Die kulturelle Bedeutung dieses Werkes wird von Wissenschaftlern anerkannt, da es einen wichtigen Beitrag zum Wissen der Zivilisation leistet. Es wurde aus dem Originalartefakt reproduziert und bleibt dem ursprünglichen Inhalt treu. Leser finden originale Urheberrechtsvermerke, Bibliotheksstempel und andere Notationen, die darauf hinweisen, dass viele dieser Werke in bedeutenden Bibliotheken weltweit aufbewahrt werden.
Between 1906 and 1913 Adolf Reinach wrote a considerable amount on the subject of ethics. Some of his work on that subject was published during his lifetime, while other parts survive only as transcripts from his lectures. This compilation brings together three pieces of work by Reinach dealing with ethics, published in English version for the first time. The first of these pieces shows Reinach’s early interest in developing a phenomenological ethics. The second, an article on ‘the ethical and legal significance of reflection’, published in 1911-13 has Reinach discuss the experience of reflection (Überlegung) as a problem for both ethics and for certain sections of the contemporaneous criminal law. The third piece contains a series of discussions on existing moral theories and Reinach’s own work towards a phenomenological ethics. With these three texts added to those already in translations, the whole of Reinach’s writings regarding ethics are now available in English language form. Each of the texts is presented in a parallel format, including the original German from the1989 edition of Reinach’s collected works alongside the English text by the translators. The compilation also includes a short introduction outlining the content of the articles and their place within Reinach’s wider body of work.
Der Philosoph und Phänomenologe Adolf Reinach (1883-1917) ist einer der bedeutendsten Vertreter der phänomenologischen Philosophie. Reinach studierte u. a. bei Lipps und Husserl, bei welchem er 1908 auch habilitierte und dessen Assistent er in Göttingen war. Dort beeinflusste er auch als herausragender Lehrer die Schule der „Göttinger Phänomenologie“ und gab zusammen mit Adolf Reinach, Moritz Geiger und Alexander Pfänder das „Jahrbuch der Philosophie und phänomenologischen Forschung“ heraus. Als erster – noch vor John Langshaw Austin – entwickelte Reinach einige Themen der Sprechakttheorie. Reinach fiel im Ersten Weltkrieg.
Reinach, stark von den Arbeiten des frühen Husserl beeinflusst, wandelte Husserls phänomenologische Methode in eine eigene streng analytische Methode um, die er insbesondere auf Probleme der Logik und der Wissenschaftstheorie, der Rechtsphilosophie und der Psychologie anwandte. Die zentrale Rolle des Begriffs der Sachverhalte in Reinachs Philosophie erinnert an die formale Ontologie in Wittgensteins Tractatus. Reinachs bedeutendster Beitrag jedoch ist enthalten in seinem Werk Die apriorischen Grundlagen des bürgerlichen Rechts (1913) und darüber hinaus in der detaillierten Analyse der a priori—struktur des Versprechensaktes. Diese Analyse beruht auf einer sorgfältig ausgearbeiteten phänomenologischen Theorie der Sprechakte, die die späteren Theorien von Austin und Searle vorwegnimmt und teilweise sogar über sie hinausgeht. Der vorliegende Nachdruck ist erweitert durch ein englischsprachiges Vorwort von John F. Crosby, der genau und ausführlich die Elemente von Reinachs Methode und deren Verwandtschaft mit den Methoden der zeitgenössischen analytischen Philosophie darlegt. Der Nachruf von Edmund Husserl nach Reinachs tragischem Tod an der Westfront im Jahr 1917 beschließt den Band.