Als Epitome einer ausführlicheren, systematisch angelegten Vorlage ist die Schrift De viris illustribus urbis Romae ein Schlüsseltext für die Rekonstruktion einer spätrepublikanischen Biographiensammlung, deren Verfasser wahrscheinlich mit dem augusteischen Bibliothekar C. Iulius Hyginus zu identifizieren ist und die sowohl auf die engere postlivianische Tradition wie auch auf weitere Texte aus Kaiserzeit und Spätantike eingewirkt hat. Eine von Livius unabhängige Überlieferungslinie repräsentierend, verdient dieser Text auch als historische Quelle, die zahlreiche sonst nicht belegte Informationen enthält, Beachtung. Mit dem Abschluß von Band II,2 liegt nunmehr erstmals eine ausführliche Kommentierung der ersten 36 Biographien, welche die Königszeit und Frühe Republik umfassen, vor.
Die Schrift De viris illustribus urbis Romae enthält in (quasi-)biographischer Form einen Abriß der Geschichte Roms ab urbe condita bis zum Ausgang der Republik. Abfassungszeit (4. Jahrhundert n. Chr.?) und Verfasser sind unbekannt, die Quellenfrage wird bislang ohne Konsens diskutiert. Ihre Unabhängigkeit von Livius, deren Nachweis im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht, machen die Viri illustres zum Schlüsseltext bei der Quellenanalyse der biographischen, exemplarischen und historiographischen Tradition nach Livius.
Der Tod und das Meer - historische und kunsthistorische Perspektiven
248 Seiten
9 Lesestunden
Seekriege wurden mit äußerster Brutalität geführt. Die Arbeit an Bord der Schiffe zählte zu den gefährlichsten Berufen. Unfälle, Meutereien und Überfälle gingen einher mit Mangelernährung und fehlender Hygiene, was zu entsprechenden Krankheiten führte. Aber auch an Land war man nicht in Sicherheit vor den Gefahren des Meeres. Sturmfluten bedrohten die Bevölkerung der Küstenregionen. Und heute ist der maritime Lebensraum durch Klimawandel und Verschmutzung selbst bedroht. Die Ambiguität zwischen Faszination und Schrecken, Abenteuer und Desaster im Verhältnis von Mensch und Meer fand und findet ihren Niederschlag auch in der Literatur und bildenden Kunst. Dieses Buch dokumentiert die Ergebnisse einer internationalen und interdisziplinären Tagung, die dieses Wechselverhältnis in kultur-, wirtschafts- und sozialhistorischer Perspektive diskutierte, und gewährt Einblicke in eine gleichnamige Ausstellung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Faszination und Schrecken: Über das Verhältnis von Mensch und Meer Das Leben stammt aus dem Meer. Gleichzeitig aber war die See immer auch ein gefährlicher Ort, dem viele Leben zum Opfer fielen. Stürme und Schiffbruch sind untrennbar mit der Schifffahrt verbunden und kosteten unzählige Menschen das Leben. Seekriege wurden mit äußerster Brutalität geführt. Die Arbeit an Bord der Schiffe zählte zu den gefährlichsten Berufen. Unfälle, Meutereien und Überfälle gingen einher mit Mangelernährung und fehlender Hygiene, was zu entsprechenden Krankheiten führte. Aber auch an Land war man nicht in Sicherheit vor den Gefahren des Meeres. Sturmfluten bedrohten die Bevölkerung der Küstenregionen. Und heute ist der maritime Lebensraum durch Klimawandel und Verschmutzung selbst bedroht. Die Ambiguität zwischen Faszination und Schrecken, Abenteuer und Desaster im Verhältnis von Mensch und Meer fand und findet ihren Niederschlag auch in der Literatur und bildenden Kunst. Dieses Buch dokumentiert die Ergebnisse einer internationalen und interdisziplinären Tagung, die dieses Wechselverhältnis in kultur-, wirtschafts- und sozialhistorischer Perspektive diskutierte, und gewährt Einblicke in eine gleichnamige Ausstellung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Aufführungen im Theater bildeten zusammen mit Gladiatorenkämpfen und Tierhatzen im Amphitheater sowie Wagenrennen im Circus von der Republik bis in die Spätantike die klassische Trias des römischen 'Showbusiness' – sowohl in Rom und Italien als auch in den Provinzen des Imperium Romanum. Von der Anziehungskraft des Theaters und dessen Stellenwert in der römischen Gesellschaft zeugen bis heute die zahlreichen und eindrucksvollen Überreste römischer Theater. Ebenso konfrontieren uns die zahlreichen Inschriften aus dem Kontext des Theaters – sei es vor Ort in den Theatern, sei es in den Museen – direkt mit den unterschiedlichsten Aspekten und Fragen des antiken Theaterbetriebs. Die Einführung gibt einerseits einen Überblick über das Theaterwesen der römischen Kaiserzeit unter besonderer Berücksichtigung der provinzialen Verhältnisse, vor allem des Westens, andererseits führt sie in die Primärquellen ein. Besondere Bedeutung kommt hierbei den Inschriften zu, die als unmittelbare Zeitzeugnisse eine zentrale Bedeutung für die Rekonstruktion der antiken Kultur haben.
Kolloquium anlässlich des 70. Geburtstages von Prof. Dr. Peter Lebrecht Schmidt, 24./25. Juli 2003, Universität Konstanz
Ein Schwerpunkt liegt auf literarischen Analysen der Tragödien Senecas als einzigen dramatischen Autor der Kaiserzeit, dessen Werke überliefert sind. Weitere Beiträge zeigen indessen, dass andere Gattungen, insbesondere der Pantomimus, die soziale Wirklichkeit des Theaters, Spielplan und Aufführungspraxis prägten. Gleichwohl bildeten die Texte dramatischer Autoren einen wichtigen theoretischen Bezugsrahmen für Literatur, Philosophie, Religion. Entsprechend stehen in zahlreichen Beiträgen rezeptionsgeschichtliche Fragestellungen im Mittelpunkt, die einen Zeitraum von der archaischen Dichtung Roms bis in die frühe Neuzeit umfassen.