Die Monographie beleuchtet das bedeutende Werk des polnischen Dichters Czeslaw Milosz und untersucht seine Verantwortung als Dichter im Kontext des kulturellen Erbes. Matthias Freise analysiert Miloszs Texte als zentrale Elemente verschiedener kultureller Epochen und geistiger Strömungen. Zudem wird Milosz als moralischer Führer des Exils im kommunistischen Polen gewürdigt. Seine Karriere, geprägt von drei entscheidenden Wendepunkten, zeigt seinen Einfluss von der polnischen Avantgarde der 1930er Jahre bis zu seinem kämpferischen Spätwerk im Jahr 2000.
Die Einführung thematisiert die Bedeutung und Funktion zivilgesellschaftlicher Organisationen im Wohlfahrtsstaat und vermittelt einen Eindruck vom sich wandelnden Verhältnis zwischen Wohlfahrtsstaat und Zivilgesellschaft in Deutschland. Die Bundesrepublik gilt als Paradebeispiel eines Wohlfahrtsstaates, in dem zivilgesellschaftlichen Akteuren traditionell eine zentrale Rolle zukommt, nicht nur in sozialen Diensten, sondern auch in verschiedenen Politikbereichen. Doch das traditionelle Arrangement hat sich stark verändert. Dies wirft Fragen auf: Was bedeutet dieser Wandel für zivilgesellschaftliche Organisationen? Werden sie vom Markt der wohlfahrtsstaatlichen Leistungserstellung verdrängt, oder gelingt es ihnen, sich neu zu positionieren? Wie hat sich die Wohlfahrtsstaatlichkeit entwickelt und welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft dabei? Welche Veränderungen gab es in den Strategien und Instrumenten des deutschen Wohlfahrtsstaats? Gibt es Gewinner und Verlierer in Folge dieser Entwicklungen? Der Inhalt umfasst eine Einführung, die Betrachtung zivilgesellschaftlicher Akteure, verschiedene Politikfelder sowie einen Ausblick auf das Verhältnis von Zivilgesellschaft und Wohlfahrtsstaat in Deutschland. Die Herausgeber, Dr. Matthias Freise und Dr. Annette Zimmer, sind Experten am Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster.
Forschendes Lernen ist ein Lehrformat, bei dem die Studierenden die wesentlichen Phasen eines Forschungsprozesses mitgestalten, erfahren und reflektieren und dabei auch für Dritte interessante Erkenntnisse gewinnen. Das Handbuch vermittelt anschaulich und mit zahlreichen Beispielen, wie Forschendes Lernen in politikwissenschaftlichen Seminaren geplant, umgesetzt und nachbereitet werden kann.
Der Kindler kompakt-Band bietet eine Auswahl von ca. 60 Texten zur russischen Literatur eines bewegten Jahrhunderts. Ein Einleitung des Herausgebers gibt eine kompakte Einführung und ordnet die Texte ein.
Mythoskritik und Mythosapotheose stehen in einem Spannungsverhältnis, das in der Moderne besonders ausgeprägt ist. In der Avantgarde wird das unmittelbare Erleben der Form und die sinnliche Präsenz der Wirklichkeit von einer rationalen theoretischen Unterfütterung in Form von Manifesten, Programmen und philosophischen Erklärungen begleitet. Der Diskurs über den Mythos erfolgt dabei auf höchst rationale Weise, was zu einer paradoxen Situation führt: Verliert das Beschreibungsobjekt nicht durch seine Beschreibung die konstitutive Qualität? Die von Nietzsche und Heidegger gewählte Strategie, den eigenen Diskurs zu poetisieren und zu mythologisieren, erscheint daher als unabdingbar, um das, was sich rationalem Diskurs entzieht, begreifbar zu machen. Die interdisziplinäre Tagung, die von den Universitäten Wroclaw und Göttingen vom 14. bis 15. Mai 2015 an der Universität Wroclaw organisiert wurde, verortete sich in diesem Spannungsfeld. Hier trafen Mythoskritik, Mythosverstehen und deren Kritik aufeinander, während literaturwissenschaftliche, historische und philosophische Ansätze thematisch zusammenkamen. Diese kreative Mischung, deren Atmosphäre mythischen Charakter hatte, lässt sich in der schriftlichen Präsentation nur unvollständig wiedergeben. Dennoch könnte die serielle Lektüre der Beiträge ein Anregungspotenzial erahnen lassen, das Dr. Grzegorz Kowal und ich in diesem Sammelband der Öffentlichkeit präsentieren möchten.
