Rolf Gerlach Bücher






Zepernick. Rückblicke ins 20. Jahrhundert
Notizen und Nacherzähltes aus dem Chronisten-Archiv
Die vorliegende Text-Anthologie versammelt in loser Abfolge Porträt- und Zeitbild-Skizzen bzw. Tagebuchnotizen, die im Laufe der Jahre während meiner Beschäftigung mit Zepernicks Vergangenheit entstanden sind. Ich hoffe, mit diesem heimatkundlichen Lese- und Bilderbuch ein möglichst breitgefächertes Interesse am zurückliegenden Jahrhundert zu wecken. Leute, Sitten und Geschichten also weniger in ein chronologisches Korsett zu stecken, sondern mehr thematisch zu behandeln, alles auch mehr aus der Froschperspektive anzupeilen, war meine Absicht: Zepernick, wie es wirklich roch und schillerte, und nicht - wie eine jeweilig offizielle Obrigkeit zu wollen pflegt - daß es duften soll oder sich ideologisch monochrom einfärben läßt.
Tante Adelheid
99 Zirkusnummern. Roman-Porträt
Der Fotojournalist Nöchting liegt im Sterben ... In die Gipsrosette über seinem Krankenbett halluziniert er sich zurück in die Manege des Zirkus Hein, der geführt wird von der resoluten Direktorin Adelheid Hein, auch Tante Adelheid genannt. In knappen Texten entsteht pointiert und anekdotenreich das Porträt einer ganz außergewöhnlichen Frau, deren Familiengeschichten bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Von Schlesien bis in die Altmark, von Brandenburg bis Sachsen füllen sie Bilderbögen aus Lust und Frust des Fahrenden Volks mit nie erlahmendem Charme und Witz und erzählen auch, welch bemerkenswerte Rolle dieses private Unternehmen in der unternehmer-feindlichen DDR spielte. Gelegentlich nutzt Gerlach aka Fotojournalist Nöchting den erzählerischen Rahmen, um kritische bzw. selbstkritische und kommentierende Zwischenfragen einzubringen.
Anhand vieler bisher unbekannter und unveröffentlichter Quellen erzählt der Theologe, Historiker und Schriftsteller Rolf Gerlach die Geschichte des Dorfes Zepernick, das fast 400 Jahre lang dem Berliner Dom als Patron und Lehnsherren gehörte. Gerlachs Texte sind Lesebuch, Arbeitsprotokoll und Dokumentation zugleich. Kein Winkel des Winkelanger-Dorfes, kein Aspekt des Alltagslebens bleibt in seiner Untersuchung ausgespart. Sowohl faktenorientiertes Interesse als auch Neugier auf authentisches Flair vergangener Zeiten wird hier mit wahren Schätzen belohnt. Der Längsschnitt durch eine vielhundertjährige Dorfgeschichte vor der feudalen hohenzollernschen bzw. preußischen Staatskulisse bietet bemerkenswerte Einsichten in eine nur vermeintlich idyllische 'heile Welt'.