Die Entwicklung literarischer Taschenbücher in der BRD seit 1950 wird hier beleuchtet, insbesondere deren Einfluss auf Bildung und Lesekultur. Mit beeindruckenden Verkaufszahlen von wissenschaftlichen Werken in den 1950er Jahren trugen sie zur Bildungsexpansion und zur Popularität der Geisteswissenschaften bei. Jörg Döring und Ute Schneider untersuchen die Leseerfahrungen von Personen, die zwischen 1927 und 1967 geboren wurden, und ergründen, welche Taschenbücher ihre Bildungskarrieren prägten sowie die Art und Weise, wie sie gelesen wurden. Das Buch vereint zahlreiche Beiträge namhafter Autoren.
Friedrich Balke Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2023
- 2021
- 2020
Von der Entstehung technischer Analogmedien im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart digitaler Medienpraktiken hinein ist eine Vielzahl dokumentarischer Formen entstanden. 00Im Zentrum dieses Bandes steht die Frage nach den Operationen, die im Rahmen unterschiedlicher Institutionen und Praktiken auf je spezifische Weise bild-, text- und tonmediale Elemente arrangieren, um so die Lesbarkeit, den Aussagewert und die Machtwirkungen des Dokumentierten zu steuern. Verschiedene Leitkonzepte spielen dabei eine zentrale Rolle: Das Dokumentarische 2.0 in den diversen Praktiken ubiquitärer Selbstdokumentation, etwa in Social Media (Neodokumentarismus), sowie das Dokumentarische zweiter Ordnung, das sich in kritischer Weise auf die Objektivitäts- und Evidenzansprüche dokumentarischer Wahrheiten bezieht und sie 'gegendokumentarisch' unterläuft.
- 2018
Die 18. Ausgabe des Archivs für Mediengeschichte ist den Folgen gewidmet, denen Geschichte? sei es als Ereignis, Struktur, Repräsentations- oder Denkform? durch die medialen Konstruktionen von?Deep Time? und Mikrotemporalität ausgesetzt ist. Damit schließt die Themenstellung vor allem an die Anthropozän-Debatte an, mit der der Begriff der Tiefenzeit eine aktuelle Konjunktur und in Bezug auf die Konzeptualisierung von Mediengeschichte verschiedene neue Akzentuierungen erfahren hat. Das Heft setzt sich zum Ziel, neben der Medialität der Tiefenzeit auch die Medialität der Mikrozeit und insbesondere die Art und die Konsequenzen ihrer operativen und epistemischen Verzahnung zu thematisieren. Es strebt an, die mit diesen Begriffen verbundenen Medien, Kulturtechniken, epistemologischen Sachverhalte, politischen Zwangslagen und geschichtstheoretischen Probleme aufeinander zu beziehen. Mit Beiträgen von Lorenz Engell, Wolfgang Ernst, Abelardo Gil-Fournier, Patricia A. Gwozdz, Ann McGrath, Jussi Parikka, Jörg Paulus, Irina Podgorny, Reto Rössler, Eva Schauerte, Peter Schnyder, Patrick Stoffel, Oliver Völker, Geoffrey Winthrop-Young.
- 2018
Nachdem der antike Begriff der Mimesis durch die moderne Genieästhetik um 1800 ad acta gelegt wurde, gewinnt er mit der Entwicklung neuer technischer Medien im Laufe des 19. Jahrhunderts erneut enorme Bedeutung. Von Marx über Kierkegaard bis zu Nietzsche, Tarde, Freud, Bergson und Benjamin avancieren Ähnlichkeit, Wiederholung und Reproduzierbarkeit zu zentralen kulturwissenschaftlichen Kategorien, die schließlich sogar die ontologischen Unterscheidungen (von Leben und Tod, Mensch und Tier, Mensch und Maschine) infrage stellen. Diese Einführung verfolgt die wechselhafte Geschichte der Mimesis von ihrer platonischen Verwerfung als Trugbild über ihre Neubewertung in der Renaissance bis hin zur digitalen Gegenwartskultur, die von vielfältigen Praktiken der ›Remediation‹ und einer dezidiert minderen Mimesis geprägt ist.
