Nachspielzeit
Aufsätze zu theaterästhetischen und theaterpädagogischen Fragen und zu Fragen der Sprechkunst 2009-2019
- 210 Seiten
- 8 Lesestunden






Aufsätze zu theaterästhetischen und theaterpädagogischen Fragen und zu Fragen der Sprechkunst 2009-2019
Der Zyklus "venus im herbstlicht – venus verhüllt" ist ein lyrisches Tagebuch, das das Aufblühen, die Störung und den Verfall einer Liebesbeziehung thematisiert. Die monologische Redeweise schafft ein lyrisches Monodram, das Gedanken und Emotionen zum Sprechen bringt und durch Rhythmus und Form geprägt ist.
Die beiden Gedichtzyklen „fermaten – gedichte aus dem jahr der biene“ und „katzenwinter“ stammen aus den 80erjahren. Sie halten die gedehnten Momente und inneren Stationen von Begegnungen und Beziehungen fest – die Sammlung fermaten überwiegend in der unmittelbaren Gegenwärtigkeit der Ereignisse, die Sammlung katzenwinter vor allem in der Abwesenheit und der Gegenwärtigkeit der Erinnerung.
Die Gedichtsammlung alles gesagt entstand überwiegend 2016/17 und setzt in der Spannweite zwischen privaten und politischen Aspekten die Sammlungen seitenblicke und die welt durch die wir irren auf eigene Weise fort mit Fragen nach der Identität, nach grundlegenden Erfahrungen und den dichten Bildern und Augenblicken des Lebens und auch einem wiederkehrenden Kopfschütteln über dies und das. Der Gestus der Gedichte ist – auch da, wo sie sich aktuellen politischen Fragen, Ereignissen oder Haltungen zuwenden, sie reflektieren, kommentieren oder auch kritisieren – vor allem der Monolog. Zugleich suchen sie den Austausch mit einem Du – sei dies ein anderer Mensch, eine imaginäre Instanz, eine Abspaltung des eigenen Ich oder auch eine kleine Gruppe Mit- und Nachdenkender. Die Gedichte wollen also gesprochen werden, die Gedanken und Emotionen wollen geäußert, ihre Worte und Laute, ihre Rhythmen geweckt, wechselnde Haltungen vollzogen werden. Aus diesem Impuls heraus sind sie geschrieben.
In "seitenblicken" reflektiert der Autor über Medienberichte, die Emotionalisierung von Ereignissen und alltägliche Erfahrungen. Der Untertitel "politische und unpolitische Gedichte" thematisiert die Spannung zwischen politischen und privaten Aspekten. Der Abschnitt "welt im kunstlicht" behandelt Lebensspiegelungen in Kunst und Literatur, während die letzten Abschnitte philosophische Aspekte erkunden.
Der Gedicht-Zyklus "die welt durch die wir irren" (2012-2015) thematisiert die Welt als Ursache für Irrwege. Der erste Teil reflektiert gesellschaftliche Prozesse, während "alte geschichten" historische Vorbilder bieten. Der "irrgarten liebe" und das "menschen leben" thematisieren Irrwege und persönliche Hoffnungen, unterstützt durch visuelle Notate und Theaterbilder.
Die "dialoge zu dritt" sind inspiriert von Hans Christian Andersens "Bilderbuch ohne Bilder" und thematisieren Gespräche mit imaginären Partnern, in denen der Mond als Vermittler fungiert. Sie behandeln Liebe, Trennung und Verlust und sind eine lyrische Reflexion mit poetischen Anspielungen auf Shakespeare und griechische Mythen.
Der Gedichtzyklus "flaschenpost für perdita" inspiriert sich an Shakespeares "Wintermärchen" und thematisiert die Suche nach Verbindung und Verständnis. Es handelt sich um ein "lyrisches Monodram", das als Gespräch mit einer imaginären Partnerin, einer jungen Frau, gestaltet ist.
Die Studie untersucht Wilhelm Müllers literarisches Werk, insbesondere die "Winterreise", die in ihrer Gedichtreihenfolge und psychologischen Tiefe von Schuberts Zyklus abweicht. Die literarische Qualität der Texte entfaltet sich besonders, wenn sie sich von Schuberts Musik und der üblichen Konzertwahrnehmung löst. Auch die Beziehung zu Heine und die poetische Struktur der Gedichte werden betrachtet.