Aspekte des Deutschlandbildes der deutschsprachigen schweizerischen Presse von 1945 bis 1949 sind Thema des Bandes. 157 Veröffentlichungen aus 14 Medien kommen darin zu Wort. Ausgewählt wurden Hintergrundberichte und Reiseeindrücke. Für die Edition wurden fast nur Texte einheimischer Journalisten ausgesucht, darunter so namhafte Autoren wie Fritz René Allemann oder Roman Brodmann. Vier Schwerpunkte treten hervor: Zeitzeugenberichte des Jahres 1945, die Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld einschließlich einer Analyse des Weges in die Katastrophe, Reiseeindrücke und das humanitäre Wirken der Schweiz. Etwa die Hälfte der Texte hat Impressionen aus Deutschland zum Inhalt. Das Bemühen um ein gerechtes Urteil ist vielen Berichten anzumerken. Rufe nach Strafe findet man aber ebenso wenig wie Häme oder Diffamierung. Die Perspektive, die die Journalisten Land und Leuten stellen, fällt aber nicht positiv aus. Der Band ergänzt eindrucksvoll das Deutschlandbild jener Jahre aus neutralem Blickwinkel.
Bernd Haunfelder Reihenfolge der Bücher






- 2021
- 2021
"Seit 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland von sieben Kanzlern und einer Kanzlerin regiert. Mit den Namen wissen die meisten Bürger etwas anzufangen. Konrad Adenauer führte das Land nach dessen beispiellosem Fall in den Kreis der Nationen zurück. Darin liegt neben anderen Meriten sein größtes Verdienst. Ludwig Erhard wird dagegen weniger als Kanzler, denn als Schöpfer des „Wirtschaftswunders" angesehen. Kurt Georg Kiesinger überwand den ersten Konjunktureinbruch der Nachkriegszeit, und Willy Brandt setzte die Entspannungspolitik mit Osteuropa in Szene. Helmut Schmidt ging Wirtschaftskrise und terroristische Bedrohung entschieden an, und Helmut Kohl bewies auf dem Weg zur Wiedervereinigung herausragenden Instinkt und starkes Durchsetzungsvermögen. Gerhard Schröder setzte sozialpolitische Maßstäbe, und Angela Merkel bewältigte die weltweite Finanzkrise und lotste das Land durch die „Corona-Pandemie". In den acht Biografien werden der Werdegang bis hin zum Kanzleramt sowie das politische Wirken an der Spitze der Bundesregierung dargestellt und gewertet"-- Back cover
- 2017
Die DDR aus Sicht schweizerischer Diplomaten 1982-1990
Politische Berichte aus Ost-Berlin
Die Korrespondenz der schweizerischen Botschaft in Ost-Berlin in den Jahren 1982 bis 1990, die überwiegend die deutsch-deutschen Beziehungen im Blick hat, enthält eine Vielzahl staunenswerter Urteile über die letzten Jahre der DDR. Themenfelder in den 96 Berichten sind die Nachrüstung, der Milliardenkredit aus Bonn, die Wirtschaftsbeziehungen, das Ausreise- und Flüchtlingsproblem, die Rolle der Friedensbewegung, Honeckers mehrfach verschobener Besuch in der Bundesrepublik und vor allem der Zusammenbruch der DDR mitsamt der sich vollziehenden Wiedervereinigung. Daneben findet das negative Verhältnis Ost-Berlins zu Moskau Erwähnung. In den zumeist kritischen und distanzierten Schreiben werden die Schwächen der DDR aufgezeigt und Defizite beim Namen genannt. Die Diplomaten stoßen sich an Widersprüchen und raschen Volten sowie an der allgemeinen Tendenz, den Sozialismus schönzureden. Drei Jahre vor dem Zusammenbruch der DDR verliert die Berichterstattung aber gelegentlich an kritischer Distanz. Die weitgehende Ausblendung der Probleme des Landes führt außerdem zu eigenwilligen Schlussfolgerungen. Im Mittelpunkt steht dabei wiederholt die These, dass die DDR vor allem von Bonn „aus den Angeln gehoben“ wurde.
- 2012
In dieser Edition wird die politische Korrespondenz der schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland von 1956 bis 1963 veröffentlicht; sie umfasst 268 Dokumente. Vom Höhepunkt bis zum Ende der Ära Adenauer war die Schweiz durch zwei Spitzendiplomaten vertreten, Albert Huber (1949–1958) und Alfred Escher (1959–1964). Die meisten Dokumente beschäftigen sich mit der Politik Adenauers. Beherrschende Themen sind die Bemühungen um die Wiedervereinigung, die Probleme rund um den wirtschaftlichen Zusammenschluss Europas unter dem Dach der EWG, die Anwendung der «Hallstein-Doktrin», das Verhältnis Bonns zu Washington, London und im Besonderen zu Paris sowie zur Sowjetunion, die grossen Ost-West-Krisen 1958 und 1961, die Beziehungen zum Nahen Osten und vor allem zu Israel sowie Rüstungs- und Abrüstungsfragen einschliesslich Strategien der NATO. Huber und Escher standen der Bundesrepublik wohlwollend gegenüber und urteilten ausgewogen. Ihre Berichte wirken distanzwahrend, im wahrsten Sinne des Wortes «neutral». Sie sind fraglos ein weiterer Mosaikstein im Gesamtbild zur Geschichte der Ära Adenauer und ein Stück schweizerisch-deutscher Beziehungen.
