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Bookbot

Eva Geulen

    Heimito von Doderers "Dämonen"-Roman: Lektüren
    Formen des Ganzen
    Giorgio Agamben zur Einführung
    • 2022

      Vielfältige (Be-)Deutungen und komplexe Formen prägen das "Ganze", das von größter Aktualität ist. Die gegenwärtigen politischen Krisen, wie Klimawandel, Migration und Pandemie, erfordern globale und ganzheitliche Lösungen. Gleichzeitig ist der Begriff der Ganzheit aufgrund der Totalitarismuserfahrungen des 20. Jahrhunderts in Verruf geraten. Diese Spannung haben die Geisteswissenschaften in den letzten Jahren intensiv thematisiert. Während das Ganze lange Zeit der Idealismuskritik ausgesetzt war, geht die Abkehr von überkommenen Totalitätsmodellen oft mit der Erprobung neuer Konzepte von Ganzheit einher. Der Band untersucht die innere Organisation, Ausdrucksweisen und Formen, die das Ganze konzeptionell generieren. Neben begriffsgeschichtlichen Überblicken zu Begriffen wie "System", "Organismus", "Aggregat" oder "Gestalt" werden die historischen Konjunkturen einer genuinen Vielfalt des Ganzen in philosophischen, ökologischen, literarischen und poetologischen Traditionen analysiert. Mit Beiträgen von zahlreichen Autoren wird ein facettenreicher Diskurs eröffnet, der die unterschiedlichen Perspektiven und Ansätze zur Ganzheit beleuchtet und deren Relevanz in der heutigen Zeit herausstellt.

      Formen des Ganzen
    • 2016

      In ihrem starken Bedürfnis nach Reflexion konkurrieren Heimito von Doderers „Dämonen“ mit dem unvollendeten Monumentalwerk „Der Mann ohne Eigenschaften“ des anderen Österreichers Robert Musil. Chronikform, Umfang und der Hang zu Skurrilitäten rücken ihn in die Nähe der drei Jahre später erschienenen „Blechtrommel“ von Günter Grass. Trotz (oder wegen) zahlreicher Verbindungen zu den Fixsternen der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts hat Doderers Text bis heute keinen festen kanonischen Ort eingenommen. Das liegt auch an den vielfältigen Widersprüchen und Ambivalenzen, die diesen polyphon angelegten Roman durchziehen. Er verwirrt spielerisch die eigenen Theoreme, fordert Form und unterläuft Form und ist auch in politices keineswegs auf der sicheren Seite. Die Dämonen„ sind keine Fibel der ‚Apperzeptionsfähigkeit‘ – wie manche Stimmen im und zum Roman behaupten – sondern ein theatrum daemonicum. Die vorliegenden Beiträge, Ergebnis eines kollektiven Leseabenteuers, antworten auf die Herausforderung, die “Die Dämonen" für Leser und Interpreten darstellt, mit textnahen, aber in den Thesen zuspitzenden Lektüren, die neue Zugänge zu Doderers Werk eröffnen und Materialien für künftige Deutungen bereitstellen.

      Heimito von Doderers "Dämonen"-Roman: Lektüren
    • 2005

      Ist eine geschützte Demokratie noch eine Demokratie? Warum überlässt die Politik wichtige Entscheidungen dem Recht und den (Bio-)Wissenschaften? Was hat das Recht mit dem Leben zu tun? Das sind einige der Fragen, die Agamben sich und uns stellt. Über ihre Beantwortung lässt sich streiten, aber es sind die heute entscheidenden. Nur wer ein ungeschütztes Denken riskiert, vermag sie zu stellen. Auf dem Spiel steht dabei, was einmal zentrales Anliegen der Philosophie war: das Leben. Seit Adorno und Foucault ist nach dem Leben nicht mehr so dringlich und bedrängend gefragt worden. Die Aktualität von Agambens Überlegungen entspringt jedoch der Versenkung in Altes und Abgelebtes. Weder als Philosoph noch als Historiker, sondern als leidenschaftlicher Leser verhält sich Agamben zu seinen Gegenständen

      Giorgio Agamben zur Einführung