Martin Schubert Bücher






In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts rund 200 Jahre vor Martin Luther hat ein Anonymus große Teile der Bibel ins Deutsche übersetzt und teilweise mit ausführlichen Erläuterungen versehen, die sich aus der lateinischen Kommentartradition sowie apokryphen und erbaulichen Texten speisen. Durch das hohe sprachliche Niveau und die programmatische Verteidigung des Anspruchs, als Laie für Laien die Heilige Schrift mit Kommentaren in der Volkssprache zugänglich zu machen, kommt ihm eine besondere Stellung in der Geschichte der Bibelübersetzung vor Luther zu. Mit dem Alttestamentlichen Werk` wird hier ein erster wesentlicher Teil seiner umfangreichen Bibel-Werke auf der Grundlage der kompletten handschriftlichen Überlieferung ediert. Enthalten sind die sparsam glossierten Bücher Daniel, Genesis, Exodus, Tobias und Hiob sowie, ausführlicher kommentiert, Proverbia und Ecclesiastes. Integraler Bestandteil sind die beiden deutschen Vorreden, mit denen der Bibelübersetzer sein Projekt rechtfertigt und verteidigt. Die Einleitung erschließt Werke und Profil des Anonymus, seine Arbeits- und Übersetzungsweise sowie die benutzten Handschriften, zudem erläutert sie das textkritische Verfahren.
Beiträge zur additiven Herstellung biokompatibler flexibler und dehnbarer Elektronik
- 150 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Arbeit befasst sich mit der Materialauswahl für flexible und dehnbare Mikrosysteme in der Telemedizin, die biokompatible und kostengünstige Elektronik erfordern. Im Fokus steht der Inkjetdruck von Platintinte auf Polyimid- und Polyurethansubstraten, wobei alternative Sintermethoden untersucht werden. Zwei Demonstratoren zeigen die Anwendbarkeit: eine Hautelektrode zur Hautleitwertmessung und eine miniaturisierte Interdigitalelektrode zur Zellmanipulation. Die Ergebnisse belegen das Potenzial additiver Herstellungsverfahren für die Entwicklung innovativer Medizinprodukte.
Reinmarbilder
Das Textkorpus 'Reinmar von Zweter' und seine Wandlungen in Überlieferung und Rezeption
- 660 Seiten
- 24 Lesestunden
Reinmar von Zweter gilt als bedeutender Sangspruchdichter des 13. Jahrhunderts, dessen Werke durch eine einzigartige Sammlung und frühzeitige Überlieferung hervorstechen. Eine detaillierte Analyse der Handschriften offenbart, wie sich die Wahrnehmung seines Schaffens im Laufe der Zeit verändert hat. Die verschiedenen Darstellungen des Autors, einschließlich seiner literarischen Figur im Wartburgkrieg, werden untersucht. Diese literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinem Kernwerk und der Edition von Gustav Roethe eröffnet neue Perspektiven auf das innovative Potenzial seines Oeuvres.
Das Wenkmann Evangelium
Ein Evangelium im Hier und Jetzt
Das Wenkmann Evangelium - Ein Evangelium im Hier und Jetzt Der Religionswissenschaftler Balthasar Wenkmann verlässt Neu York, um die Situation im vom Krieg heimgesuchten Heiligen Land fotografisch zu dokumentieren. Während des Fluges wird er auf außerordentliche Ereignisse hingewiesen, erfährt, dass im Land eine Volkszählung durchgeführt werden soll. Nach seiner Ankunft im Hotel lernt er zwei Männer, Caspar Kahraman und Melchior Mortszhiladse, kennen und wird mit dem Schicksal eines Mannes namens Josef konfrontiert, dessen Verlobte ein Kind erwartet. Weil Josef nicht der Vater ist, will er seine Braut Maria verlassen. Wenkmann, Kahraman und Mortszhiladse beschließen spontan, der werdenden Mutter zur Seite zu stehen.
