William Golding Bücher
Sir William Gerald Golding (* 19. September 1911 in St. Columb Minor, Cornwall; † 19. Juni 1993 in Perranarworthal, Cornwall) war ein britischer Schriftsteller und Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 1983.







Eine Gruppe englischer Schuljungen gerät infolge eines Flugzeugunfalls auf eine unbewohnte Insel im Pazifischen Ozean. Kein Erwachsener überlebt. Zunächst erscheint der Verlust zivilisatorischer Ordnungsprinzipien leicht zu bewältigen: auf der Insel gibt es Wasser, Früchte, sogar wilde Schweine, die erlegt werden können. Ralph läßt Hütten bauen, erkundet die Insel, richtet einen Wachdienst für das Signalfeuer ein. Der gute Anfang aber führt in eine Krise, die bald diabolische Formen annimmt. Aus der Jagd wird blutiges Schlachten - die Jäger und die Hüter des Feuers geraten in einen Kampf auf Leben und Tod. Die Gemeinschaft zerfällt, Terror und barbarische Primitivität gipfeln im Machtrausch, der auch Mord nicht ausschließt. Das Beängstigende an diesem Gleichnis menschlicher Gesellschaft ist die Tatsache, daß diese Jungen keineswegs Monstren oder Verbrecher sind. Jeder von ihnen ist in irgendeiner Jungenklasse der Welt zu finden.
Jocelin, der Dekan der seit einhundertfünfzig Jahren stehenden Münsterkirche der Jungfrau Maria, hält sich für ausersehen, einen neuen, 400 Fuß hohen Turm errichten zu lassen. Der Sakristan Pater Anselm, die anderen Geistlichen, der Kirchendiener Pangall und die Bewohner der Stadt halten Jocelin für verrückt, aber der Dekan beauftragt den Baumeister Roger Mason mit dem Werk. Dessen Arbeiter graben zuerst den Boden unter der Vierung auf, damit Roger nach den Fundamenten sehen kann. Die hält er für viel zu instabil, um einen so hohen Turm tragen zu können, aber Jocelin lässt sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Also öffnet Roger das Gewölbe über der Vierung und beginnt mit dem Bau eines neuen Turmes. Die Messe wird nun statt am Hauptaltar in einer seitlich gelegenen Marienkapelle gelesen. Als in dem Loch unter der Vierung der Boden abrutscht und Steine von der Decke fallen, ist Roger froh, denn er nimmt an, dass damit die Entscheidung gegen einen Weiterbau gefallen sei. Er hat nicht mit Jocelins Starrsinn gerechnet, der sich eigens mit dem Abt von Malmesbury in Verbindung setzte, um zu verhindern, dass dieser Roger Mason einen anderen Bauauftrag erteilte. Von einer Einstellung der Arbeiten will Jocelin nichts wissen; er ist nicht einmal bereit, sich mit einer geringeren Turmhöhe zufrieden zu geben.
Mit doppelter Zunge
- 175 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Schriftsteller, Übersetzer und Pianist Wolfgang Held wurde am 15. August 1933 in Freiburg im Breisgau geboren. Er promovierte 1961 mit einer Arbeit über Georg Trakl. Von 1961-73 arbeitete er als Lektor für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an den Universitäten Madras (Chennai), Ljubljana und Edinburgh. Danach wurde er Senior Lecturer an der Greenwich University (früher Thames Polytechnic) in London, wo er ab 1973 lebte. Sein literarisches Werk besteht aus Romanen, Essays sowie Prosa- und Gedichtübersetzungen. Seine Romane umspannen die Karriere als Schriftsteller von 1965 ( Die im Glashaus ) bis 2014 ( Schattenfabel ). Es erschienen außerdem Die schöne Gärtnerin (1979), Ein Brief des jüngeren Plinius , Rabenkind (1985), Geschichte der abgeschnittenen Hand (1994) und Traum vom Hungerturm (2007). Helds Werk erfuhr Anerkennung unter anderem durch Einladungen zu literarischen Veranstaltungen (Treffen der Gruppe 47 1965, Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis 1983) und die Verleihung des Literaturpreises des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie (1983). Durch seine Übersetzungen für Suhrkamp brachte Held Schlüsselfiguren der englischen und irischen Literatur einer breiteren deutschen Öffentlichkeit näher. Zu den übersetzten Werken gehören eine Biographie zu und Schriften von Samuel Beckett, eine Biographie zu Bernard Shaw, eine Biographie und Briefe von T. S. Eliot und Gedichte von Emily Bronte, John Donne, John Keats, Robert Graves, Edgar Allan Poe. Seine Bewunderung für E. T. A. Hoffmann inspirierte sein einziges Theaterstück Hoffmanns Verbrennung , für das er 1994 den Berganzapreis erhielt. Das Stück wurde 2015 mit Bühnenbildern aus seinem auf Hoffmanns Werk basierenden Collagenzyklus in Bamberg uraufgeführt. Text und Collagen wurden 2015 bzw. 2013 veröffentlicht. Helds Liebe zur Musik und Kunst war für seine Arbeit von zentraler Bedeutung. Als Pianist gab er Konzerte in Madras (Chennai), Bamberg und privat in London. Er schrieb eine Reihe von Sendungen für SWF und NDR, die er mit eigenen Einspielungen von Lieblingskomponisten wie Bach, Schubert und Schumann illustrierte. Held verstarb am 11. Dezember 2016 in London.
Papier-Männer
- 223 Seiten
- 8 Lesestunden



