Kristel Neidhart Bücher





Eine Frau zieht sich in eine Wohnung zurück, die sie nicht mehr verläßt. Einzige Bezugsperson wird eine Nachbarin, mit der sie sich nur über den Briefkastenschlitz verständigt. Durch ein Fernrohr beobachtet sie die Außenwelt. Draußen verfallen die Häuser. Innen verschimmeln die Wände ... Der äußere Verfall der Welt und der innere Verfall der Protagonistin verknüpfen sich zu einer beklemmenden Endzeitvision.
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte: Eine Frau, Ende vierzig, ist von einem wesentlich jüngeren Mann fasziniert, der ihre Zuneigung erwidert. Die Ich-Erzählerin beschreibt ihre widersprüchlichen Gefühle: Angst und Freude, Sehnsucht und Traurigkeit. Daneben Streiflichter einer Ehe, das langsame, schmerzliche Lösen aus einer erstarrten Beziehung.
Mehr und mehr entscheiden sich Frauen, ungeachtet bestehender Vorurteile, für jüngere Lebenspartner. Kristel Neidhart ist der Frage, weshalb dies so ist, schon vor einiger Zeit nachgegangen. Freimütig berichteten die Frauen, mit denen sie sprach, von den Erfahrungen, die sie als Partnerinnen jüngerer Männer gemacht haben, vom Unverständnis anderer und auch von ihren eigenen Ängsten und Tabus, die es zu überwinden galt. Die Protokolle zu diesen Gesprächen sind erstmals 1990 erschienen.
Was bedeutet für einen Menschen der Verlust der Heimat, die er als Kind verlassen mußte? Die Ich-Erzählerin, konfrontiert mit dem Tod der Mutter, versucht, sich an ihre Kindheit zu erinnern, sie wiederzuentdecken: Vergangenheit, nach der sie die Mutter nicht mehr befragen kann. Die Verletzlichkeit des Flüchtlingskindes, das sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden mußte und sich als Fremdling fühlte, ist auch der Erwachsenen geblieben. Von Kindheit und Heimatlosigkeit, von der Sehnsucht, sich zugehörig fühlen zu können, wirklich willkommen zu sein, erzählt Kristel Neidhart in ihren Erinnerungen.