Das Handbuch der Schreiborte erschließt die literarische Produktion des deutschen Mittelalters erstmals auf der Grundlage eines umfassenden topographischen Zugriffs. Es bietet einen Querschnitt, der die Schreibtätigkeit und die literarischen Zentren, ausgehend von den beteiligten Orten – darunter Regensburg, Fulda, Straßburg, Wien u. v. m. – aufschlüsselt. Gegenstand sind die deutschsprachigen Texte an ihrem Entstehungs- und ihrem Rezeptionsort, zum Teil unter Einbeziehung des lateinischen oder weiteren anderssprachigen Schrifttums. So bündelt das Nachschlagewerk erstmals die Ergebnisse der Überlieferungs-, Handschriften-, Skriptoriums- und Provenienzforschung einerseits und der Gönnerforschung und literarischen Interessenbildung andererseits. Um den Bereich auf eine Epoche deutlicher Zentrierung einzugrenzen, ist der Überblick auf das Früh- und Hochmittelalter bis ungefähr 1350 begrenzt. Es entsteht ein diachrones Profil von Orten und Zentren, das als wesentliche Grundlage der Regionalliteraturgeschichte dient und ebenso für Mediävisten wie für Historiker von Interesse ist.
DAS BUCH THORSTEN - Kulturphilosophische Wort-Buletten aus reinem Hacktext - ist ein Werk des Berliner Autors Mendelssohn X, der mit reinem Hacktext die vorherrschende mediale Bildungsmüdigkeit bekämpfen möchte. Hacktext ist eine moderne Form der Kurzgeschichte: unverbindlich, U-Bahn-gerecht und unverschämt. „Thorsten“ wird nicht zu einem Namen, sondern zu einer Diagnose, während der Leser auf ungezähmten Wortbuletten Rodeo reitet. Die Charaktere sind oft tragisch-komisch, und die Pointen erinnern an Satire oder Slapstick. Am Ende bleibt jedoch ein Licht. Die Erzählstruktur ist offen und uneinheitlich, mit wechselnden Perspektiven und Protagonisten wie Oli Garch und Thorstens jüdischem Mitbewohner. So erfährt der Leser Thorsten nicht als „Mann ohne Eigenschaften“, sondern als „Eigenschaften ohne Mann“. Das Werk kommt frisch aus dem Hacktext-Versuchslabor, wo mit Glaubenssätzen, Lebensroutinen und Verschwörungstheorien experimentiert wird. Es wird deutlich, dass es zwischen ideologischen Fanatikern, kosmischen Ganzheitlern und gewöhnlichen Freaks letztlich immer um die Frage nach dem richtigen Leben geht, das in einem selbst entspringt, nicht in gesellschaftlichen Utopien. Mendelssohn X bloggt unter demselben Namen. Presse-Kontakt: mendelssohnX@gmail.com
Materialität in der Editionswissenschaft
- 502 Seiten
- 18 Lesestunden
Erstmals liegt für die Editionswissenschaften ein Sammelband vor, der das in den Geistes- und Kulturwissenschaften immer wichtigere Paradigma Materialität in seiner Vielfalt beleuchtet. 35 Einzelbeiträge weisen auf, wie die materiale Grundlage der Überlieferung im Rahmen von Editionen erforscht, verarbeitet und dargestellt werden kann. Die exemplarischen Studien zeigen die große Spannbreite des Themas von der naturwissenschaftlichen Analyse des Beschreibstoffs über textgenetische Studien von Schreibvorgängen bis zur Diskussion des Materialitätsbegriffs. In den Beiträgen, die von der antiken Bibelüberlieferung über mittelalterliche Handschriften und den Brief des 18. Jahrhunderts bis in die Skizzenbücher der Neuzeit reichen, wird vorgeführt, wie etwa die Röntgenfluroeszenzanalyse für literaturhistorische Fragen nutzbar gemacht werden kann oder wie die Erschließung von Beschreibstoff und Schreibschichten, von Einrichtung und Ausstattung geschriebener und gedruckter Bücher Aufschlüsse über die Entstehung eines Texts liefern kann, die eine differenzierte, kommentierte Form der Edition erfordern. Ausführlich eingegangen wird auf die Möglichkeit, in Hybrideditionen Druckausgaben durch Digitalisate und Transkriptionen zu ergänzen.