Ovids Metamorphosen sind nicht nur ein Programm für Götter- und Heroengeschichten, sondern auch ein Spiegel des schöpferischen Lebens der Literatur. Die Themen Veränderung und Transformation stehen im Mittelpunkt und verdeutlichen das dynamische Zusammenspiel aller Dinge. Als „carmen perpetuum“ gestalten die Metamorphosen eine Welt im ständigen Wandel, solange Geschichten erzählt werden. Die interdisziplinären Studien in diesem Band beleuchten Ovids Dichtung und deren künstlerisches Nachleben. Die Rezeption der Metamorphosen über verschiedene Epochen, Sprachen und Medien hinweg zeigt, dass Ovids Werk als Quelle elementarer künstlerischer Gestaltungskraft erkannt wurde. Verwandlungen sind das poetische Lebenselixier der europäischen Literatur der Neuzeit, und die hier präsentierten Studien verdeutlichen dies durch die Auseinandersetzung mit dem rhetorischen Bildungsbestand des lateinischen Mittelalters sowie der dramatisch-allegorischen Mythenrezeption. Sie untersuchen die Wirkungsgeschichte der Metamorphosen in philologischer, literarhistorischer, musikdramatischer und filmästhetischer Dimension. Das Prinzip der Verwandlung verbindet alle Kulturtechniken des Erzählens und Inszenierens, die von Ovids Stoffen und Figuren inspiriert sind. Die Beiträge bieten vielfältige Perspektiven auf Ovids Einfluss und die kreativen Auseinandersetzungen mit seinem Werk.
Henriette Harich Schwarzbauer Reihenfolge der Bücher






- 2013
- 2011
Die Leistungen der spätantiken Philosophin Hypatia in Wissenschaft, Philosophie und in der Öffentlichkeit Alexandrias beeindruckten ihre Zeitgenossen. Autoren beleuchteten die Persönlichkeit und das Wirken der gelehrten Frau vom ausgehenden vierten bis ins sechste Jahrhundert. Ihnen verdankt sich eine vielstimmige Hypatia-Rezeption im wissenschaftlichen Diskurs, in der Literatur und jüngst auch im Film. Die griechischen sowie die lateinische Quelle zu Hypatia werden in dieser Studie vorgelegt, übersetzt und mit historisch-philologischer Genauigigkeit sowie nach textwissenschaftlichen Kriterien erstmals systematisch analysiert. Die Autorin legt Wert auf die kontextuelle Interpretation der sehr unterschiedlichen Quellen, zu denen u. a. literarische Briefe, ein Epigramm sowie Berichte in Philosophie- und Kirchengeschichte zählen. Anhand von intertextuellen Bezügen erhellt das Buch, in welche Traditionen sich die Texte zu Hypatia einreihen. Vorherrschende, stereotypisierte Zuschreibungen an die Philosophin werden hinterfragt. Ausgehend von der Prämisse, dass Texte Wirklichkeit herstellen, nimmt die Studie die Frage auf, welche Vorstellungen und Bilder Hypatias die spätantiken Autoren entwerfen.
- 1987