Justinian war ein Bauernsohn aus Illyrien. Sein Onkel holte ihn nach Konstantinopel und baute ihn zum Nachfolger auf. Dem Emporkömmling gelang es, noch einmal die Kräfte des Römischen Reiches zu bündeln. Energisch trieb er die innere Umgestaltung voran, mit dem Ziel, ein christliches Reich aufzubauen. Doch auf glanzvolle Siege folgten seit 540 militärische Niederlagen und verheerende Naturkatastrophen. Im Kontrast zum frommen Kaiser zeigten sich in dieser Epoche auch ein letztes Mal kraftvoll die heidnischen Lebensformen. Doch diese antike Vielfalt verging unter Justinians Herrschaft.
Hartmut Leppin legt eine moderne Einführung in die Alte Geschichte vor. Er bietet einen Überblick über den geographischen und zeitlichen Rahmen der antiken Welt, die Entwicklung der Disziplin, den Verlauf der Geschichte, Quellen, Methoden ihrer Interpretation, Terminologie, zentrale Forschungsfragen und Forschungsliteratur sowie über die Ausbildung der Studierenden der Alten Geschichte, Berufsfelder und Wege in den Beruf.Diese neue Einführung in die Alte Geschichte bietet sowohl eine Orientierung bei der Wahl des Studienfaches und einer sinnvollen Organisation des Studiums als auch Hinweise für Absolventen dieses Studiengangs. In den zentralen Teilen des Studienbuches erleichtern Quellenkunde, Marginalspalten, Zeittafeln, methodologische Überlegungen, Musterinterpretationen antiker Texte, kapitelweise gegliederte Übersichten von Forschungsfragen und themenzentrierte Kurzbibliographien Anfängern den Erwerb von Grundkenntnissen und Prüfungskandidaten die Wiederholung des Stoffes. Der Band schließt mit Informationen über aktuelle Studienmöglichkeiten und ihre Besonderheiten, Studienvoraussetzungen, Studienorte im In- und Ausland, wichtige Forschungseinrichtungen, Fördermöglichkeiten, weiterführende Ausbildungen und Berufsbilder für Althistorikerinnen und Althistoriker.
Dieses Buch untersucht die Vielfalt der frühen Christen und ihre Herausforderungen in der Welt. Es zeigt, wie sie durch die Bibel und lebendige Erinnerungen mit der modernen Welt verbunden sind, trotz ihrer Fremdheit im heutigen Christentum. Der Autor beleuchtet die unvorhersehbare Entwicklung des Christentums und die experimentellen Ansätze der frühen Gemeinschaft.
Hartmut Leppin unternimmt den Versuch, die Geschichte des griechischen Wortes parrhesia , oft als Freimut ubersetzt, von seinem Beginn in der attischen Demokratie bis zur christlichen Spatantike zu verfolgen. Er berucksichtigt dabei auch nicht-klassische Sprachen wie Syrisch, Koptisch und Hebraisch, um die intellektuelle Verflechtung in der antiken Mittelmeerwelt zu verdeutlichen. Es zeigt sich, dass dem Wort ein grosser Geltungsanspruch innewohnte, dass dieser sich aber in unterschiedlichen kulturellen Kontexten hochst unterschiedlich ausnahm. Daher werden verschiedene Adressaten betrachtet: Mitburger, Vertraute, Machtige und Gott. In Auseinandersetzung mit der modernen Forschung, die stark von Michel Foucault beeinflusst ist, macht Hartmut Leppin deutlich, dass die Parrhesie zwar eine kritische Tonlage wahlte, aber in einem hohen Masse dazu beitrug, das jene, die sich ihrer bedienten ihr Gesicht wahren konnten.
DAS STANDARDWERK IN NEUER AUFLAGE Anregend, informativ und allgemeinverständlich erzählt Hartmut Leppin die Geschichte jener acht Kirchenlehrer, die die Grundlagen für die Entwicklungen des Christentums in Europa legten. Die Lebensläufe der Kirchenväter – ihr Wirken zwischen Glauben, Religions- und Machtpolitik – werden ebenso beschrieben wie die Grundzüge uns Wesensmerkmale ihrer Theologie.
Europa kommt aus Asien! Sie ist eine hübsche Prinzessin, die vom lüsternen Göttervater Zeus übers Meer entführt und an der Küste Kretas abgesetzt wird. Im übrigen hat die Antike keinen Europa-Begriff. Sie erlebt sich selbst als einen zusammenhängenden Kulturraum, zu dem Griechen und Römer, die Bewohner Vorderasiens, Ägypter, Karthager und noch viele andere Völker gehören. In diesem kulturell unendlich reichen Völkergemisch schießen so viele Impulse auf, dass die damals frei werdenden politischen, geistigen, kulturellen und religiösen Kräfte das sich erst langsam herausbildende Europa nachhaltig prägen. Hartmut Leppin spürt diesem Entstehungsprozess nach, erzählt die Geschichte der Anfänge Europas, erhellt ihre wichtigsten Weg- und Wendemarken. Dabei erläutert er in diesem Zusammenhang bedeutsame Schlüsselbegriffe wie Freiheit, Imperium und Religion. So entsteht ein anschauliches Bild des antiken Erbes, von dem Europa bis auf den heutigen Tag zehrt und das nicht nur Europa prägte.
