Berthold Oelze Bücher

Diese Gelehrtenbiographie konzentriert sich auf das von der bisherigen Forschung vernachlässigte Gebiet der Völkerpsychologie. Deren Konzeption hat den Psychologen Wilhelm Wundt nachweislich sein ganzes Forscherleben lang beschäftigt. Sie spiegelt daher seine Auseinandersetzung mit den wichtigsten zeitgenössischen Strömungen und wissenschaftlichen Richtungen wider. Zu nennen wären hier vor allem die Evolutionstheorie Darwins, die Soziologie Auguste Comtes und die sprachwissenschaftlichen Forschungen Hermann Pauls.

Die Entdeckung des erkennenden Subjekts in der Philosophie Kants folgte zwangsläufig, auch durch die Schüler und Kritiker Hegels, die empirische Erforschung der Seele. Es blieb jedoch einer späteren Generation mit den experimentellen Methoden der Naturforschung vertrauter Wissenschaftler vorbehalten, die Psychologie, wenn auch noch im Rahmen der Philosophie methodisch zu begründen. Zu den Persönlichkeiten, die sich dabei Verdienste erwarben, zählt an erster Stelle Gustav Theodor Fechner. Seine Schriften bezeugen das Bemühen, Glaube und Wissen zusammenzuhalten. Seine exakte Wissenschaft „Psychophysik“ erwächst aus einem philosophischen Kontext, der hier aufgearbeitet wurde.