Die Kindler Kompakt Bände präsentieren in handlicher Form die 30 - 40 wichtigsten Autoren udn Werke einer Literatur eines Jahrhunderts. Auf 192 Seiten werden sie vorgestellt. Dazu gibt es eine kompakte Einleitung des Herausgebers. Hier werden die Epochen verortet, die großen Linien gezogen, das Wesentliche zusammengefasst. Das alles handlich und in schöner Form, zweifarbige Gestaltung, lesbarer Satz. Schöne literarische Begleiter in allen Lebenslagen - wer Klassiker kauft, wird von Kindler Kompakt begeistert sein!
Mehr denn je sind Unternehmen in ihrer Supply Chain unterschiedlichsten Risiken ausgesetzt. Traditionell werden Unternehmensrisiken aus einer ökonomischen Perspektive als das Risiko von Vermögensverlusten betrachtet. Aus einer perspektive nachhaltigen Managements reicht diese jedoch nicht aus. Unternehmensziele und -verantwortung werden deswegen zunehmend um Umwelt- und Sozialbelange ergänzt. Dabei sind nicht nur unternehmenseigene Aktivitäten Gegenstand von Risiken, sondern auch die Aktivitäten ihrer Lieferanten und Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In dieser Arbeit wird untersucht, warum Unternehmen ein Risikomanagement in ihrer Wertschöpfungskette in Umwelt- und Sozialaspekten betreiben und welche Maßnahmen sie dazu implementieren. Dazu wird ein konzeptionelles Modell entwickelt. Dessen Beobachtbarkeit wurde in der Bekleidungsbranche getestet. Die Resultate der Analyse belegen mit hoher Signifikanz, dass das Modell ein sehr gutes Abbild zur Erklärung der Realität bietet.
Die große Stärke der Slawistik, die an Formalismus und Strukturalismus geschulte Textanalyse, wird in dieser Einführung kombiniert mit einem Überblick über die literarischen Epochen im slawischen Sprachraum von der mittelalterlichen Heldenepik bis zur Postmoderne. Die Studierenden lernen, Fragen an die Texte zu stellen, sie lernen epochenspezifische Textmerkmale kennen und erhalten einen Überblick über die Erkenntnisse einer Literaturtheorie, die die Literaturwissenschaft überhaupt erst zur Wissenschaft gemacht hat. Die Beispiel- und Übungstexte stammen überwiegend aus der russischen und der polnischen Literatur. Sie werden online durch entsprechende Texte aus weiteren slawischen Literaturen ergänzt. Außer für Bachelor-Studierende der Slawistik ist diese Einführung auch nützlich für Literaturwissenschaftler, die die im slawischen Sprachraum entwickelte Methodik der Textanalyse kennen lernen wollen.
Fragen der Wertung und Kanonisierung von Literatur sind in einer Zeit, wo der traditionelle Literaturkanon sich auflöst, von besonderer Bedeutung. Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich diesen Fragen in denkbar größter Bandbreite. Wertung und Kanonisierung werden sowohl aus strikt literatursoziologischer Sicht als auch aus werkimmanenter und philosophisch-ästhetischer Sicht untersucht. Aber auch die Kanonisierungs- und Bewertungspraxis kommt zu Wort: Reflexionen über wortgewaltige Kritikerurteile (Hubert Spiegel) und über Fernsehserien auf dem Weg zum Kanonklassiker (Frank Kelleter), unerschrocken elitäre Perspektiven (Gerhard Wild) und unerschütterliche Klassikerlektüre in der Schule (Manfred Sieburg), Kanonbrüche (Hermann Korte zur DDR-Lyrik) und Kanonkontinuität (Heinz Ludwig Arnold über den neuen Kindler), Literatur im professionellen Umgang (Claudia Stockinger) und im einfühlenden Dialog (Matthias Freise), inszenierte Literaturskandale (Stefan Neuhaus) und Kanon per Dekret (Alexander Kiossev über die Anfänge des bulgarischen Literaturkanons), und schließlich die philosophische Frage nach dem vorwissenschaftlichen Zugang zu Literatur (Horst-Jürgen Gerigk).