Lange Zeit wurde John Bowlbys Bindungskonzept in der Psychotherapie nur wenig berücksichtigt, obwohl es als klinische Theorie konzipiert war. Erst durch theoretische Weiterentwicklungen und neue Befunde aus der klinischen Bindungsforschung, etwa zum Zusammenhang von Bindungserfahrungen und Psychopathologie, gewann das Konzept auch in der Psychoanalyse zunehmend an Bedeutung. Im vorliegenden Buch werden die theoretischen Grundlagen und wesentliche Erkenntnisse der Bindungsforschung zusammengefasst und für psychotherapeutisch Tätige nutzbar gemacht. Anhand zahlreicher Beispiele stellt Strauß den Bezug des Bindungskonzepts zu wichtigen Aspekten der Psychotherapie, wie der Qualität der therapeutischen Beziehung, her, sodass die Bedeutung für die therapeutische Praxis deutlich wird.
Bernhard Strauß Bücher






Wie erinnern und vergessen wir?
Psychologische, neurophilosophische und geschichtswissenschaftliche Zugänge
- 300 Seiten
- 11 Lesestunden
Wie erinnern wir uns und warum vergessen wir? Welche neurobiologischen Vorgänge werden dabei aktiviert und welche Rolle spielt der soziale Rahmen für das Erinnern? Wie gehen wir mit den Erinnerungen um, von denen uns andere Menschen erzählen? Diesen und weiteren Fragen zum Thema Erinnern und Vergessen gehen die Autorinnen und Autoren nach und beleuchten sie aus den Blickwinkeln der Bereiche Neurowissenschaften, Psychologie, Neurophilosophie, Oral History und Psychoanalyse. Mit Beiträgen von Agnès Arp, Marie Busch, Sascha Benjamin Fink, Hariet Kirschner, Christiane Kuller, Carsta Langner, Hans J. Markowitsch, Ilka Quindeau, Sabine Schmolinsky, Angelica Staniloiu, Bernhard Strauß, Alexander von Plato und Grit Wesser
Ideengeschichte der Psychotherapieverfahren
Theorien, Konzepte, Methoden
Seelenarbeit im Sozialismus
Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der DDR
Das Gesundheitssystem galt in der DDR als Vorzeige-Errungenschaft des Sozialismus. Gleichzeitig betrachtete die Staatsführung bestimmte Disziplinen aber auch argwöhnisch als Orte von kritischem Denken und möglichem Widerstand. Insbesondere Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie hatten eine ambivalente Position zwischen Unterdrückung und Autonomieförderung inne. Welche Rolle spielten diese Disziplinen? Und warum scheiterte das staatliche Fürsorgeversprechen insbesondere im Hinblick auf die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung? Diesen und weiteren Fragen gehen die Beiträgerinnen und Beiträger auf den Grund. Mit Beiträgen von Agnès Arp, Christof Beyer, Stefan Busse, Rainer Erices, Inge Frohburg, Adrian Gallistl, Michael Geyer, Hans J. Grabe, Susanne Guski-Leinwand, Hariet Kirschner, Ekkehardt Kumbier, Andreas Maercker, Thomas R. Müller, Manuel Rauschenbach, Maike Rotzoll, Annette Simon, Monika Storch und Bernhard Strauß
Psychotherapie bei körperlichen Erkrankungen
- 350 Seiten
- 13 Lesestunden
Patientinnen und Patienten mit körperlichen Krankheiten weisen einen hohen Bedarf an psychologischer und psychotherapeutischer Versorgung auf. Ausgehend von einigen epidemiologischen Befunden zeigt das Jahrbuch unterschiedliche Strategien für psychotherapeutische Interventionen im Kontext körperlicher Krankheiten auf. Diese Interventionen reichen von Maßnahmen der Patientenschulung über kurzfristige, konsiliarische Gespräche bis hin zu manualisierten Therapieprogrammen. Im Mittelpunkt des Bandes steht die Behandlung somatoformer Störungen und die Psychotherapie bei Krebserkrankungen. Außerdem werden psychotherapeutische Konzepte in der Dermatologie, Neurologie, Geriatrie, bei chronischem Tinnitus sowie bei Patienten und Patientinnen mit HIV-Infektionen aufgezeigt.
Psychotherapie in Zeiten der Veränderung
- 617 Seiten
- 22 Lesestunden
Angesichts zahlreicher Veränderungen im psychotherapeutischen Versorgungssystem (Psychotherapeutengesetz, ökonomischer Druck, Folgen des sozialen Wandels) erscheint es an der Zeit, kritisch über die Psychotherapie zu reflektieren und dabei auch historische, kulturelle und gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven mit einzubeziehen. Namhafte Vertreter unterschiedlicher Disziplinen äußern sich zu diesen Aspekten und tragen dazu bei, die Psychotherapie als wichtige kulturelle Errungenschaft dieses Jahrhunderts aus vielfältigen Perspektiven zu betrachten. Dazu gehören u. a. die historischen und biographischen Ansätze, kulturelle Einflüsse, Diktaturerfahrung und Psychotherapie, Psychotherapie in Ostdeutschland und Osteuropa sowie gesellschaftliche und politische Hintergründe von Psychotherapie.
Trotz ihrer großen praktischen Bedeutung fand die Gruppenpsychotherapie in der Psychotherapieforschung bisher vergleichsweise wenig Beachtung. In diesem Handbuch werden Methoden der empirischen Gruppentherapieforschung zusammengestellt, die bislang schwer zugänglich waren. Die Übersicht soll Wissenschaftlern ermöglichen, Verfahren auszuwählen, die sich zur Evaluation, zum Studium des Prozesses gruppentherapeutischer Behandlungen und zur Qualitätssicherung in diesem Feld bewährt haben, Praktiker der Gruppenpsychotherapie finden hier Methoden dargestellt, mit denen sie ihr eigenes Tun begleitend untersuchen können. Das Buch füllt somit eine lange bestehende Lücke in der Literatur zur Psychotherapieforschung.