Dieses Buch untersucht die Ursprünge der Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert und verankert sie in der bürgerlichen Kultur dieser Zeit. Es widerlegt gängige Vorurteile, indem es auf eine vielfältige, kulturell tief verwurzelte Tradition der Populärwissenschaft in Deutschland hinweist. Im Fokus steht die Bedeutung naturwissenschaftlicher Bildung in der bürgerlichen Gesellschaft. Die Entwicklung von naturkundlichen Vereinen, Schulunterricht und einer von Naturwissenschaftlern organisierten Festkultur wird ebenso behandelt wie die Zunahme populärwissenschaftlicher Zeitschriften und Bücher. Es wird aufgezeigt, wie publikumsorientierte Sprach- und Darstellungsformen sowie spezifische Wissensvermittler entstanden sind. Zudem werden die Inhalte und ideologischen Deutungen, die durch populäre Medien vermittelt wurden, hervorgehoben. Das Buch bietet neue Perspektiven auf die Geschichte von Öffentlichkeit und Bürgerlichkeit in Deutschland und geht über bestehende Forschungsmeinungen hinaus. Es betrachtet die Wissenschaftspopularisierung als Teil der Nachwirkungen der revolutionären Anliegen von 1848, relativiert den Einfluss des Darwinismus und würdigt das Verhältnis von Naturwissenschaften und christlicher Religion neu. Es richtet sich an Historiker und historisch Interessierte sowie Vertreter benachbarter Disziplinen. Zudem enthält es eine Sammlung von Kurzbiographien, Tabellen, Abbildungen und eine Bibliographie populärwis
Andreas W. Daum Bücher



Als Naturforscher von Weltrang und Vermittler zwischen unterschiedlichen Kulturen fasziniert uns Alexander von Humboldt bis heute. Seine vielfältigen Forschungen und ausgedehnten Reisen trugen zur Globalisierung des Wissens bei, und sie vernetzten die Welt auf neue Weise. Andreas Daums kompakter Überblick stellt den Menschen Humboldt, sein Leben und weitgespanntes Werk klar und anschaulich vor. Humboldts Biographie wird so zum Spiegel der dramatischen Umwälzungen, welche die Epoche vom späten 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte.
Kennedy in Berlin
- 271 Seiten
- 10 Lesestunden
„Ich bin ein Berliner“ – dieser Satz erinnert an John F. Kennedy und seinen Besuch in Deutschland im Juni 1963, der zu einem emotionalen Massenerlebnis wurde. In dieser Zeit fühlten sich die Deutschen einem amerikanischen Präsidenten so nah wie nie zuvor. Andreas Daum erzählt erstmals die Geschichte dieser Reise und analysiert ihre Hintergründe und Folgen, wodurch er die Politik und Kultur des Kalten Krieges neu beleuchtet. Mit ungenutzten Quellen enthüllt er die politische Dramatik der Reise und gibt Einblicke in das ausgeklügelte Protokoll, das die Rivalität zwischen Bundeskanzler Adenauer und Berlins Regierendem Bürgermeister Willy Brandt widerspiegelt. Zudem erklärt der Autor die enge Beziehung der USA zu Berlin und entschlüsselt das Rätsel des berühmten „Ich bin ein Berliner“. Methodisch und darstellerisch bietet das Buch innovative Ansätze, indem es die Kennedyreise als Inszenierung eines politischen Schauspiels und symbolische Politik interpretiert, die Macht, Medien, Emotionen und Öffentlichkeit miteinander verknüpft. Ein originelles und spannendes Werk, das neue Perspektiven auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen und die Politik im Zeitalter der Massenöffentlichkeit eröffnet.