- 2012
Zwischen Domplatz und Prinzipalmarkt
190 Ausflüge in die Stadtgeschichte
- 2010
Schweizer Hilfe für Deutschland
- 244 Seiten
- 9 Lesestunden
Diese Textdokumentation hat die humanitäre Hilfe der Schweiz für das nach beiden Weltkriegen darniederliegende Deutschland zum Thema. Insgesamt 316 Texte, darunter Aufrufe, Berichte, Briefe, Erinnerungen und Reden, geben Auskunft, angefangen vom ersten Hinweis über die Einreise von 14.000 unterernährten Kindern im Kriegsjahr 1917/18 in die Schweiz, bis hin zum letzten Jahresbericht des Schweizerischen Roten Kreuzes von 1957. Angesichts der bedrückenden Notlage hatten bereits nach dem I. Weltkrieg Schweizer Städte viele Suppenküchen in Süddeutschland eingerichtet, Kleidung und Nahrungsmittel im großen Stil gespendet und Zehntausende Kinder zur Erholung eingeladen. Auch nach dem II. Weltkrieg waren es als erste wiederum zahlreiche eidgenössische Privatinitiativen und Hilfsorganisationen, die der bedrängten Bevölkerung in den Ruinenstädten und Flüchtlingslagern zu Hilfe kamen. Allen voran kümmerten sich diese abermals um die Versorgung hungernder Kinder, aber auch um die Opfer der NS-Diktatur, ferner um Alte, Schwache und um die Flüchtlinge und Vertriebenen. Unbekannte Hilfsaufrufe, Spendenappelle, Berichte von der Samariterarbeit in Deutschland, Reiseeindrücke, persönliche Erinnerungen an Schweizer Hilfe, Reportagen über Not und Elend unter der Bevölkerung und nicht zuletzt die rührenden Dankesschreiben erinnern an ein weit gehend unbekanntes humanitäres Kapitel zwischen beiden Ländern.
- 2010
Wenige Institutionen haben das Wirtschaftsleben Münsters derart nachhaltig und positiv beeinflusst wie der 1835 gegründete Verein der Kaufmannschaft zu Münster. Seiner Initiative verdankt die Stadt seit 175 Jahren die nachhaltige Förderung ihrer Infrastruktur, die Stärkung ihrer Wirtschaftskraft, den Wiederaufbau des historischen Rathauses nach dem Krieg und nicht zuletzt, seit mehr als einem Jahrhundert, die kontinuierliche Förderung des kaufmännischen Nachwuchses. Dieses Buch zeichnet Werden und Wirken des Vereins der Kaufmannschaft in Text und Bild nach.
- 2008
Das wichtigste Wahrzeichen der Stadt – das münsterische Rathaus – blieb nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lange Jahre eine Ruine. Die Stadt hatte für den Wiederaufbau kein Geld – und so erhielt sie ihr neues Rathaus als Geschenk, finanziert vor allem aus Spenden und Erlösen der Rathaus-Lotterie. In über achtzig, hier vielfach erstmals veröffentlichten Fotos hält dieses Buch die Stationen des Wiederaufbaus des münsterischen Rathauses von 1948 bis 1958 fest. Für das 300-jährige Jubiläum des Westfälischen Friedens wurde 1948 der Friedenssaal wieder in die Ruine eingebaut. Auf Initiative des „Vereins der Kaufmannschaft“ begann 1950 mit der feierlichen Grundsteinlegung dann der eigentliche Wiederaufbau. Die Vollendung wurde am 30. Oktober 1958 mit einem großen Festakt gefeiert. Münsters Rathaus erstrahlte wieder in neuem Glanz.
- 2008
Not und Hoffnung
- 194 Seiten
- 7 Lesestunden
Das erste Land, das der hungernden deutschen Bevölkerung nach dem Krieg half, war die Schweiz. Seit Anfang 1946 erhielten mehr als zwei Millionen Kinder der britischen, französischen und sowjetischen Zone tägliche Speisungen. Dazu waren Ovomaltine, Kakao und Schokolade heiß begehrt. Außerdem gelangten zehntausende Tonnen Medikamente, Kleidung und Paketsendungen nach Deutschland. Davon, aber auch von Patenschaften zugunsten von Flüchtlings- und Vertriebenenkindern, vor allem aber von der größten Kinderhilfsaktion nach 1945, ist in diesem Buch die Rede. Mehr als 44.000 unterernährte und kranke deutsche Jungen und Mädchen reisten von 1946 bis 1956 zu einem dreimonatigen Erholungsaufenthalt in die Schweiz. Diese Zeit sei eine der prägendsten des Lebens gewesen, wird in den hier veröffentlichten Erinnerungen oft gesagt. Ein vergessenes, aber ein vielfach sehr anrührendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte wird in Texten und mehr als 120 Bildern dargestellt.