Peter Feist Bücher






Als Fontane hier einst vorbei pilgerte bot sich ein jämmerliches Bild. Das ehemalige Zisterzienserkloster war zum Schweinestall verkommen. Heute geben Garten und Klosterruine berühmten klassischen Konzerten ihre besondere Note.
Wie Adolf Schweitzer berichtet, stammt der Burgname, einer Sage nach, von der Bezeichnung „An Holt“, was soviel wie „ohne Holz erbaut“ bedeuten soll; in einer Zeit, da steinerne Burgen im Harzgebiet noch selten waren und angesichts dessen, was wir über die erste Burg wissen, nicht völlig unwahrscheinlich - bekanntlich ist an jeder Sage ein wahrer Kern -, aber doch nicht völlig überzeugend. Eine andere Deutung des Namens bezieht sich auf ihre topografische Lage: Burg „an der Halde“, also an einem Bergabhang. Für die Burg sind mehrere Namensformen und Schreibweisen überliefert: 1140 Anholt, 1170,1215 Anehalt; 1296, 1300, 1302 Anahalt; 1342 Anhald; 1429 Ahnhald; 1498, 1507, 1560 Anholt. Im Jahr 1170 nannte sich Bernhard, der jüngste Sohn Albrechts des Bären, nach seinen Burgen: Graf von Anhalt und Aschersleben. Er wird zum Stammvater des anhaltinischen Fürstenhauses,. Auf dem Reichstag zu Gelnhausen im April 1180 wird der Besitz des der Reichsacht verfallenen Herzogs Heinrich des Löwen unter seinen Gegnern aufgeteilt, dabei erhält Bernhard von Anhalt, der Sohn Albrechts des Bärens, Ostsachsen. Ab diesem Zeitpunkt verschmelzen der Name des Fürstengeschlechts und der Landschaft allmählich. Es gibt nun kaum noch Nachrichten über die Burg, lediglich im Jahr 1300 ist eine Urkunde von Fürst Otto I. auf der Burg Anhalt datiert: ? Anahalt MCCC‘:
Der 14. Oktober 1806 markiert den tiefsten Punkt in der Geschichte Preußens, als die vermeintlich unbesiegbare Armee in der Doppelschlacht von Jena-Auerstädt von Napoleon besiegt wird. Am 27. Oktober zieht der französische Kaiser triumphierend durch das Brandenburger Tor in Berlin, begleitet von Baron Dominique Vivant Denon, der für Napoleon Kunstschätze aus eroberten Ländern beschaffen soll. Kurz nach Napoleons Ankunft verhandelt Denon mit dem Künstler Schadow über die Quadriga, die er nach Frankreich bringen möchte. Schadow muss sein Meisterwerk, das er vor dreizehn Jahren geschaffen hat, vom Brandenburger Tor abnehmen. Vom 2. bis 8. Dezember wird die Quadriga demontiert, in zwölf Kisten verpackt und am 21. Dezember auf die Reise nach Paris geschickt. Obwohl sie sieben Jahre in der französischen Hauptstadt bleibt, ist unklar, ob sie jemals öffentlich ausgestellt wurde. Als die Preußen sich Paris nähern, werden die Kisten versteckt, doch dies bleibt erfolglos. Am 4. April 1814 meldet Feldmarschall Blücher nach Berlin, dass der von Napoleon 1807 entführte Siegeswagen wiedergefunden wurde. Noch am selben Tag verlassen die 15 Kisten, auf sechs Wagen verteilt, Paris.