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Bookbot

Wolfgang Cziesla

    Die Austauschstudentin
    Aktaion polypragmon
    Vergleichende Literaturbetrachtungen
    • Die länder- und sprachenübergreifende Untersuchung literarischer Kommunikationsprozesse spiegelt das Verständnis einer Kulturvermittlung wider, die über nationale Interessen hinausgeht und die wechselseitige Erweiterung kultureller Horizonte anstrebt. Die elf Studien in diesem Buch präsentieren Werke lateinamerikanischer und deutschsprachiger Schriftsteller, die durch vergleichende Analysen die Literatur lebendig werden lassen. Der Fokus liegt auf dem 20. Jahrhundert. Themen umfassen die Darstellung der Indios in deutscher und mexikanischer Prosa über Chiapas, die Rolle lateinamerikanischer Großstädte in der Literatur, sowie die Herausforderungen traditioneller Geschlechterrollen durch Frauen in der Gegenwartsliteratur beider Regionen. Weitere Analysen befassen sich mit der Rezeption von Bertolt Brechts Werk in Brasilien, der zensierten Sprache in der Lyrik unter autoritären Regimen, und intertextuellen Verbindungen, wie Borges' Einfluss auf nationale und universelle Traditionen. Auch die literarische Konstruktion des Adoleszenten und die Suche nach Realität in modernen Anti-Detektivgeschichten werden thematisiert. Diese Vielfalt an Themen und Perspektiven fördert ein tieferes Verständnis der literarischen Verflechtungen zwischen den Kulturen.

      Vergleichende Literaturbetrachtungen
    • Thema ist die Geschichte vom antiken Jäger Aktaion, der die Göttin Diana im Bade erblickt und - als Strafe für seinen Fürwitz - in einen Hirsch verwandelt wird, den seine eigenen Hunde zerreißen. Diese einfache Handlungsstruktur gab Anlaß zu vielerlei Deutungen. Christliche Exegese und humanistische Bemühungen, Erziehungstraktate und Fürstenlob, Emblembücher, Volksfeste und höfische Anlässe - jeder Kontext erzeugt eine andere Lesart. Die vorliegende Abhandlung beleuchtet das Thema rezeptionsgeschichtlich in mehreren europäischen Traditionen. Die Spanne der behandelten Autoren reicht dabei von Dante über Shakespeare bis Lohenstein. Im Mittelpunkt stehen drei Renaissance-Auffassungen der der unfreiwillig zum Voyeur werdende Jäger (Giambattista Marino), die Allegorie eines schwärmerischen Gottessuchers (Giordano Bruno) und der Spion am Fürstenhof (Francis Bacon). Als Inkarnation der curiositas hat Aktaion auch seinen Platz an der Seite des Lucius in Apuleius' Eselsroman und des Doktor Faustus.

      Aktaion polypragmon