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Bookbot

Markus Waldura

    Monomotivik, Sequenz und Sonatenform im Werk Robert Schumanns
    Von Rameau und Riepel zu Koch
    Überrascht von plötzlichem Himmel
    • Walduras Gedichte sprechen von vielfältigen Naturerfahrungen und thematisieren dabei neben den erlebten Eindrücken auch den Vorgang der sinnlichen Erfahrung selbst. Mit ungewöhnlicher Sensibilität fühlt sich Waldura in seinen Texten in die Stimmungen verschiedenster Szenerien ein. Seine Verse appellieren dabei vor allem an das Auge, aber auch an die anderen äußeren Sinne. Sie schärfen das Empfinden des Lesers für feinste Nuancen des Lichts, aber auch für die leisen oder heftigen Berührungen der Haut durch Kälte, Wärme und Wind. Die unspektakuläre Landschaft unseres Alltags wird in Walduras Gedichten zum Schauplatz eines atmosphärischen Geschehens, das uns faszinierend, doch in deutlich spürbarer Distanz gegenübertritt. Die Natur ist in ihnen weniger Projektionsfläche für persönliche Befindlichkeiten als vielmehr ein Bereich, der in seiner mitunter bizarren Fremdheit erkundet wird, mit suggestiven Vergleichen, deren Bildwahl gleichwohl viel über die Lebenswelt des Autors verrät. Walduras Texte sind aber auch Gedichte über unsere Sprache und ihre Formeln und Klischees, die unaufdringlich und überraschend auf ihren ursprünglichen, starken Sinn zurückgeführt werden.

      Überrascht von plötzlichem Himmel
    • Im 18. Jahrhundert entstanden zentrale Konzepte der musikalischen Analyse, geprägt durch Jean-Philippe Rameaus „Basse fondamentale“, die den Weg zur Harmonielehre ebnete. Deutsche Theoretiker wie Joseph Riepel und Heinrich Christoph Koch legten die Grundlagen einer Theorie der musikalischen Form. Diese Studie beleuchtet die historische Distanz zwischen diesen frühen Ansätzen. Rameaus Konzept diente nicht zur Beschreibung tonaler Zusammenhänge, sondern war ein ehrgeiziger Versuch, die Theorie des Tonsystems mit praktischer Kompositionslehre in einem rigorosen mathematischen System zu vereinen. Im Gegensatz dazu hielten die deutschen Theoretiker – neben Riepel und Koch auch Friedrich Wilhelm Marpurg und Johann Philipp Kirnberger – an der traditionellen Trennung von musica theorica und musica practica fest. Diese fundamentale Differenz, die von der Forschung bislang übersehen wurde, hat weitreichende Konsequenzen für die analytischen Ansätze der untersuchten Theoretiker. Während Rameau den Tonsatz in seiner Suche nach Gesetzmäßigkeiten radikal reduzierte, systematisierten Riepel und Koch die Vielfalt individueller formaler Gestaltungen und gelangten so zu bemerkenswerten, heute vergessenen analytischen Einsichten.

      Von Rameau und Riepel zu Koch