2500 Jahre Architekturgeschichte in anschaulichen Texten und Bildern: Bedeutende Architekten und Bauwerke, Grundzüge der Architekturtheorie, Aufgaben des Städtebaus, Bauaufgaben, Bauformen, Bautechnik. Mit neuen Themen-Doppelseiten zu den Herausforderungen des Städtebaus in der Zukunft angesichts von Klimaveränderung, Verstädterung, Bevölkerungswachstum, zur Bedeutung der Digitalisierung in der Architektur und zum Verhältnis von Denkmalpflege und Rekonstruktion.
Klaus Jan Philipp Bücher






Nach dem erfolgreichen Muster von 'Reclams Buch der Kunst' präsentiert dieser Band auf großzügig bebilderten Doppelseiten 2500 Jahre Architekturgeschichte im Zugriff heutiger Fragestellungen. Einerseits wie eine Geschichte der Architektur zu lesen, ermöglicht der Band genauso gezieltes Nachschlagen durch seine zehn strukturierenden Themeneinheiten: Zentren - Städtebau - Bauaufgaben - Bauformen - Baugestaltung - Bautechnik - Architekt und Bauwerk - Architekturtheorie - Architekturdarstellung - Wirkungsgeschichte. Die Randspalten bieten Zusatzinformationen wie Zeittafeln, Werkübersichten, Fachworterläuterungen oder Zitate und ausführliche Legenden zu den mehr als 300, überwiegend farbigen Abbildungen.
Akzeptiert Gott Beton?
- 59 Seiten
- 3 Lesestunden
Vor 100 Jahren wurde die protestantische Garnisonskirche (Pauluskirche) in Ulm eingeweiht. Der Architekt Theodor Fischer schuf mit ihr die erste in Sichtbeton ausgeführte Kirche. Damals wie heute ist Beton ein Material, das positive wie negative Emotionen auslöst. Damals wie heute steht die Frage im Raum, ob Gott Beton akzeptiert. Dieser Frage wird in diesem Band aus verschiedenen Richtungen nachgegangen: Die Reputationsgeschichte des Beton wird ebenso thematisiert wie die Stellung der Garnisonskirche im Kontext der Reformarchitektur und der Kirchenbaudebatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Garnisonskirche in ihrem theologischen, kulturellen und architektonischen Gehalt.
Die Darstellung von Architektur ist ein integraler Bestandteil (fast) jeder Architekturtheorie. Das hört sich banal an, ist es aber nicht. Denn eine Theorie bedarf nicht unbedingt des Bildes, da sie ja eher Bilder im Geiste aufrufen will. Das Nachdenken über Architektur aber kommt ohne das Bild, die Darstellung von Architektur, offensichtlich nicht aus. So haben nur ganz wenige Vorträge in dieser Reihe „Auf der Suche nach einer Theorie der Architektur“ ohne Lichtbilder stattgefunden, die Bauten oder Architekturzeichnungen zeigten. Es scheint also selbstverständlich zu sein, theoretische Zusammenhänge durch und mit Bildern zu erklären. Auch wenn wir in die Geschichte der Architekturtheorie blicken, so sind die meisten Werke mit Illustrationen versehen. Ausnahmen bestätigen hier – wie immer die Regel – aber das Gros der Traktatliteratur sind illustrierte Werke.
Rolf Gutbrod (1910-1999) zählt zu den wichtigen deutschen Architekten der Nachkriegszeit. Sein Bekenntnis zur künstlerischen Phantasie mündet in dem Satz: „Es muss doch nicht immer unbedingt ein Haus werden!“ In den 1960er Jahren entwarf er Bauten mit außergewöhnlichen Konzepten; seine Suche nach individuellen gestalterischen Lösungen zeigt sich besonders in den Stuttgarter Bauten wie der Baden-Württembergischen Bank und den Häusern des Süddeutschen Rundfunks. Überregional wurde Gutbrod mit der Liederhalle in Stuttgart bekannt. Zum ersten Mal konnte sich die junge Bundesrepublik Deutschland wieder mit einem modernen Gebäude, das den Schwung und die Aufbruchsstimmung der 1950er Jahre widerspiegelt, der internationalen Fachwelt stellen. Einen vergleichbaren Erfolg hatte der von ihm zusammen mit Frei Otto geplante Pavillon auf der Weltausstellung 1967 in Montreal. Die Publikation beschäftigt sich nicht nur mit der ästhetischen Betrachtung von Gutbrods Bauten. Auch geht sie dem heutigen Umgang mit den in die Jahre gekommenen Bauten auf den Grund. Wie viel Veränderung vertragen sie? Wie resistent sind sie? Wo liegt die Grenze des Zumutbaren bei Veränderungen? Erstrangige Denkmalpfleger, Architekturhistoriker und Architekten geben Antworten und runden das Bild Gutbrods ab, der ein Star war, lange bevor man von „Stararchitekten“ sprach.
Um 1800
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden