Evangelos Konstantinou Bücher






In der gediegenen Arbeit des griechischen Byzantimisten wird vor allem das innere Verhältnis der vier antiken Kardinaltugenden Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit zu den drei spezifisch christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe systematisch untersucht, ihre metaphysische Grundlage aufgezeigt und ihr Ziel behandelt.
Knaurs Kulturführer in Farbe, Athen und Attika
- 259 Seiten
- 10 Lesestunden
Die Rezeption der antiken griechischen Literatur, die bei den Römern begann, wird bis heute in allen europäischen Ländern fortgesetzt. Sie ist nicht als passives Lernen oder rezeptive Grundhaltung im Gegensatz zur schöpferischen zu verstehen. Sie bildet vielmehr die Grundlage zum Erkennen und Schaffen von etwas Neuem, das den jeweils neuen Bedürfnissen entspricht. Mit der Rezeption der antiken Literatur wurden die Altgriechen als Lehrmeister der europäischen Nationen gefeiert. Aus dieser Bewunderung erwuchs später ein tatkräftiger europäischer Philhellenismus. Die hier veröffentlichten 24 Beiträge liefern das Zeugnis für die schöpferische und formende Kraft der klassischen Literatur in unserer Zeit, und damit beweisen sie die Kontinuität der europäischen Literatur von Homer bis heute.
Die europäische philhellenische Bewegung hat eine bedeutende Rolle bei der Befreiung Griechenlands vom türkischen Joch gespielt, ja sie war einer der wichtigsten Verbündeten der Griechen, die um ihre Freiheit kämpften. Ein Hauptfaktor für die Ausbreitung des europäischen Philhellenismus, dessen Wurzeln vielfältig sind, war die europäische Presse, die trotz gelegentlicher Schwierigkeiten mit der Zensur immer einen Weg fand, um das revolutionäre philhellenische Feuer von 1821, das Klassik, Neuhumanismus, Romantik, christliche Nächstenliebe, Humanität usw. entzündet hatte, zu verbreiten. Diesem Fragenkomplex gelten die 17 Beiträge von Fachleuten des In- und Auslandes, die in diesem Band vorgestellt werden.
Zum Erfolg des griechischen Befreiungskampfes Anfang des 19. Jahrhunderts hat die öffentliche Meinung des damaligen Europa wesentlich beigetragen. Bei der Bildung dieser philhellenischen Meinung aber hat die europäische philhellenische Literatur zusammen mit der Presse die größte Rolle gespielt. Sie hat das philhellenische Feuer, das fast alle sozialen Schichten ergriffen hat, entfacht und weitergenährt, bis das Land der Hellenen vom türkischen Joch befreit war. Dieser fast unbekannten Seite des europäischen Philhellenismus gelten die 13 Beiträge von Fachleuten des In- und Auslandes, die der vorliegende 2. Band der «Philhellenischen Studien» umfaßt. Sie beleuchten viele Seiten dieses Fragenkomplexes und bilden einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des europäischen Philhellenismus.
Nürnberg und das Griechentum
- 335 Seiten
- 12 Lesestunden
Die Reichsstadt Nürnberg hat seit byzantinischer Zeit eine bedeutende Rolle in den deutsch-griechischen Beziehungen gespielt. Die 15 Beiträge dieses Bandes beleuchten zentrale Aspekte dieser Begegnungen aus wissenschaftlicher, ökumenischer und kultureller Perspektive. Besonders hervorgehoben wird der Besuch des byzantinischen Humanisten und späteren Kardinals Bessarion von Trapezunt im Februar 1460. Ein weiterer wichtiger Moment ist der Aufenthalt der letzten byzantinischen Prinzessin Zoe in Nürnberg (1472) auf ihrem Weg von Rom nach Moskau, wo sie den Großfürsten Iwan III. heiratete. Im 17. Jahrhundert trugen die griechischen Theologen Metrophanes Kritopoulos und Alexander Helladios zur Eröffnung des ökumenischen Dialogs zwischen der griechisch-orthodoxen Kirche und dem Protestantismus in Nürnberg bei. Zudem wird die Rolle Nürnbergs in der Entstehung des deutschen Philhellenismus am Beispiel von Carl Haller von Hallerstein gewürdigt. Ein Großteil der Beiträge behandelt die heutige Präsenz der Neugriechen in Nürnberg, die Geschichte der griechischen Gemeinde, kulturelle Vereinigungen, Schulen und aktuelle Herausforderungen der griechischen Arbeitnehmer. Diese umfassende Untersuchung der deutsch-griechischen Begegnungen in Nürnberg dient als Wegweiser für eine zukünftige erfolgreiche Zusammenarbeit in den genannten Bereichen.
Methodios und Kyrillos in ihrer europäischen Dimension
- 355 Seiten
- 13 Lesestunden
Das Europäische Zentrum für wissenschaftliche, ökumenische und kulturelle Zusammenarbeit mit seinem Sitz in Würzburg hat die Kyrillo-methodianische Forschung zu ihrem Anliegen gemacht. Die byzantinischen Slavenapostel Methodios (815-885) und Kyrillos (826-869) aus Thessaloniki können als Vorreiter einer kirchlichen und politischen Einheit der heutigen Diskussion über dieses Thema entscheidende Impulse geben. Die zehn Beiträge des Bandes befassen sich mit der europäischen Dimension des Missionswerkes der genannten Gebrüder, die aufgrund ihrer immensen Leistung 1980 von Papst Paul II. als Patrone Europas gefeiert wurden. Ihr Wirken in Mähren und Pannonien fiel in die Zeit einer höchst kritischen Wende der kirchlichen und politischen Beziehungen zwischen Ost und West. Als die politische und kirchliche Entfremdung begann, kamen Methodios und Kyrillos nach Südost- und Westeuropa als Boten einer ungetrennten Kirche und als Träger einer großen byzantinischen Kulturexpansion, welche die Fundamente einer eigenständigen Kulturtradition legen sollte. Die renommierten Referenten dieses Bandes sind allen Fragen, die mit Leben und Wirken dieser Slavenapostel zusammenhängen, auf den Grund gegangen und konnten neue Aspekte bezüglich des gesamten Fragenkomplexes aufzeigen.
Zahlreiche politische Ereignisse hatten Anteil am Verfall des byzantinischen Reiches, das am 29. Mai 1453 endgültig von den Türken erobert wurde. Dazu zählt vor allem der Vierte Kreuzzug, der statt ins Heilige Land zur Eroberung und Plünderung Konstantinopels, des Zentrums der damaligen Christenheit, führte. Der Beginn der abendländischen Renaissance ist unmittelbar mit den byzantinischen Gelehrten verbunden, die vor und nach dem Fall Konstantinopels in den Westen geflohen sind. Sie vermittelten als Lehrer der griechischen Sprache an den italienischen Universitäten, als Übersetzer und Kommentatoren griechischer Werke beziehungsweise als deren Kopisten, Drucker und Verleger sowie als Sammler von griechischen Handschriften dem damaligen Europa das geistige Erbe des antiken Hellas. Dieser Thematik widmen sich die 17 Beiträge dieses Bandes und bringen neue Erkenntnisse ans Tageslicht. Die hier behandelten Beispiele zeigen klar den byzantinischen Einfluss auf die abendländische Renaissance und können zur Entdeckung und Neubewertung der gemeinsamen Wurzeln unserer europäischen Kultur führen.
Und ewig ruft Kassandra ...
- 488 Seiten
- 18 Lesestunden