Juristische und sozialwissenschaftliche Analysen von Strukturen und Kompetenzen
Nach einem tödlichen Polizeieinsatz in Dortmund wird wieder diskutiert, wer die Polizei nach solchen Vorfällen kontrolliert? Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch, aber gibt es den politischen Willen für Veränderungen bei der Polizei in NRW? Das diskutiert Christoph Ullrich mit Benjamin Sartory und Tobias Zacher. Von Christoph Ullrich.
In diesem Lehrbuch werden die Grundzüge des Politikfelds Innere Sicherheit dargelegt, der Sicherheitsbegriff diskutiert, Sicherheitsprobleme in den Bereichen Kriminalität, Extremismus und Terrorismus beleuchtet, Felder und Akteure der Inneren Sicherheit vorgestellt sowie aktuelle und grundlegende Probleme zur Gewährung der Inneren Sicherheit betrachtet. Die kompakte Einführung schließt mit einem Ausblick, der aktuelle Probleme des Politikfelds problemorientiert diskutiert. Das Buch zeigt wissenschaftliche Betrachtungsweisen und Analysewege auf, die in Zeiten der häufig emotional geführten Debatten über die Sicherheitslage gefordert sind.
Die Annotation behandelt verschiedene Aspekte der Kriminologie und Polizeiforschung. Sie beginnt mit der Diskussion über die klassischen Anomietheorien und deren Relevanz für die Erklärung von Jugendkriminalität. Es folgt eine empirische Untersuchung zur subjektiven Sicherheit in Grenzregionen sowie die Analyse von Gefährlichkeit als sozialem Konstrukt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Polizeiarbeit, insbesondere der Verdachtsschöpfung, die zwischen Bauchgefühl, Diskriminierung und hierarchischer Wissensproduktion balanciert. Die Fehlerkultur innerhalb der Polizei wird ebenso thematisiert wie der freiwillige Polizeidienst in Hessen, der als Forschungsgegenstand dient.
Zusätzlich wird die Frage aufgeworfen, ob ohne Polizei Sicherheit gewährleistet werden kann, wobei Bürgerwehren und der Kampf um das Monopol der Gewalt angesprochen werden. Leitbilder in der Polizei werden als strategisches Managementinstrument oder symbolische Politik diskutiert, mit einem Plädoyer zur Revitalisierung des hessischen Polizeileitbildes. Bildungsarbeit für die Polizei wird ebenfalls behandelt, während der ungenutzte Datenschatz der polizeilichen Vorgangsbearbeitung hervorgehoben wird. Die Entwicklung der Polizeiwissenschaft als Teil der Verwaltungswissenschaft und der Wandel der Polizei werden in einem weiteren Kontext betrachtet. Abschließend wird auf die unterschiedlichen Perspektiven von Polizisten und Professoren eingegangen.
Der Band thematisiert die Sicherheitsproduktion zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft in 13 Beiträgen. Zwar löst sich das staatliche Gewaltmonopol nicht auf, doch werden sowohl die konkrete Sicherheitsarbeit als auch die Steuerung der Politik der Inneren Sicherheit auf „mehrere Schultern verteilt“. Private Sicherheitsdienste, Wohlfahrtsverbände, verschiedene Anspruchsvereinigungen und zivilgesellschaftliche Gruppen wirken an der Inneren Sicherheit mit. Dies führt zu Legitimitätsfragen, erfordert neue Governance-Strategien und bedarf einer rechtsstaatlichen sowie freiheitlichen Ausgestaltung.
Dieses studienbegleitende Lehrbuch stellt die politikwissenschaftlichen und soziologischen Grundlagen für die Polizeiarbeit dar. Während die Politikwissenschaft Analysen bereitstellt, um die Polizei und ihr Handeln zu verstehen, bietet die Soziologie unverzichtbares Hintergrundwissen, um die Bedeutung gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse für die Gewährung von Sicherheit und Ordnung zu erfassen und als Polizei hierauf zu reagieren. In zehn Kapiteln beschreiben die Autorinnen und Autoren, die an polizeiausbildenden Hochschulen und Akademien lehren, die sozialwissenschaftlichen Fragestellungen mit stetem Bezug zur Rolle, Funktion und Organisation der Polizei sowie zu den politischen Bedingungen und Anforderungen an polizeiliches Handeln in Deutschland. Der politikwissenschaftliche Teil befasst sich mit dem politischen System der Bundesrepublik Deutschland, einer Politikfeldanalyse der Inneren Sicherheit, dem politischen Extremismus und Terrorismus und der Europäisierung der Inneren Sicherheit. Eine Einführung in die Soziologie der Polizei leitet den soziologischen Teil ein. Weiterhin werden die Sozialstruktur Deutschlands, das polizeiliche Handeln im urbanen Raum und soziologische Fragen zu Polizei und Gewalt betrachtet. Abgerundet wird das Buch mit einem Überblick über die Geschichte der deutschen Polizei und einem Beitrag zum Thema Polizei als Beruf.
Editorial: Die kritisierte Polizei Bernhard Frevel und Rafael Behr Makroebene des Vertrauens und der Kritik Vertrauen in die deutsche Polizei: Risikogruppen und Einflussfaktoren Nathalie Guzy Polizei-Kritik in der parlamentarischen Praxis Anna Frische Kritik an der Polizei durch die Verwendung Sozialer Medien Petra Saskia Bayerl, Nathalie Hirschmann und Alexander Boden Strukturen der Kritik und der Kontrolle Kritik – eine Frage von Kultur und Werten Henriette Bohn Der Menschenrechtsbeirat in Österreich. Ein Instrument zur systematischen (Selbst-)Reflexion der menschenrechtskonformen Polizeiarbeit Bernd Bürger Polizei-Beschwerdestellen – von den USA lernen? Hartmut Aden Reputationsbelastende Handlungsfelder Der Topos des Widerstandsbeamten als verdichtete Selbstkritik der Polizei Stefanie Tränkle „Lässig bleiben?“ Respektlosigkeiten und Autoritätsverlust im Erleben von uniformierten Streifenpolizistinnen und -polizisten Ulf Bettermann Offensiver vs. defensiver Umgang mit Polizeikritik Kein Kummer mit der Nummer? - Ergebnisse einer empirischen Erhebung zur Kennzeichnungspflicht in den Berliner Einsatzhundertschaften im Mai 2013 Birgit Thinnes Kennzeichnungspflicht von Polizeibediensteten Lena Lehmann Kritik an der eigenen Institution. Konsequenzen für die Identifikation von Polizeibeamten Stefanie Giljohann & Jochen Christe-Zeyse Die Autorinnen und Autoren