Die bisher unveröffentlichte und nahezu unbekannte Heidelberger Handschrift Cpg 363 hat die Taten des Ogiers von Dänemark aus dem Sagenkreis um Karl den Großen zum Gegenstand. Dieser Chanson de geste-Stoff hat eine wahrhaft europäische Verbreitung gefunden. Das rund 23 700 Verse umfassende deutsche Epos beruht auf einer mittelniederländischen Vorlage, die ihrerseits auf eine französische Vorstufe zurückgeht. Dieser Text ist auch für die Niederlandistik von besonderem Interesse, weil er als versgenaue Wiedergabe der Vorlage eine Vorstellung von der Gestalt des mittelniederländischen „Ogier“ vermittelt, von dem nur Fragmente erhalten sind, die hier gleichfalls nach der Transkription Hans van Dijks synoptisch mit abgedruckt werden. Als Denkmal spätmittelalterlicher Chanson de geste-Adaption steht der „Ogier von Dänemark“ in der Geschichte der deutschen Literatur neben dem „Reinolt von Montalban“ und dem bereits in den Deutschen Texten des Mittelalters edierten „Malagis“. Der vorliegende Text kann Wesentliches zur Kenntnis der niederländisch-deutschen Literaturbeziehungen im 15. Jahrhundert und zur Erhellung des literarischen Lebens in den pfälzischen Territorien und am Heidelberger Hof beitragen. Für die Sprachwissenschaft bietet der Heidelberger „Ogier“ reichhaltiges Material zu einem Schreibdialekt am Rande des Rheinischen Fächers. Die Einleitung gibt zum einen Auskunft zur Überlieferung und über die Stellung der Heidelberger Version innerhalb der Ogier-Tradition, zum anderen wird hier die eigentümliche Mischsprache der Handschrift ausführlich beschrieben. Namen- und Wortverzeichnisse beschließen die Edition.
Hilkert Weddige Bücher


![Die Historien vom Amadis auss Franckreich [aus Frankreich]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)



Einführung in die germanistische Mediävistik
- 368 Seiten
- 13 Lesestunden
Das Buch führt in die ältere deutsche Literatur und ihre Wissenschaft ein und unterrichtet ausführlich über die hauptsächlichen Gegenstände, die Verfahrensweisen und die Probleme eines Faches, das Teil sowohl der Germanistik als auch der interdisziplinären Mediävistik ist.
Diese Einführung beschreibt das Mittelhochdeutsche historisch-systematisch nach seiner Stellung innerhalb der Geschichte der deutschen Sprache und vermittelt knapp und übersichtlich die Kenntnisse, die zum Verstehen und Übersetzen mittelhochdeutscher Texte notwendig sind.
The present volume presents an edition of a Low German ballad broadsheet dating from approx. 1540 complete with commentary and interpretation. In the case of „JunckerBaltzer“ the edition situates a historical „folk song“ of the landsknechtlied genre in its historical and literary context. Given its status as a late form of the Ermanarich-Sage, the ballad „Koninc Ermenrnkes Dtt“ has traditionally been devoted special attention within research on the heroic saga. However the ballad also has testimonial value in connection with the literary genre in which the late heroic epic continued to flower. Connections are traced with Upper German Dietrich von Bern epics, the Hamdirlied and the Thidrekssaga on the one hand, and with the Folkevise, the later Hildebrandslied and German folk song on the other. The return to the original title „Van Dirick van dem Berge“ is expressive of the new perspective pursued in the present interpretation.
Heldensage und Stammessage
Iring und der Untergang des Thüringerreiches in Historiographie und heroischer Dichtung
Frontmatter -- Inhalt -- Vorbemerkungen -- I. Die historischen Rahmenbedingungen: Thüringen zur Zeit der germanischen Wanderungen und Reichsgründungen -- II. Die fränkische Version des Thüringerkrieges -- III. Der Thüringerkrieg in der sächsischen Stammessage -- IV. Der Thüringerkrieg in der Heldensage -- V. Iring-Zeugnisse vor Widukind von Corvey -- VI. »Eigenthümliche und lebendige Verschiedenheit der Sage« : Mündlichkeit und Schriftlichkeit -- VII. Die Iringsage in der heroischen Dichtung -- VIII. Die sächsische Stammessage zwischen Latinität und Volkssprache -- IX. Die Iringsage in der Landesgeschichtsschreibung des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit -- X. Schlußbemerkungen -- Anhang -- Verzeichnis der Abkürzungen -- Literaturverzeichnis -- Register