"Die Benutzer strömen in Scharen in die Lesesäle und Gruppenarbeitsräume der wissenschaftlichen Bibliotheken. Dabei scheint die Aufgabe der Bibliotheken in Zeiten des Internets immer unklarer zu werden: Ist nicht das Wichtigste schon im Netz verfügbar? Welche Funktion hat die Bibliothek dann noch - ist sie ein Learning Center? Ein Logistikzentrum der Information? Ein sozialer Ort? Macht Teilen und Tauschen das Wesen der Bibliothek aus? Dieses Buch handelt davon, dass wissenschaftliche Bibliotheken eine Hauptaufgabe und eine gesellschaftliche Verantwortung haben, und zwar seit den ältesten Tagen von Ninive und Alexandria: die Verantwortung für die Verfügbarkeit des Wissens." - Quelle: Buchumschlag
Michael Knoche Reihenfolge der Bücher






- 2018
- 2017
Jahrhundertelang waren Umfang und Auserlesenheit einer Sammlung das Kriterium für den Rang einer Bibliothek, und der Bestandsaufbau galt als vornehmste Aufgabe des wissenschaftlichen Bibliothekars. Mit der ubiquitären Verfügbarkeit digitaler Kopien von Publikationen muss der Sammelauftrag der Bibliotheken jedoch neu bewertet werden. Hat das bibliothekarische Konzept des Sammelns im digitalen Zeitalter noch Bedeutung? Gehört das vorsorgende Sammeln weiterhin zu den Aufgaben von Bibliotheken, und wenn ja, wie gestaltet sich dies? Wie verändert sich die allgemeine Aufgabenstellung der Bibliotheken? Die Beiträge dieses Sammelbandes basieren auf einer Tagung, die 2016 an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar stattfand. Die Themen umfassen unter anderem das kulturelle Gedächtnis zwischen materiellem Speicher und digitaler Diffusion, die kulturelle Überlieferung als Sammlung, den Sammelauftrag wissenschaftlicher Bibliotheken im Medienumbruch, Sammeltätigkeiten in Zeiten der Hybridbibliothek sowie die bestandsorientierte Erwerbung an der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Zudem wird die Zukunft der Bibliotheken im Kontext der Digitalisierung und Demokratisierung von Wissen diskutiert.
- 2016
Auf dem Weg zur Forschungsbibliothek
Studien aus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
- 245 Seiten
- 9 Lesestunden
Michael Knoche, von 1991 bis 2016 Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Klassik Stiftung Weimar, hat sich in den 25 Jahren seiner Tätigkeit intensiv mit dem Thema Forschungsbibliothek beschäftigt. In diesem Band sind seine Einsichten und Erfahrungen zusammengestellt. Das Buch gliedert sich in drei Teile und einen autobiographischen Epilog. Den Anfang macht ein bibliothekstheoretischer bzw. bibliothekspolitischer Teil. Im zweiten Teil sind es die besonderen Momente der jüngsten Geschichte der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (darunter der Brand der Bibliothek im Jahr 2004), die Anlass für die Frage gaben, wie unter den gegebenen Bedingungen das Forschungsbibliothekskonzept verwirklicht werden kann. Im dritten Teil werden Persönlichkeiten vorgestellt, die - sei es als Wissenschaftler, Strategen, Kooperationspartner, Geldgeber oder Kollegen - eine wichtige Rolle im Netzwerk der Bibliothek gespielt haben.
- 2015
Autorenbibliotheken wie die von Wieland, Herder oder Schiller sind der Nachwelt nicht vollständig erhalten geblieben, während Goethes Bibliothek nahezu komplett überliefert ist. Das Interesse an Autorenbibliotheken hat in der heutigen Zeit stark zugenommen, da sie Einblicke in die Denk- und Schreibprozesse von Schriftstellern und Wissenschaftlern bieten sowie in kulturelle Kontexte und gesellschaftliche Umfelder. Materielle Lesespuren, wie Anmerkungen und Lektüredaten, belegen die Rezeption und Interaktion mit den Texten. Geschenkexemplare und persönliche Widmungen reflektieren intellektuelle Netzwerke. Der Themenband des Jahrbuchs Bibliothek und Wissenschaft beginnt mit einem Gespräch mit Péter Esterházy über lesende Schriftsteller und deren persönliche Bibliotheken. Anschließend wird die Erschließungsmethode überlieferter Autorenbibliotheken und die Darstellung rekonstruierter Bibliotheken behandelt, gefolgt von Fallbeispielen, die Erkenntnisse aus den Bibliotheken von Johann Wolfgang von Goethe, Reinhold Köhler, Benedikt Bahnsen und Friedrich Dürrenmatt aufzeigen. Die Beiträge bieten auch Ansätze für eine Theorie der Autorenbibliothek. Die meisten Aufsätze stammen aus dem Projekt „Autorenbibliotheken: Materialität – Wissensordnung – Performanz“ im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel.
- 2011
Wissenschaftliche Bibliothekare im Nationalsozialismus
- 381 Seiten
- 14 Lesestunden
- 2006
Das "deutsche Buch" in der Debatte um nationale Identität und kulturelles Erbe
- 228 Seiten
- 8 Lesestunden
Welche Rolle spielt das »deutsche Buch« für die nationale kulturelle Überlieferung, und was bedeutet das Attribut »deutsch«? Kultur- und Literaturwissenschaftler, Historiker, Bibliothekare und der Schriftsteller Friedrich Dieckmann untersuchen die Bedeutung des »deutschen Buches« im Kontext des nationalen Erbes, sowohl in Europa als auch darüber hinaus. Sie ergründen, wie kulturelles Gedächtnis Identität stiftet und welche Einflüsse Kunst und Pädagogik auf Buchförderung und -politik haben. Zudem wird analysiert, welche Akteure und Institutionen die Inhalte und die Kanonisierung des »deutschen Buches« prägten, darunter Autoren, Verleger, Zensoren, Messen und bibliophile Gesellschaften sowie der Kulturbund der DDR. Aktuelle Förderprogramme für das »deutsche Buch« finden ebenfalls Beachtung. Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich in drei Hauptteile: Nationales Erbe und Weltkulturerbe, das deutsche Buch und nationale Förderprogramme. Beiträge thematisieren nationale Identität, Verlagspolitik, die Rolle von Sammlungen und Strategien zur Erhaltung des schriftlichen Kulturerbes in Deutschland. Die Diskussionen bieten vielfältige Perspektiven auf die Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich des »deutschen Buches« im 21. Jahrhundert.
- 2006
Die Bibliothek brennt
- 143 Seiten
- 6 Lesestunden
Der größte Bibliotheksbrand in der deutschen Nachkriegsgeschichte aus Sicht des Bibliotheksdirektors eindringlich erzählt. 2. September 2004, 20:25 Uhr: Feueralarm in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Der größte Bibliotheksbrand in der deutschen Nachkriegsgeschichte, ausgelöst durch eine defekte Kabelverbindung im dritten Obergeschoß, nimmt seinen Lauf. 35 Kunstwerke und 50.000 Bände vor allem des 17. und 18. Jahrhunderts werden vernichtet, weitere 62.000 Bücher zum Teil stark beschädigt. Das Bibliotheksgebäude, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, ist schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nur wenige Wochen später hätte das Haus für die geplante Totalsanierung geräumt werden sollen: Das Unglück platzte mitten in die Vorbereitungen für den Umzug in das neue Studienzentrum. Was folgte, war eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft: In den folgenden Wochen gingen mehr als 10 Millionen Euro allein an privaten Spenden ein. Michael Knoche schildert die Ereignisse aus seiner Sicht als Bibliotheksdirektor chronologisch vom Tag des Brandes bis zur Eröffnung des neuen Studienzentrums am 4. Februar 2005. Exkurse geben Hintergrundinformationen zur Geschichte der Bibliothek und zur Arbeitsweise der Weimarer Forschungsbibliothek.