- 2017
Das 17. Heft des Archivs für Mediengeschichte widmet sich der Funktion von Medien in der Entstehung und Etablierung moderner Finanzwirtschaft. Ausgangspunkt ist der offenkundige Sachverhalt, dass symbolische und technische Medien in engem Austausch mit Institutionen, Kulturtechniken und administrativen Prozeduren nicht nur die Monetarisierung neuzeitlicher Wirtschaftsräume bestimmten, sondern vor allem die Ausbreitung und Innovationsschübe finanzkapitalistischer Wirtschaftsweisen diktierten. Neben prominenten und exemplarischen (medien- )historischen Szenarien rücken die Beiträge die Varianten von Geldmedien, ihre medientechnischen Bedingungen, die finanzökonomische Rolle von Kulturtechniken und konkreten Geschäftspraktiken wie die enge Verflechtung von Geldsystemen und Institutionen im Zeichen der Finanzökonomie in den Mittelpunkt.
- 2017
Die Beiträge untersuchen Medien und Akteure einer vergangenen und gegenwärtigen philologischen Kultur. Seit der Institutionalisierung der Philologie im 19. Jahrhundert sind philologische Operationen in zeitgenössische Mediensysteme verankert: Forschungs- und Bildungsanstalten wie Universitäten, Bibliotheken, Archive, Museen oder Schulen produzieren das Erkenntnisinteresse der Philologie: Texte. Die Philologie im klassischen Sinn ist Sammlung, Editierung, Kommentierung und Archivierung textueller Artefakte, um sie für potenzielle Leserinnen und Leser verfügbar zu machen. Die Beiträge setzen sich zum Ziel, diesen Kompetenzbereich der Philologie kritisch zu hinterfragen. Sie machen nicht lediglich Texte, sondern auch Medien und Akteure einer vergangenen und gegenwärtigen Kultur zu Gegenständen des Erkenntnisinteresses, wie z. B. Manuskripte, Bild- und Tonträger sowie digitale Datensätze. Mit Beiträgen von Friedrich Balke, Natalie Binczek, Michael Cuntz, Rupert Gaderer, Lisa Gotto, Rembert Hüser, Julia Kursell, Christina Lechtermann, Harun Maye, Nicolas Pethes, Claus Pias, Simon Rothöhler, Dietmar Schmidt, Hania Siebenpfeiffer und Anna Tuschling.
- 2016
Erich Auerbachs Aufsatz Figura wird erstmals als entscheidende Vorstudie zu seinem Grundlagenwerk Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur (1946) präsentiert. Mit der in seinem Aufsatz von 1938 rekonstruierten theologischen Figuraldeutung entwickelt Auerbach ein Lektüremodell, das er geschichtsphilosophisch wendet, um in der literarischen Mimesis, die das Alltägliche und ›sinnlich Realistische‹ zur Darstellung bringt, zugleich eine »vorausdeutende Gestalt des Zukünftigen « zu entziffern. Der erste Band im Rahmen der neuen Reihe Medien und Mimesis zeigt, dass das Spannungsverhältnis zwischen Figura und Figuraldeutung nicht nur den New Historicism prägt, sondern weit über die Literaturgeschichte hinaus Konsequenzen hat – so bei Siegfried Kracauer, der dem Film die Aufgabe einer »Errettung der Wirklichkeit« zuweist. Der Band macht Auerbachs Figura-Aufsatz zum ersten Mal mit der deutschen Übersetzung der zahlreichen fremdsprachigen Belegstellen verfügbar und etabliert ihn als zentralen Text einer Theorie minderer Mimesis.
- 2016
Das 16. Heft des Archivs für Mediengeschichte widmet sich den Medien der Bürokratie. Im Anschluss an soziologische oder parasitologische Bestimmungen der Bürokratie (Max Weber, Niklas Luhmann oder Michel Serres) wird danach gefragt, was es konkret heißt, dass Bürokratien unsere Lage bestimmen. Dazu soll die großformatige Kategorie der Bürokratie auf ihre kleinteiligen Ermöglichungsbedingungen bezogen werden. Die medientechnische Infrastruktur wird dabei in ihrer Wirkung auf die Verfahren der Bürokratie wie in Bezug auf die von ihr hervorgebrachten Professionsrollen und Subjektivierungstypen untersucht. Da Bürokratien vor allem anderen immer auch Aufschreibesysteme sind, gehen die Beiträge des Heftes der wechselseitigen Implikation von Bürokratie und Medien nach. Die medientechnische Infrastruktur wird dabei in ihrer Wirkung auf die Verfahren der Bürokratie wie in Bezug auf die von ihr hervorgebrachten Professionsrollen und Subjektivierungstypen untersucht.