Eine grundlegende Darstellung eines Schlüsselbegriffes der deutschen Musikästhetik. Die mehrschichtige Kategorie des musikalischen Charakters, der eine geradezu verwirrende Vielfalt von Bedeutungen und Nebenbedeutungen anhaftet, wird begriffs- und ideengeschichtlich präzise erläutert und auf ihre Brauchbarkeit für die musikalische Analyse überprüft. Es stellt sich dabei heraus, daß man für den Zeitraum von 1740 bis 1850 drei Traditionslinien unterscheiden kann, die sich relativ unabhängig voneinander entwickelt haben. Im Mittelpunkt des analytischen Interesses stehen Kompositionen wie Haydns Symphonie Il Distratto, Spohrs Symphonie Die Weihe der Töne, die Kopfsätze aus Mozarts Jupiter-Symphonie und Haydns Quartett Op. 20 Nr. 3 sowie die fis-moll-Sonate von Schumann. Inhalt: Die Entwicklung des musikalischen Charakterbegriffes - Haydns Darstellung moralischer Charaktere - Die charakteristische Symphonie - Körners Theorie der Charakterdarstellung und die klassische Musikästhetik - Die Ästhetik des Charakteristischen - Das instrumentale Rezitativ
