Antonio Gramsci Bücher
Antonio Gramsci war ein zutiefst origineller Denker, dessen Werk sich mit der Analyse von Kultur und politischer Führung befasst. Als bedeutende Figur der marxistischen Tradition ist er bekannt für sein Konzept der kulturellen Hegemonie, das erklärt, wie der Staat in einer kapitalistischen Gesellschaft seine Macht aufrechterhält. Gramscis Schriften, geprägt von seinem politischen Engagement und seinen Erfahrungen, bieten scharfsinnige Einblicke in die Beziehung zwischen Macht, Kultur und Ideologie. Seine Ideen beeinflussen weiterhin tiefgreifend theoretische Diskussionen über soziale Kontrolle und politischen Wandel.







Gefängnisbriefe / Gefängnisbriefe Band IV
Briefwechsel mit der sardischen Familie 1926–1936
Gefängnis-Hefte
Kritische Gesamtausgabe in 10 Bänden
Südfrage und Subalterne
Gramsci-Reader
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Eine dem Anspruch nach aufklärerische und/oder eingreifende Kulturforschung kommt an Gramscis Gedanken zur Kultur nicht vorbei. Der Begriff „Kultur“ gehört mit „Hegemonie“ und „Intellektuellen“ zu den zentralsten bei ihm und zieht sich durch alle Bereiche seines Schaffens. Die Reformulierung des Kulturbegriffs, eine zentrale Achse seines Werks, macht ihn bis heute zum unverzichtbaren Theoretiker etwa für die Cultural Studies. Gramscis Auseinandersetzungen mit Popularliteratur, Zeitungen und Fortsetzungsromanen, volkstümlicher, Kriminal- und Abenteuerliteratur stecken voll interdisziplinärem Kontext und sind erhellend, geradezu unverzichtbar für ein politisches Literaturstudium. Die Erörterungen zu Benedetto Croce und zur zeitgenössischen Literaturkritik, zu Tolstoi, Manzoni und zum Theater Pirandellos sowie immer auch zu den Intellektuellen und ihrer Geschichte sind zeitlos wertvolle Anstöße. Ob er Pater Brescianis Nachkommenschaft aufs Korn nimmt oder die Frage nach dem nicht-national-popularen Charakter der italienischen Literatur: Gramscis Notizen bieten eine hervorragende Schulung für das denkende Durchdringen und Verstehen von Kultur und Gesellschaft heute.
Antonio Gramsci (1892-1937) zählt zu den bedeutendsten politisch-philosophischen Denkern Europas, dessen Werk zunehmend in Deutschland rezipiert wird. Die Briefe, parallel zu den „Gefängnisheften“ verfasst, bieten einen Zugang zu Gramscis Persönlichkeit und den Wurzeln seines Denkens. Bereits 1947 erschien in Italien eine erste Auswahl der „Gefängnisbriefe“, die als herausragendes Dokument der europäischen Geistesgeschichte gefeiert wurde. Italo Calvino bemerkte, dass diese Sammlung von Familienbriefen ihren Wert in der europäischen Kultur behalten wird und von zukünftigen Generationen gelesen werden wird. Gramscis Selbstporträt entfaltet sich im Dialog mit seinen Briefpartnerinnen, insbesondere im zweiten Band, der den intensiven Austausch mit seiner Schwägerin Tanja Schucht von 1926 bis 1930 dokumentiert. Tanja hält den persönlichen und brieflichen Kontakt während seiner gesamten Haft aufrecht und ist eine zentrale Gesprächspartnerin für die Themen der Gefängnishefte. Zudem vermittelt sie die Diskurse über politische und ökonomische Theorien, die Gramsci mit Piero Sraffa führt. Der in Vorbereitung befindliche dritte Band wird die Jahre 1931 bis 1935 abdecken und endet mit Gramscis Überführung in die Klinik Quisisana in Rom im August 1935.