinem Geburtstag sieht er zu seiner Freude ein Flugzeug am Himmel, das ein Banner hinter sich herzieht mit der Aufschrift „Small is beautiful“. Was für ein netter Geburtstagsgruß an einen Zwerg, denkt sich Gromi. Er ist ganz verwundert, als sein Freund der Riese unglücklich zu ihm kommt. Auch er hat das Banner gesehen und fühlt sich beleidigt, denn wenn klein schön ist, dann muss groß hässlich sein. Glücklicherweise kann Gromi ihn schnell trösten, denn das Kleinsein schön ist, heißt ja nicht gleichzeitig das Großsein nicht auch schön sein kann. Schönheit und Der Zwerg und der Riese ist ein wertvolles Themenbuch, da sich sehr gut im Kindergarten einsetzen lässt. Es lädt ein zu Gesprächen über das, was man schön oder hässlich findet. Dabei werden die Kinder schnell feststellen, dass Aussehen sich nicht nur auf die Haar- und Hautfarbe und zum Beispiel die Nasenform eines Menschen reduzieren lässt.
Werner Thuswaldner Bücher






Reich illustrierter Führer zu Geschichte und Kultur, Sehenswürdigkeiten, Unterkünften, Ausflugszielen und Besonderheiten; mit reisepraktischen Tipps.
Stille Nacht! Heilige Nacht!
Die Geschichte eines Liedes
Die spannende Geschichte des weltbekannten Weihnachtsliedes wird gewissenhaft recherchiert und lebendig dargestellt. Am Heiligen Abend 1818 erklang in Oberndorf bei Salzburg erstmals das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, begleitet von Gitarren, da die Orgel der St. Nikolai-Kirche defekt war. Zu diesem Zeitpunkt war noch unklar, dass das Stück einmal weltberühmt und in etwa 150 Sprachen übersetzt werden würde. Die Entstehungsgeschichte war von Mythen und Irrtümern umrankt. Man vermutete, das Lied stamme aus dem Zillertal oder sei 1832 in Leipzig aufgeführt worden. Als 1833 in Dresden die erste Druckfassung erschien, galt es als „echtes Tiroler Lied“. Es wurde auch die Annahme geäußert, dass nicht Franz Xaver Gruber, sondern Joseph Mohr als Komponist in Frage käme. Diese Theorie hielt sich hartnäckig und wurde von verschiedenen Forschern aufgegriffen. Werner Thuswaldner schildert die neuesten Erkenntnisse: Der Priester Joseph Mohr schrieb 1816 in Mariapfarr das Gedicht, zu dem Franz Gruber 1818 die Melodie im Schulhaus von Arnsdorf komponierte. Damals blickten die Menschen schwierigen Zeiten entgegen, ohne zu ahnen, dass hier ein Lied entstand, das die Welt erobern würde. Bereits bei der Wiener Weltausstellung 1873 tauchte es im amerikanischen Pavillon als „Choral of Salzburg“ auf und berührt die Menschen bis heute.
Die Welt des Dr. Hohenadl
Ansichten eines gelernten Österreichers
Die Tiefen und Untiefen der österreichischen Seele Man könnte ihn wohl einen Sonderling nennen. Dr. Hohenadl lebt in Wien, er ist materiell unabhängig, aber dennoch voller Existenzängste. Er kennt das Korsett der österreichischen Tradition. Herr Dr. Hohenadl nimmt die österreichischen Verhältnisse im Allgemeinen und seine unmittelbare Situation im Besonderen zum Anlass gründlicher, manchmal ein wenig umständlicher Überlegungen. Mit einer Fülle von teils aberwitzigen Ideen – die meisten kreisen um das Thema Sparsamkeit – will er sich nützlich machen. Ob es ihm nun aufgetragen ist, die Aquariumsfische in der Wohnung seines abwesenden Bruders zu betreuen, oder er sich das Sounddesign von Automobilen als Thema stellt, die Geschichte nimmt stets einen höchst eigenen, unvorhersehbaren Verlauf. Die vielen Niederlagen, die er einstecken muss, entmutigen ihn nicht. Ein Blick ins Innere einer österreichischen Seele.
Das Jubiläum
- 286 Seiten
- 11 Lesestunden
Zunächst scheint Georg Langenbucher mit seiner penetranten Ehr- und Titelsucht recht gut zu fahren. Mit Hilfe seines Sekretärs, des Ich-Erzählers, gelingt es ihm, eine Scheinakademie aufzuziehen. Sie vergibt hochtrabende Schwindel-Ehrungen, und Rektor Langenbucher emp-fängt umgekehrt echte, solide Ehrungen von Universitäten und seriösen Institutionen. Im Üb-rigen kümmert sich die ‚Akademie‘ um ein weltbekanntes Lied, das bald ein rundes Jubiläum feiern wird. Leider steht fast zeitgleich auch in Deutschland ein bedeutendes Jubiläum bevor: Luthers Thesenanschlag vor 500 Jahren. Die Akademie unternimmt groteske, skurrile An-strengungen, um in einer Art „Parallelaktion“ zwischen Österreich und Deutschland (ähnlich einer, die Robert Musil im „Mann ohne Eigenschaften“ beschrieben hat), die Feierlichkeiten in Thüringen zu übertrumpfen. Hier liegt ein höchst amüsanter Roman vor, der ein Feuerwerk an Absurditäten abzubrennen scheint, sich mit seiner Schilderung von Eitelkeit, Verblendung, Wahnsinn und Lächerlichkeit aber tragisch nah an der Grenze österreichischer Wirklichkeit bewegt. Er kann als Zukunftsroman, Zeitroman und Kriminalroman gelesen werden. Vor al-lem aber ist es ein Schelmenroman.