Das klassische Griechenland gilt als die Wiege der Demokratie: 462 vor Christus wird die Volksherrschaft in Athen eingeführt. Nach dem Sturz der Tyrannis und dem Krieg gegen die Perser ist es vor allem der Staatsmann Perikles, der entscheidende politische Veränderungen einleitet, die die Volksherrschaft festigen sollen. Dieser Band zeichnet die wichtigsten Etappen auf dem Weg zur ersten Demokratie in der Geschichte der Menschheit nach. In sachkundigen Texten und historisch exakten Illustrationen wird auch gezeigt, wie die Menschen damals gelebt haben, wie sie Kriege führten, wie Volksversammlungen abgehalten wurden und Geschworenengerichte tagten. Darüber hinaus erfährt man viel Wissenswertes über die Bedeutung der Religion, die Rolle des attischen Seebundes, die Stellung der Frau im öffentlichen Leben, den Einfluss des Theaters und die Ideen der Philosophen. Eine spannende Einführung für Kinder ab 10 Jahren.
"Anlässlich des 1100. Geburtstages Ottos des Großen und des 1050. Jubiläums seiner Kaiserkrönung nimmt das Kulturhistorische Museum Magdeburg das Kaisertum des ersten Jahrtausends als eines der großen Themen der europäischen Geschichte in den Blick und zeigt vom 27.08. bis zum 09.12.2012 die Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2012 'Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter'. In Vorbereitung dieser Ausstellung fand im Mai 2010 eine wissenschaftliche Tagung statt, deren Ergebnisse im vorliegenden Band präsentiert werden. Die Beiträge thematisieren Aspekte der Entstehungsgeschichte des Kaisertums von Augustus bis zu Otto den Großen und die Wandlungen des Imperium Romanum mit interdisziplinären Ansätzen. Es werden die Entwicklung des Prinzipats aus der republikanischen Verfassung, die Verfestigung der Monarchie und ihre spätere Christianisierung sowie die Ordnungsformen der römischen, spätantiken, byzantinischen, karolingischen und ottonischen Imperien geschildert, ohne vergleichende Blicke auf imperiale Konzepte in China oder in den muslimischen Reichen zu vergessen" --
Hochberühmte Bauten im Herzen und der Umgebung Roms – die Maxentiusbasilika, der Tempel der Venus und Roma, Circus und Grabmal an der Via Appia – entstanden in der Regierungszeit Maxentius' (306-312 n. Chr.). In die Geschichtsbücher ging dieser Kaiser dennoch nur als der unterlegene Gegner Konstantins ein. Nach seinem Tod in der Schlacht an der Milvischen Brücke wurde Maxentius als Tyrann denunziert, und seine Monumente erhielten den Namen des Siegers. Wer aber war Maxentius wirklich, jener Herrscher, der nach über 300 Jahren als letzter Kaiser dauerhaft in Rom residierte? In dieser ersten deutschsprachigen Monographie über Maxentius wird die Figur des Kaisers neu beleuchtet. Beeindruckende archäologische Überreste, die reiche Münzprägung und literarische Überlieferung seiner Regierungszeit lassen das Bild einer Epoche im Wandel entstehen – und das eines Kaisers, dessen Scheitern weltgeschichtliche Bedeutung hatte.
Theodosius der Große wurde lange als ein Herrscher betrachtet, der mit klaren politischen Vorstellungen eine katholische Staatskirche etablierte. Dieses Bild hat jedoch in jüngster Zeit Risse bekommen: Die Widersprüche seiner Politik, die Grenzen seiner Wirkungsmöglichkeiten und seine integrativen Absichten treten stärker in den Vordergrund. Hartmut Leppin zeigt in seiner wissenschaftlich fundierten Biographie Theodosius als einen Kaiser, dessen Politik in einem hohen Maße von Sachzwängen bestimmt war. Der spektakuläre Bußakt von Mailand, bei dem der Kaiser sich scheinbar dem Bischof Ambrosius unterwarf, erscheint so in einem neuen Licht: Er war einer von vielen vorsichtigen Schritten, mit denen der Kaiser sich bemühte, den christlichen Glauben für seine Interessen nutzbar zu machen, ohne sein Seelenheil zu gefährden oder die machtvolle Kirche gegen sich aufzubringen.